Bei Copacabana denken die meisten Leute an den berühmten Stadtteil in Rio de Janeiro. Doch es gibt noch einen anderen Ort, der den gleichen Namen trägt. Er liegt am Titicacasee in Bolivien und nimmt sogar für sich in Anspruch, das Original zu sein.Warum heisst der berühmte Strand in Rio de Janeiro Copacabana? Das Städtchen "Copacabana" in Bolivien hat eine verehrte Jungfrau. Ein Seemann, welcher an der Küste von Brasilien sich völlig verfahren hatte, bat eben diese Jungfrau um Hilfe. Er versprach, den Ort des Landfalls nach ihr zu benennen. Wie sollte es anders sein, die heilige Jungfrau von Bolivien half und er fand seinen Weg an den Strand von Rio de Janeiro ... und darum heisst dieser heute Copacabana.
Eigentlich wollten wir die Salzwüste "El Salar de Uyuni" im Süden von Bolivien besuchen. Leider ist Regenzeit und die Salzwüste ist wegen Überschwemmung vorübergehend nicht passierbar. Wir haben uns kurzerhand entschieden, nach Peru, an den Titicaca-See zu fahren. Der Weg zur Grenze führte uns nach Copacabana.
Copacabana - die bolivianische Stadt am Titikakasee, auf 3'820 m über Meer.
Das schöne Ortsbild Copacabanas zeigt gepflegte Häuschen samt Blumengärten. Diese lassen das karge Andenhochland vergessen. Der Ort liegt kurz vor der Grenze zu Peru. Verkehrsgünstig an der viel befahrenen Route zwischen der Hauptstadt Boliviens, La Paz, und Cusco, dem peruanischen Basislager für Ausflüge in die Inkastadt Machu Picchu. Doch auch Copacabana selbst ist Ziel von Pilgerströmen: Anfang Februar strömen Tausende Gläubige in den bedeutendsten Wallfahrtsort Boliviens. Sie huldigen der Jungfrau von Copacabana.
Um nach Copacabana zu gelangen, werden die Fahrzeuge auf abenteuerliche Fähren verladen und ans andere Ufer gefahren. Personen nehmen ein etwas "besseres" Boot, eine zerbrechliche und wacklige "Fähre", angetrieben von einem kleinen Aussenbordmotor ...
Wir hatten Glück, denn wir sind gerade zur richtigen Zeit in Copacabana angekommen. Es fand eine aussergewöhnliche Zeremonie statt. Es war eine Taufe und getauft wurde eigentlich alles: Menschen, Tiere, Autos, Lastwagen und Busse.
Bereits in La Paz - und heute morgen wieder im Bus - haben wir eine junge Schweizerfamilie getroffen: Katja, Christian und Luana aus Winterthur. Sie sind seit mehr als zwei Monaten unterwegs in Peru und Bolivien. Wir haben uns sehr gefreut, einen Teil unserer Reise mit ihnen gemeinsam zu verbringen.