Passage von Walvis-Bay in Namibia nach St. Helena
Die Strecke von Walvis Bay nach St. Helena beträgt ungefähr 1.230 Seemeilen. Die ersten drei Tage war der Südostwind hervorragend, mit Geschwindigkeiten zwischen 15 und 20 Knoten. Danach schwächte sich der Wind leider stark ab, und wir schaukelten uns bei 8 bis 12 Knoten in Richtung St. Helena. Paul und Liliane von der SY "Luna Blu" montierten die Passatbesegelung und segelten langsam aber sicher davon. Am nächsten Morgen hatten wir den Funk- und AIS-Kontakt zu ihnen verloren.
Wir konnten die Passatbesegelung nicht hochziehen, weil wir die Genua zu hoch angeschlagen hatten und das untere Befestigungsseil für das Einführen des zweiten Segels im Weg stand. Am nächsten Morgen haben wir das Problem gelöst und setzten diese spezielle "AMEL-Besegelung" einen Tag später als die "Luna Blu". Mit diesen Segeln sind wir etwa einen Knoten oder 15 % schneller unterwegs. Auf diese grossen Distanzen ist das natürlich ein enormer Zeitgewinn.
Manchmal fühlt man sich auf See wie in einem Wettrennen, bei dem jede kleine technische Schwierigkeit einen zurückwerfen kann – ein bisschen wie ein Marathon, bei dem man plötzlich feststellt, dass die Schnürsenkel der Laufschuhe verknotet sind. Während Paul und Liliane mit ihrer "Luna Blu" entspannt davonglitten, hatten wir also eine kleine Segel-Panne zu bewältigen.
Auf dem Weg nach St Helena
Seit Jahren haben wir wieder die Passatsegelung aufgezogen. Wir kommen damit gut voran, obwohl der Wind mit angezeigten 7-10 Knoten sehr schwach ist,
Auf dem Weg nach St Helena
Das Problem bei schwachem Wind ist, dass die schwere Genua beim Schauckeln des Schiffes in sich zusammenfällt, um sich nachher mit dem wenigen Wind wieder hart in den Seilen zu strecken.
Auf dem Weg nach St Helena
Nach acht Tagen Reise und 1‘225 nautischen Meilen sehen wir den als „St. Helena“ benannten Felsen wolkenverhangen vor uns.
Kleines Logbuch der Überfahrt von der Walvis-Bay nach St. Helena, Distanz 1'224 SM
DATE |
POSITION / TAGESDISTANZ / DISTANZ TO GO BESCHREIBUNG |
Mercredi 17.01.2018, 6:00 UTC |
22 57.06S / 014 28.69E, 1'224 nm to go
8:00 départ de Walvis Bay digne de la Volvo Race (rapide) en compagnie de Lili & Paul du voilier Luna Blu Après le passage de la ligne de brume du courant Benguela, belle navigation avec vent de travers rien à signaler! |
Jeudi 18.01.2018, 6:00 UTC |
21 56S / 011 38E, 173 nm parcourus, 1'051 nm to go
Lever du soleil 4:39 UTC, Luna Blu 2 nm devant nous tjrs contact VHF Vent S (90-110 degrés), 13-15 kn quasiment toute la journée, les nuits deviennent déjà moins froides. Poissons volants sur le pont. |
Vendredi 19.01.2018, 6:00 UTC |
20 54S / 05 46E, 185 nm parcourus, 866 nm to go
Luna Blu 6 nm devant nous tjrs contact VHF Installation du tangon à tribord dans la nuit Vent SSE (120-140 degrés), 12-18 kn |
Samedi 20.01.2018, 6:00 UTC |
20 01S / 05 53E, 163 nm parcourus, 703 nm to go
Luna Blu 5 nm devant nous tjrs contact VHF 2h du matin, rentré grand voile car presque en vent arrière. 1h moteur dans la nuit pour charger batteries et combler roulis Vent SE (140-160 degrés), 8-12 kn Dans la matinée ramollissement du vent; essaie de ballonner, peu concluant! Génois et grand voile en ciseaux pendant 6h. 21:00, sommes à la moitié du chemin entre la Namibie et Ste Hélène ... çà s'arrose! |
Dimanche 21.01.2018, 6:00 UTC |
19 13S / 03 26E, 141 nm parcourus, 562 nm to go
Lever du soleil 5:14 UTC, Luna Blu tjrs dans un rayon de 8 nm, contact VHF vent mollissant, mais c'était prévu. Génois tangonné. On avance souvent au ralenti 4kn de moyenne .... 2h moteur dans la nuit pour charger batteries Vent SE (140-160 degrés), 5-10 kn Retrouvé le Christstolle de Annette caché au fond du placard! |
Lundi 22.01.2018, 6:00 UTC |
18 32S / 01 21E, 125 nm parcourus, 437 nm to go
Navigation "au vent", difficile de tenir le cap en vent arrière, voiles en ciseaux, vitesse 5 kn de moyenne Perdu Luna Blu sur AIS et plus de contact VHF 1.5h générateur, 200 Litres eau Vent SE (140-160 degrés), 5-10 kn Beau ciel étoilé en début de nuit. |
Mardi 23.01.2018, 6:00 UTC |
17 48S / 00 40W, 124 nm parcourus, 313 nm to go
Mise en place du ballonner en "papillon" avec le génois (sur le même tube enrouleur), Nathape avance sur des rails (tant que les vagues sont contrôlées!) Toujours pas retrouvé Luna Blu. Vent SE (140-160 degrés), 5-10 kn, forci dans l'après-midi à 12-15kn Beau ciel étoilé en début de nuit. Passé le Méridien de Greenwich (0) !!!! |
Mercredi 24.01.2018, 6:00 UTC |
16 48S / 03 01W, 146 nm parcourus, 167 nm to go
Vent SE (140-160 degrés), 8-12 kn Iridium n'a toujours pas été activé .... merci Nauticom :-(( |
Jeudi 25.01.2018, 7:00 UTC |
15.55S / 05.43W, 167 nm parcourus |
Kleine Statistik: 1'224 SM von Walvis-Bay nach St. Helena in 8 Tagen oder 192 Stunden ergibt einen Durchschnitt von 153 SM/Tag oder 6.375 SM/Std.
St. Helena im Südatlantik
Wir geniessen die langen Streckenfahrten mit unserer "NatHape" sehr. Die ersten drei Tage sind immer etwas schwierig, bis wir unseren idealen Rhythmus gefunden haben. Ab dann spielt es keine Rolle mehr, ob die Reise eine Woche, einen Monat oder gar länger dauert. Bei diesen langen Fahrten sind wir mehr oder weniger vom „Weltgeschehen“ ausgeklinkt und die Reise in dieser Abgeschiedenheit könnte „ewig“ dauern. Es ist eine ganz andere Welt hier draussen.
Als nach acht Tagen der Felsen mitten im Südatlantik, genannt St. Helena, in unserem Blickfeld erschien, haben wir uns gefragt, ob wir nicht einfach ohne anzuhalten bis in die Karibik weiterfahren sollten, um die Fahrt nicht durch „überflüssige Alltäglichkeiten“ (Behördengänge, Geld wechseln, Mails lesen, Neuigkeiten überfliegen und das Organisieren des Aufenthaltes und, und, und ...) stören zu lassen.
Natürlich haben wir trotzdem angehalten :-)) und den Aufenthalt auf der Insel sehr genossen. Jedes noch so kleine „Stück Erde“ bietet seine Überraschungen. Die Einwohner von St. Helena haben viel Zeit, jedermann wünscht uns einen schönen Tag und die Landschaft ist sehr bizarr – von aussen blanker Felsen und von innen grün wie Irland.
Das Leben an Bord ist wie ein Schritt aus der Zeitmaschine. Die Tage fliessen ineinander, Sonnenauf- und -untergänge markieren den Wechsel, und wir finden unseren eigenen Rhythmus abseits der hektischen Welt. Wenn wir mitten im Ozean segeln, sind die Sorgen des Alltags weit entfernt, und das grösste Problem besteht vielleicht darin, welches Buch man als nächstes liest oder wann der nächste Kaffee gebraut wird.
Der Anblick von St. Helena war wie ein Geschenk nach der langen Zeit auf See. Der Felsen, der aus dem Wasser ragt, wirkt zunächst abweisend, doch beim Näherkommen enthüllt er seine grünen Geheimnisse. Die Inselbewohner sind unglaublich freundlich und entspannt, fast so, als hätten sie den geheimen Code für ein stressfreies Leben geknackt. Ein freundliches „Guten Tag“ hier, ein herzliches Lächeln dort – man fühlt sich sofort willkommen.
Und die Landschaft! Von aussen sieht St. Helena aus wie ein karger Felsen, aber innen verbirgt sich eine grüne Oase, fast wie ein Stück Irland mitten im Atlantik. Die bizarren Felsformationen und das saftige Grün bilden einen atemberaubenden Kontrast, der uns immer wieder staunen lässt.
Nach ein paar Tagen auf der Insel machten wir uns wieder auf den Weg und waren froh, die „überflüssigen Alltäglichkeiten“ hinter uns gelassen zu haben. Das Abenteuer ruft und die Weiten des Meeres warten auf uns. Und wer weiss, welche überraschenden Entdeckungen uns auf der nächsten Etappe unserer Reise noch erwarten.
St. Helena ist wohl die kleinste Region mit eigenem Geld. Man kann hier ausschliesslich mit „St. Helena £“ bezahlen und muss daher US-Dollar, Euro oder Rand (hier kann man seine überschüssigen Rand von Südafrika loswerden) in die lokale Währung wechseln. Es ist schon kurios, dass sich 4.500 Einwohner ihr eigenes Geld drucken. So wird es übrigens auch in Gibraltar gehandhabt, aber dort leben immerhin 30.000 Personen.
Eine besonders charmante Kuriosität ist die 5-Pence-Münze mit der Schildkröte Jonathan, die als älteste lebende Landschildkröte der Welt bekannt ist und auf St. Helena residiert. Seine Abbildung auf der Münze ist fast so etwas wie ein lokaler Promi-Schnappschuss. Stellen Sie sich vor, Sie zahlen Ihren Kaffee mit einem Münzbild von Jonathan und denken: "Hey, ich kenne diesen Kerl persönlich!"
Die Geschichte von Jonathan fügt dem ohnehin schon einzigartigen Charme von St. Helena eine weitere Facette hinzu. Er ist mehr als nur ein Motiv auf einer Münze; er ist ein lebendes Stück Geschichte, das die Besucher der Insel sofort in seinen Bann zieht. Wer hätte gedacht, dass man auf einer winzigen Insel mitten im Südatlantik eine der ältesten Kreaturen der Welt treffen könnte?
Insgesamt ist der Aufenthalt auf St. Helena wie ein Schritt in eine andere Welt, in der Zeit und Raum eine neue Bedeutung bekommen. Die Einwohner leben in einem entspannten Tempo, und ihre Freundlichkeit ist ansteckend. Wer braucht schon hektische Metropolen, wenn man in einem so charmanten Mikrokosmos wie diesem landen kann? Also, packen Sie Ihre Rand ein, tauschen Sie sie gegen ein paar St. Helena Pfund und geniessen Sie die wunderbare Abgeschiedenheit dieses einzigartigen Fleckchens Erde.
Unsere Reise seit ende Mai 2017 - Von Asien nach Südafrika und dann nach Südamerika
St.Helena liegt 9'431 SM oder 17'466 km von Koh Lippe in Thailand entfernt. Nach Jacarés in Brasilien sind es nochmals 1'800 SM und von dort nach Grenada in der Karibik weitere 2'200 SM.
Die Insel St. Helena liegt etwa 2/5 des Weges zwischen Walvis-Bay in Namibia und Jacaré in Brasilien. Daher ist sie eine ideale Zwischenstation – besonders, da die Insel durch Napoleons Verbannung hierher eine gewisse Berühmtheit erlangt hat.
Bei unserer Ankunft um 7 Uhr morgens wurden wir von James (wer sonst, in James Town?) in seinem Dinghi empfangen. Er führte uns zu Boje Nr. 20 und half uns, die "NatHape" dort zu befestigen. Die Bucht ist nach Westen hin komplett offen und daher etwas unruhig. Das stört uns jedoch nicht weiter, denn wir planen ja nicht, Monate hier zu bleiben. Spätestens am Dienstag, den 30. Januar, wollen wir die 1'800 Seemeilen nach Jacaré in Brasilien unter unseren Kiel nehmen.
Ein wenig Seegang hält uns nicht auf – schliesslich sind wir auf Abenteuer aus, nicht auf Wellnessurlaub!
In St. Helena angekommen
Vielleicht zehn Schiffe sind zurzeit in St. Helena an einer Boje befestigt. Im Hintergrund sieht man die Hauptstadt James Town mit rund 850 Einwohnern. Auf der Insel selber leben etwa 4'000 Personen. Im Vordergrund die „Luna Blu“ mit Paul und Liliane, sie sind etwa 4 Stunden vor uns angekommen.
James Town in St. Helena
Das Einklarieren war sehr einfach und schnell. Zwei Beamte des Zolls und Port control kamen auf das Schiff, wir füllten die Formulare aus und das war es dann. Danach sind wir mit dem kleinen "Ferry-Boot" und den zwei Beamten ans Land gefahren und haben die Immigration besucht. Da gab es einen Stempel in den Pass und wir bezahlten dafür je 17£. Das ist der Preis für 3 bis 180 Tage Aufenthalt auf "Napoleons"-Insel.
In James Town, St. Helena
Von links nach rechts: James von Yacht Services, Paul und Liliane von der "Luna Blu", die beiden Beamten des Zolls und Nathalie. James haben wir bereits in Richards Bay getroffen.
Das Gate zum Hafen in James Town
... ist natürlich schwer bewacht. In der Stadt leben ungefähr 850 Personen und es fühlt sich wie "Klein-Gibraltar" an. Die alten englischen Gebäude und die dazu gehörenden Kanonen sind überall präsent..
Wurde die längste Treppe der Welt auf St. Helena gebaut?
Im Hintergrund sieht man den Anfang der "Jacob's Ladder", der längsten Treppe der Welt mit 699 Stufen.
Gefängnis und Immigration in James Town, St. Helena
Auch in einer Kleinstadt mit wenigen Leuten gibt es offensichtlich böse Buben und vielleicht auch Mädchen. Hat man das Gefängnis gefunden, dann steht man unmittelbar vor dem Gebäude der Immigration. Diese verlangt neben dem Pass auch einen Nachweis für eine Krankenkasse mit Rücktransport. Kann man diesen Nachweis nicht erbringen, muss eine entsprechende Versicherung abgeschlossen werden.
Die Main-Street von James Town, St. Helena
Wie auch in Gibraltar heisst die zentrale Strasse "Main-Street". Hier befindet sich die einzige Bank und wir müssen US$ in "St. Helena-£" wechseln, um unsere Ausgaben zu bezahlen.
James Town, die kleine Hauptstadt von St. Helena
Jeden Morgen zeigt sich das Wetter mit starker Bewölkung und etwas Nieselregen. Am Mittag hellt es auf und dann scheint bis am Abend die Sonne. Die Stadt mit ihren 450 Einwohnern liegt lang gezogen in dem Tal umgeben von steilen Felswänden.
Les Briars, das erste "Gefängnis" von Napoleon in seiner Verbannung
à lire sur sune stelle: "L'empereur Napoléon occupa ce pavillon d'octobre à décembre 1815. Il y fut l'hôte de William Balcombe dont la descendante dame Mabel Brookes en fis don à la France en 1959"
Die "Gefängniszelle" von Napoléon
Dieses Zimmer diente Napoleon als Gefängniszelle. Das Mobiliar ist nicht mehr original. Zur Zeit des Aufenthaltes war der Raum mit einem Tisch und einem Bett möbliert. Napoleon war relativ frei und durfte sich auch im Garten aufhalten
Dir Französische Bootschaft in St. Helena
Im überdimensionierten und quadratischen Gebäude mit dem Innenhof residiert die französische Botschaft in St. Helena. Die Insel hat lediglich 4‘500 Einwohner und wie viele davon Franzosen sind, wissen wir nicht. Oben links ist das erste Domizil Napoleons während seiner Verbannung zu sehen.
Der Fahrer unserer Tour rund um St. Helena
Robert, 82 Jahre alt, erklärt uns die ganze Insel. Aber nicht nur das, er zeigt uns stolz sein Radio, welches den Sender von St. Helena und auch BBC empfangen kann.
Napoleon's Haus in Longwood, St. Helena
Nach dem dreimonatigen Aufenthalt Napoleon’s in „Les Briars", wurde er nach Longwood verlegt. Dort blieb er bis zu seinem Tode am 5. Mai 1821. Er starb in seinem 51. Lebensjahr.
Napoleons erstes Grab auf St.Helena
Napoleon starb mit 51 Jahren auf St. Helena und wurde hier beigesetzt. Später wurde sein Leichnam exhumiert und im Mausoleum Les Invalides in Paris beigesetzt. D.h. die auf dem Bild zu sehende Grabstätte ist leer.
Der neue Flughafen von St.Helena
Im Hintergrund kann man den neuen Flughafen von St. Helena sehen. Er wurde für grosse Flugzeuge gebaut und kostet den englischen Steuerzahler 330 Millionen £. Als er fertig erstellt war, merkte man etwas zu spät, dass die grossen Maschinen wegen den Windverhältnissen dort nicht landen können. Heute fliegt einmal in der Woche ein kleineres Flugzeug mit 80 Passagieren von Kapstadt in Südafrika nach St. Helena. Das geplante 5***** Hotel wurde mit dem dazugehörenden Golfplatz nicht mehr gebaut.
Der Vulkan auf St. Helena
Offensichtlich ist St. Helena durch einen Vulkan erstanden. Auf dem Bild ist der Krater mit den kleinen Spitzen, benannt als Lot und Lots Frau, zu sehen.
Broad Bottom und der Leinen(?) in St. Helena
In St. Helena gab es 7 Fabriken, welche Leinen(?) (auf Englisch: Flax) zu kleinen und grossen Seilen verarbeiteten. Diese wurden vor allem dazu gebraucht, um in England die Pakete für den Postversand zu verzurren. Es arbeiteten ungefähr 700 Personen für diese Fabriken, welche mit dem Aufkommen von Nylon vollkommen überflüssig wurden. Die Verarbeitung des Leinen wurde ersatzlos eingestellt und die Fabriken geschlossen.
Aussicht auf den Lot, ohne dessen Frau ...
Es sind nur nackte Felsen zu sehen, wenn man mit einem Schiff St. Helena erreicht. Im Innern der ist es grün wie in Irland. Es gibt über 1‘500 Rinder und die Leute betreiben kleine Schrebergärten. Im Vordergrund, hinter dem Busch sieht man die Pflanze, bei welcher wir vermuten, dass es sich um „Leinen“ handelt.
Sandy Bay Beach, im Westen von St. Helena
Die kleine Bucht heisst "Sandy Bay Beach" und ist im felsigen Küstengebiet wohl die einzige Stelle auf der Insel, wo es Sand gibt. Es ist auch nicht mehr so kalt hier wie in Kapstadt oder Namibia. Die Wassertemperatur beträgt ungefähr 21°, d.h. man könnte es wagen, ins Wasser zu gehen.
Plantation House, der Sitz des englischen Governor
Wichtiger als das Haus ist die Schildkröte im Vordergrund. Sie ist mit ihren 185 oder mehr Jahren eine der ältesten Schildkröte der Welt. Ihr Name ist Jonathan. Sie ist somit 1833 oder früher geboren und hätte sicher viel zu erzählen. Geprägt wurde diese Schildkröte auf die 5 Pence Münze von St. Helena.
Die längste Treppe der Welt, die "Jacobs Ladder"
... ist mit ihren 699 Stufen schon sehr steil und man sollte beim runtergehen schon darauf achten, nicht zu stolpern. Ursprünglich war da keine Treppe, sondern man hat auf dem Fundament der Treppe Material auf den Berg heraufgezogen. Wir Schweizer hätten da natürlich eine kleine Seilbahn gebaut ;-))
Der Dorfplatz und die Main-Street von James Town in St. Helena
Wir haben keine Drohne, dieses Foto wurde von der Jacob's ladder aus aufgenommen. Man kann aufgrund des Bildes erahnen, wie steil die Treppe in Wirklichkeit ist.
Napoleon le Grand
Napoleon Bonaparte in seiner vollen Pracht und Macht ...
Eine kleine Geschichte, inspiriert vom prunkvollen Bild mit "Napoleon le Grand" ...
Als Napoleon am frühen Morgen im Juni 1815 nach Waterloo in den Krieg reiten wollte, stoppte ihn seine Frau Josephine mit den Worten: „Napo, du kannst nicht ohne Frühstück in den Krieg ziehen, komm sofort zurück.“ Er kehrte mit seinem schwarzen Pferd um, stieg aus dem Sattel und ging widerwillig zurück ins Haus. „Zieh deine Stiefel aus, bring mir keinen Dreck ins Haus“, tönte es aus der Küche. Er setzte sich und ass schweigend das von seiner Frau hingestellte Bio-Müsli.
Nun, der Rede kurzer Sinn: Napoleon kam zwar mit vollem Bauch, aber leider zu spät nach Waterloo und verlor aus diesem Grund offensichtlich die für Frankreich wichtige Schlacht. Das Resultat ist bekannt: Er wurde in verlängerte Ferien nach Elba geschickt. Dort hat es ihm nicht gefallen, und nach einem kurzen Aufenthalt in Frankreich erhielt er einen längeren Zwangsurlaub bis zu seinem Lebensende auf der weit entfernten Insel St. Helena im südlichen Atlantik spendiert. Wäre er rechtzeitig in Waterloo angekommen, hätte er vielleicht den Krieg heldenhaft gewonnen und wir hätten die von Schulz (SPD in D) anvisierten „Vereinigten Staaten von Europa“ schon seit mehr als zweihundert Jahren.
Fazit: Auch diese Geschichte lehrt uns, dass die "ewige Weiblichkeit“ im Hintergrund das Weltgeschehen bestimmt und nicht der kaiserliche "Pomp". Und das ist offensichtlich auch gut so ;-))
Denn stellen Sie sich eine Welt vor, in der Napoleon nie zu spät zum Frühstück gekommen wäre. Wir würden in einer alternativen Realität leben, in der Croissants die offizielle Währung sind und jeder Tag mit einem französischen Parademarsch beginnt. Doch stattdessen erinnert uns die Geschichte daran, dass selbst die mächtigsten Männer nicht gegen die Weisheit einer fürsorglichen Partnerin ankommen. Wer hätte gedacht, dass ein Schüsselchen Bio-Müsli den Lauf der Geschichte so nachhaltig beeinflussen könnte?
Also, das nächste Mal, wenn Sie eilig das Haus verlassen wollen, um die Welt zu erobern, denken Sie daran: Hören Sie auf die weisen Worte Ihrer Liebsten, essen Sie Ihr Frühstück – und vielleicht verpassen Sie dadurch die entscheidende Schlacht, aber zumindest haben Sie den Tag gut begonnen.
Abschliessendes zu St. Helena:
Alle Segler unterbrechen Ihre Fahrt von Südafrika nach Brasilien oder zu den Azoren in St. Helena, da die Insel ohne Umweg direkt in der Fahrtrichtung zu den Zielen liegt. Nur, der Aufenthalt ist nicht ganz billig, Behörden und Boje kosten zusammen etwa 100 £. Diese kann man dadurch reduzieren, dass man den Aufenthalt auf 72 Stunden oder drei Tage reduziert. Das spart 40 £ Kosten für die Immigration. Ferry-Service (2£ pro Fahrt/Person) und das europäische Preisniveau auf der Insel sind auch nicht unbedingt entlastend für das Budget.
Vier Tage sind wir geblieben, aber 3 Tage genügen vollauf. Eine tägige Tour buchten wir mit dem 82-jährigen Robert, welche sehr empfehlenswert ist. Robert erklärt alles, nach der Tour kennt man die Insel St. Helena so gut, als hätte man schon Jahre hier gelebt. Ein wirkliches High-Light ist die „Jacobs Ladder“, die längste Treppe der Welt. Wir haben uns von Robert am Ende der Tour oben bei der Treppe absetzen lassen und sind zu Fuss, via der Treppe, nach James Town hinunter "abgestiegen". Dieser einmalige Abstieg sollte man sich keinesfalls entgehen lassen. PS: Den Kontakt zu Robert kann man über das Tourist-Office herstellen. Über dieses stolpert man automatisch bei einem Spaziergang durch die Main-Street von James Town.
Passage von St. Helena nach Jacaré in Brasilien
Wir verlassen heute, am 29. Januar 2018, St. Helena, um nach Jacaré in Brasilien zu segeln. Die Distanz beträgt ungefähr 1'800 Seemeilen. Jacaré liegt genau dort, wo Brasilien am weitesten in den Südatlantik hinausragt.
Dort teilt sich der Passatwind in Richtung Nordwesten zur Karibik und in Richtung Südwesten nach Rio de Janeiro. Diese Winde waren auch der Grund, warum wir uns für Jacaré und nicht für eine weiter südlich gelegene Destination entschieden haben. Wenn man Jacaré vom südlichen Brasilien aus erreicht, muss man fast sicher mit Gegenwind entlang der Küste bis nach Jacaré rechnen.
Also, Kurs Nordwest! Wir setzen die Segel und lassen uns vom Passatwind tragen – immer schön dem Wind hinterher, denn Gegenwind ist wie eine Party ohne Musik: einfach nicht unser Ding.
Wir verlassen St. Helena am Montag, den 29. Januar 2018
Der Südost-Passat wird komplett von St. Helena abgedeckt und wir fahren unter Motor etwa 10 SM aus dem Windschatten der Insel. Dort erreichen wir den etwas schwachen Passatwind, welcher etwa mit 8-10 Kn (angezeigter Wind) weht.
Passatwinde des Südatlantiks
Etwa auf der Höhe von Jacare trennt sich durch die Landmassen der Passatwind in SO und NO. Würde man z.B Rio anlaufen, mösste man nacher die Küste von Brasilien bei Gegenwind hoch segeln.
31. Januar 2018
Heute am 31. Januar 2018 haben wir vier Ereignisse, welche mit dem Mond in Verbindung stehen:
1) Vollmond
2) Luna Blu oder blauer Mond, d.h. es ist der zweite Vollmond im selben Monat
3) Blut Mond, d.h. der Mond steht der Erde am nächsten
4) Es gibt zudem eine Mondfinsternis, d.h. der Schatten der Erde bedeckt den Mond vollständig
Vor genau 150 Jahren war es das letzte mal, als diese Konstellation am Himmel in Erscheinung trat. Wir sind heute am 31. etwa 400 SM nordwestlich der Insel St. Helena, d.h. mitten im südlichen Atlantik und haben den besten Standort, um dieses nächtliche Spektakel zu beobachten.
1. Februar 2018: Leider wurde wegen bedecktem Himmel nichts mit der Mond-Show.
Probleme machen "erfinderisch" ...
Den Südatlantik sollte man besser in den "Stillen Ozean" umtaufen. Der Wind ist meist schwach und kommt von hinten, was ihn noch schwächer erscheinen lässt. Es gibt Segler, die wenig Wind lieben, und andere, die gerne etwas mehr hätten. Wir gehören zur zweiten Sorte, da man ja immer die Segel reffen kann. Zu wenig Wind bei Wellen von hinten ist nicht unser Ding.
Wir haben die Passatbesegelung gesetzt, d.h. eine Genua und ein gleich grosses Leichtwindsegel sind an den beiden Passatstangen ausgebaumt. Das ist eine tolle und optimale Segelstellung. Das Problem ist nur der leicht zu schwache Wind, welcher die relativ schwere Genua bei einer durch eine Welle verursachten Schräglage in sich zusammensacken lässt, um sich dann mit einem sehr unangenehmen Ruck wieder zu strecken. Das strapaziert uns und vor allem das Material.
Ein Tag hat 1'440 Minuten, und wenn das zehn Tage lang einmal pro Minute passiert, werden die Segel und das Rigg wirklich arg belastet. Nach etwas "Gebastel" haben wir einen Gummizug konstruiert, der das Problem des Einrückens der Segel beinahe komplett eliminiert.
Also, Seglertrick Nummer 42: Wenn der Wind zu schwach ist und die Segel "Yoga" machen, einfach einen Gummizug einbauen! So bleibt uns hoffentlich auch noch genug Ruhe für eine Partie Karten unter Deck.
Problem"Genua" gelöst :-))
Rechts im Bild sind zwei Winschen zu sehen. Die grosse Winsch bedient das normale Seil für die Genua. In diesem Seil ist mittels eines Stopperknotens ein zweites Seil mit einem etwa 1.30 langen, 5-fachen, Gummizug befestigt. Diese führen wir über eine Umlenker-Rolle auf die kleine Winsch und ziehen es so stark an, dass das eigentliche Seil zu Genua etwa einen Meter freien Spielraum hat. Spannt oder entspannt sich dieses, wird dies durch fas 2. Seil mit dem Gummipuffer aufgefangen, d.h. das Seil zur Genau ist immer gespannt und ein Einrucken würde sich nur dann ergeben, wenn das normale Seil zur Genua die Kraft übernehmen müsste.
Problem "Ballooner" gelöst :-((
Grundsätzlich steht ein Leichtwindsegel bei wenig Wind viel besser, weil es wegen dem geringeren Eigengewicht nicht so schnell wie ein normales Segel zusammenklappt, wenn das Boot etwas schaukelt. Aber – wie man auf dem Bild sieht – passiert es trotzdem. Der Wind erfasst das zusammengeklappte Segel und streckt es mit einem gewaltigen Ruck. Dann braucht es bei einem leichten Segel nur ganz wenig, bis es zerreisst.
Gross ersetzt Ballooner :-II
Da wir noch 950 SM mit dem Wind von hinten, exakt aus 180°, segeln werden, haben wir ein Gross anstelle des Ballooners aufgezogen. Im Vergleich zum Ballooner (68 m2) oder der Genua (65 m2) ist das Gross mit 35 m2 schon sehr klein. Mit dem derzeitigen Wind von 15 Kn segeln wir durchschnittlich um die 7 bis 8 Kn per Stunde.
Segelschiffe sind dankbare Gefährten; sie können trotz vieler "Schäden" ohne grosse Einbussen ihr angesteuertes Ziel erreichen. Ein kaputtes Segel bedeutet für die Sicherheit des Schiffes nichts. Man fährt vielleicht einen Viertelknoten langsamer, und das ist kein Problem. Was wirklich nervt, sind die unnötigen Umstände und Kosten, die durch einen solchen Schaden entstehen. Man kauft ein neues Segel und hat am Ende nicht mehr als vorher, als das alte noch intakt war.
Es ist dasselbe wie bei einer ersetzten Frontscheibe eines Autos – was hat man da an Mehrwert? Nichts! Man hat einfach nur den Status quo wiederhergestellt. Aber wenigstens muss man sich bei einem Segel nicht mit Glassplittern herumschlagen.
Also, merken wir uns: Segel kaputt? Kein Drama. Nervig, aber nicht das Ende der Welt. Wir behalten unseren Kurs bei – mit einem Lächeln und vielleicht ein bisschen Fluchen im Wind.
Kleines Logbuch der Überfahrt von St. Helena nach Jacaré in Brasilien, Distanz 1'795 SM
DATUM |
POSITION / TAGESDISTANZ / DISTANZ TO GO BESCHREIBUNG |
Lundi 29.01.2018, 11:30 UTC |
Départ de James town, 1'795 nm to go
cap 302 degrés.Départ de James Town, 1795 nm to go, cap 302 degrés Avons dû laisser l'île 10 milles derrière nous pour trouver le vent correct et stable. Vent S/SE 10knt (160 degrés); Génois et Ballooner en ciseaux. 1ère journée de navigation sans encombres ni surprises. Création et installation "elastic-puffer" pour empêcher le génois de claquer lourdement (cf. site web). Générateur 1h, produit 150 L eau Lune montante qui éclaire toute la nuit. |
Mardi 30.01.2018, 11:30 UTC |
15 08S / 08 19W, 159 nm parcourus, 1'636 nm to go
Vent S/SE 10-12knt (150 degrés); même position des voiles, Luna Blu pas loin Canne à pèche installée ... à suivre ... sommes restés bredouille! Belle journée ensoleillée, rien à signaler. Croisé 1er cargo depuis St Hélène: "African Lily" (175x27x6.9m), du Liberia, en route pour Del Guazu |
Mercredi 31.01.2018, 11:30 UTC |
14 24S / 11 10W, 176 nm parcourus, 1'450 nm to go
Vent S/SE 8-10knt (150 degrés); même voilure, Luna Blu toujours là 3 phénomènes astraux cette nuit (survenus la dernière fois il y a 150 ans): - une Luna Blu (2 pleine lunes dans le mois), - une pleine lune la plus proche du soleil (blood moon?) - une éclipse totale de lune (visible en Amérique du Nord et Australie)21:00 Mi-chemin entre Ste Hélène et Cabedelo |
Jeudi 01.02.2018, 11:30 UTC |
13 41S / 13 43W, 157 nm parcourus, 1'310 nm to go
Vent S/SE 15-16knt (170 degrés); même voilure, conditions de nav idéales toute la journée et la nuit. Perdu contact AIS avec Luna Blu en début de nuit. Contact VHF ce matin, leur Ballooner est déchiré, ils sont devenus moins rapide. Générateur 2h pour charger batteries Anniversaire Anne Meyer ;-) |
Vendredi 02.02.2018, 11:30 UTC |
12 52S / 16 36W, 178 nm parcourus, 1'134 nm to go
Vent S/SE 8-10knt (variable 160 , -160 degrés); même voilure, mais échangé de côtés Génois tribord / Ballooner bâbord (Génois trop lourd). Nathape file comme sur des rails. Moteur 1/2h pendant la manœuvre de changement de voiles Sommes de retour sous les tropiques: 1er coup de soleil ;-) |
Samedi 03.02.2018, 11:30 UTC |
12 05S / 19 22W, 169 nm parcourus, 965 nm to go
Vent S/SE 12-15knt (vent arrière) Malheur à 4:00 du matin .... Ballooner déchiré de tout son long. Snif, snif. Remplacé par la "grand" voile de rechange, qui est toute "petite" ! pas très efficace, mais mieux que rien. La nuit est difficile car le vent a faibli et le roulis fait claquer les voiles. 21:00 Mi-chemin entre Ste Hélène et Cabedelo |
Dimanche 04.02.2018, 11:30 UTC |
11 19S / 21 51W, 155 nm parcourus, 812 nm to go
Vent S/SE 8-12nt (vent arrière) 1h moteur pour recharger batteries. "Sonntag Ruhetag" également pour le vent... Heureusement il a forci au coucher du soleil. Définitivement perdu contact Luna Blu Croisé tanker "Tambourin" (183x32x11.8m), du Liberia, en route pour KN BAS>AU FRE ... Geburi Anika ;-) |
Lundi 05.02.2018, 11:30 UTC |
10.28S / 24.29W, 162 nm parcourus, 650 nm to go
Vent S/SE 12-15nt (vent arrière). Belle navigation dans la journée, vent toujours plus faible la nuit, les voiles ont tendance à claquer, à gérer en changeant régulièrement de cap. Fatigant pour le gréement, les voiles et ... les nerfs! Luna Blu, problème pilote automatique ?!? |
Mardi 06.02.2018, 11:30 UTC |
09 41S / 26 58W, 157 nm parcourus, 493 nm to go
Vent S/SE 12-15nt (vent arrière). 1/2h moteur pour recharger batteries Nous rapprochons de la ligne de croisement des cargos .... Cargos à éviter 4:30, distance 3 nm: "Secretariat" (293x456x9.3m), de Panama, en route pour Point Lisas, Brésil 8:30, 1 nm: "Eagle" von Norwegen mit dem Ziel Singapur kreuzt uns in einer Meile Entfernung 11:00, 20n m: "Global Harmony" (340mx60mx12.0m) de Panama, en route pour BR PMA |
Mercredi 07.02.2018, 11:30 UTC |
08 48S / 29 33W, 164 nm parcourus, 333 nm to go
Vent S/SE 7-10 (vent arrière). Journée de navigation exécrable, vent trop faible et houle de plus de 2 m. vitesse: 5kn de moyenne. Comme chaque matin, ramassage de pauvres poissons volants "échoués" sur le pont- :-( |
Jeudi 08.02.2018, 11:30 UTC |
07 57S / 31 44W, 142 nm parcourus, 193 nm to go
Vent SE/E 7-10. Vent mollissant. Ajoutons Foc d'artimon pour quelques heures, Nathape avance très lentement, mais jusqu'au soir pas trop de roulis. |
Vendredi 09.02.2018, 11:30 UTC |
07 14S / 33 51W, 134 nm parcourus, 60 nm to go
Vent SE/E 4-10. On se traîne, mais Nathape ne souffre pas trop. Visite des premiers oiseaux depuis St Hélène. 1h de moteur pour compenser le roulis. 2h générateur, 300 L eau effectuées. 8:30 : grosse averse. La 1ère depuis bien longtemps. Suffisamment forte pour nettoyer le pont et.... me laver les cheveux! |
Vendredi 09.02.2018, 10:00 UTC |
06 58S / 034 51W, 60 nm parcoursArrive en Brasil, mouillage devant Cabadelo, debut Rio Paraiba |
Kleine Statistik: 1'795 SM von St. Helana nach Jacaré in Brasilien in 12 Tagen oder 288 Stunden ergibt einen Durchschnitt von 149.5 SM/Tag oder 6.25 SM/Std.
Ankunft in Jacaré, Brasilien
Nach 12 Tagen und 1'795 Seemeilen haben wir Jacaré in Brasilien erreicht. Die Fahrt war im Grossen und Ganzen angenehm. Meistens war der Himmel wolkenlos, und tagsüber hatten wir, bis auf wenige Ausnahmen, knapp ausreichende Windstärken. Mit Beginn der Dunkelheit flaute der Wind manchmal ab. Die nächtlichen Windstärken um die 6 Knoten (angezeigter Wind) waren zusammen mit der Wellenhöhe der Grund dafür, dass die „NatHape“ etwas unstabil hin und her schwankte. Die relativ hohen Wellen aus verschiedenen Richtungen strapazierten die Segel und das Schiff zusätzlich.
Wir haben vieles versucht, um diese Situation zu entschärfen, und der montierte Gummizug bei der Genua hat viel geholfen. Leider hat unser Ballooner, ein Leichtwindsegel aus Nylon, die Reise nicht überlebt. Einmaliges Zusammenfallen und anschliessendes Strecken durch den Wind reichte aus, um das Segel zu zerreissen. Für uns ist die Sache klar: Zu wenig Wind ist sehr unangenehm.
Wäre das Ziel um die Ecke gewesen, hätten wir natürlich den Motor benutzt, aber bei langen Strecken ist das nicht möglich. Schliesslich sind wir keine Tankstelle auf hoher See. Also, Lektion gelernt: Wenig Wind kann nerviger sein als eine steife Brise – und ein gerissener Ballooner ist das Segler-Äquivalent zu einer geplatzen Partyballon.
Die letzten 68 Seemeilen vor Jacaré ...
... führen wir mangels Wind unter Motor. Nur noch einmal, etwa für 3 SM, brachte ein Miniaturtief etwas Regen und 14 Kn Wind, Als diese Wolke vorbeigezogen war, schaltet der Wind wieder auf "OFF". Dafür schien die Sonne. (Übrigens, das Klima ist wieder sehr heiss geworden, die Bettdecke und die von der Oma gestrickten Socken sind wieder zurück im Schrank).
Ankerplatz und Marina-Jacaré liegen im Fluss
Um zum Ankerplatz zu gelangen, muss man etwa 6 Seemeilen den "Rio Paraiba" hochfahren. Dabei fährt man an der kleinen Stadt "Cabedelo" und deren Hafenanlage vorbei.
Das Tor zum Himmerl (oder zur Hölle) :-))
Wir sind 10 Meilen vor „Cabadelo“ und unmittelbar hinter der "Öffnung" im Himmel liegt der Eingang zum Fluss Rio Paraiba. Dort müssen wir 7 SM flussaufwärts zur kleinen Marina Jacaré-Village. Das „himmlische Inferno“ löste sich übrigens in kurzer Zeit vollständig auf und wich vor unserer Ankunft in ganz ruhiges Wetter. In den Fluss eingefahren sind wir bei Nacht und erreichten unseren ersten Ankerplatz hinter dem Hafen von „Cabadelo“ um 23 Uhr.