Juli 2013 Tawau, Sabah, Borneo
Tawau, die malaysische Stadt im Norden von Borneo, liegt direkt an der Grenze zu Indonesien. Hier wollen wir unser indonesische Visum beantragen. Dies ist etwas kompliziert, papierintensiv und teuer. Man benötigt Agenten (keine von der NSA), der erste erstellt für uns ein Sponsorletter und den CAIT für das Schiff. Mit diesen uns zugesandten Papieren können wir dann hier in Tawau das indonesische Visum beantragen und damit, mit dem zweiten Agenten in Tarakan, einklarieren. Das ganze kostet etwa 200 U$. Aber das ist es wert. Indonesien ist für uns eines der schönsten Länder. Das Problem in diesem Gebiet ist offensichtlich nur der Wind, welcher die meiste Zeit vollständig fehlt. Die Distanzen sind gross und wenn wir diese mit dem Motor bewältigen müssen, dann wählen wir natürlich die kürzeste Strecke nach Bali. Diese führt im Osten von Borneo direkt nach Süden. Leider sind das nicht unsere Pläne, denn eigentlich wollten wir weiter östlich nach Sulavesi und zu den Molukken. Nun, wir werden sehen und hoffen, dass uns der Windgott gnädig ist und so um die 20 Kn. Westwind schickt ...
Tawau ist eine Stadt mit etwa 150'000 Einwohner. Es gibt hier nicht allzu viel für Touristen zu sehen, aber die Stadt hat durch die sehr freundlichen Einwohner einen ausgesprochenen positiven Charme.
In dieser Woche findet das Fest Hari Raya Aidilfitri statt. An diesem Tag feiern die Muslime das Ende des Ramadan. Dieses Fest ist auch für uns sehr wichtig, denn danach sind die Restaurants auch tagsüber wieder geöffnet ... Tawau ist für die besten Sea-Food Restaurants in Sabah berühmt und ein "Schlemmermahl" dort wollen wir natürlich nicht verpassen.
"NatHape" ist mit 18 Passagieren voll ausgebucht ...
Mit Familien des Yacht Club Tawau segeln wir einen kurzen Schlag in der Bucht von Tawau und geniessen die frische Brise.
The TYC (Tawau Yacht Club) definitively deserves the good reputation it has: "great hospitality, good food, cheap beers" ... Mr. Tan - the manager -, the staff and many club members made us very welcome. Our stay in Tawau correspond to the Hari Raya Aidilfitri, 3 national holidays to celebrate the end of the 30 days of dawn-to-dusk fasting (Ramadan). We used this opportunity to take a few members of the Club and some sailing kids for a short sail. We had 2 hours of sunshine and nice wind (a miracle!) and we enjoyed their visit on board our Nathape. The smiles on the pictures speak by themselves ....
August 2013 - Auf dem Weg zu den Philippinen
Jung, dynamisch und flexibel, das waren vor langer Zeit die einmal unsere Leben bestimmenden Attribute. Heute - altersentsprechend - könnte man eher sagen, alt, verkalkt, ... aber immer noch flexibel ;-)). Der Rede kurzer Sinn, wir haben unsere Pläne um 180° gedreht und reisen nicht mehr nach dem im Süden gelegenen Indonesien, sondern wir segeln zu der von unserem Standort nördlich gelegenen philippinischen Insel Palawan. Alles war gegen uns, das Wetter, der Wind und vor allem lief uns die Zeit davon. Da sich die Bedingungen für eine Reise zu den Molukken nicht änderte, änderten wir kurzerhand unsere Reiseroute. Eigentlich ist es ja egal, an welch schönem Ort man sich aufhält und Palawan ist ganz sicher eine der schönsten Inseln der Welt ...
Kaum hat man seine Pläne geändert, zeigt sich auch der Wettergott von den Änderungen begeistert. Schönes Wetter, guter Wind und so segeln wir durch die Inseln der Sulu-See. Auf dem Bild ist Pulau Gaya zu sehen.
Semporna, Sabah
Kleines Dorf im Kanal von Semporna, Sabah
Wir fahren mehr der weniger dieselbe Route zurück nach Norden, welche wir benutzten, um nach Tawau zu gelangen. Bei unserem ersten Halt in Pulau Mabul benutzten wir das klare und saubere Wasser dort, um unsere - beinahe verbrauchten - Trinkwasservorräte wieder um einige 100 Lt. aufzustocken, d.h. wir setzten den Wassermacher in Betrieb. Auf dem linken Bild ist ein Stelzendorf in Semporna zu sehen. Unsere bekannten von Yacht Club Tawau verstehen unsere Begeisterung für diese Stadt nicht so recht. Im März dieses Jahres soll es hier eine Schiesserei zwischen den Dorfbewohner und der Polizei gegeben haben. Glücklicherweise merken wir von all dem nichts, mehr noch, die Leute sind ausserordentlich freundlich und jeder, der an unserem Schiff vorbei kommt, fährt langsamer und schickt ein netter Gruss mit einem Lächeln zu uns hinüber. Bei der Durchfahrt des Kanals verfing sich ein Plastiksack im Propeller. Dank dem gleichzeitig aufkommenden Wind (Wettergott sei Dank) setzten wir unsere Fahrt, bei entgegengesetzter Strömung unter Segel fort und ankerten vor dem Zentrum der Stadt. Dort befreiten wir den Propeller vom Plastiksack und setzten mittags unsere Fahrt zur Insel Maiga fort. Wir bleiben eine Nacht zwischen den Riffen vor Anker. Für den Sundowner fehlte uns die Basis "Kokosnüsse", aber ein Einwohner mit seinem Sohn stand schon beim Schiff und wollte uns zwei der schönen, trinkfertigen, Kokosnüsse verkaufen. 20 Ringgit wollte er dafür haben und als wir ihm erklärten, das 2 Ringgit ein sehr guter Preis sei, erhielten wir 3 Stück, eine sogar geöffnet (was für den Verkäufer einiges an Arbeit bedeutete) ...
Pulau Maiga, im Hintergrund Pulau Gaya ...
Wir sind 50 SM vor der Stadt Sandakan entfernt und hier treffen wir wieder auf die Segler der "Sail Malaysia - Passage to the East rally". Nur fahren diese in die andere Richtung, denn sie wollen dorthin, wo wir gerade herkommen: nach Tawau. Bei der Insel Tambisan liegt ihre Sammelstelle für die Weiterfahrt der "Rally-Segler" unter militärischer Begleitung. Natürlich - wie sollte es anders sein - werden die Schiffe ebenfalls von Journalisten begleitet. Dies gibt dann sicher den richtigen Mix für die grossen "Abenteuer-Storys", welche später den staunenden Enkel-Kindern oder anderen Personen erzählt wird.
Der Aufwand ist für uns, in vielerlei Hinsicht total daneben. Das Gebiet ist vielleicht gerade durch die Überwachung zum sichersten Gebiet in ganz Borneo geworden. Und hätten wir bei unserer Reise irgendwo ein Problem gehabt, wäre keine Seemeile von uns entfernt ein Maritim- oder Militärschiff zu finden gewesen. Die Segler geben viel Geld aus, um ihren Traum der Freiheit, Abenteuer und Unabhängigkeit in die Realität umzusetzen. Das Resultat ist bei diesen Veranstaltungen genau das Gegenteil, man reist völlig isoliert, eingepfercht in einer Gruppe von Gleichgesinnten und man gibt die Eigenverantwortung in andere Hände ab, sei dies das Militär, die Rally-Veranstalter oder sonst wer ... das alles ist nichts für uns. Und wenn wir uns genau umschauen, dann läuft das Leben in diesem Gebiet eigentlich ganz normal ab: 100-e von Touristen, welche zum Tauchen hierherkommen, werden von Semporna aus auf die verschiedenen Inseln verteilt. Ebenfalls sind hier einige "Allein-Reisende-Segler" anzutreffen, ebenfalls Backpacker und andere fremde Leute, natürlich alle ohne Eskorte und Begleitschutz ...
August 2013 - Kudat, SY "Vite Vite"
Bei unserem letzten Halt in Malaysia treffen wir in der nördlich gelegenen Stadt Kudat den Katamaran "Vite Vite" mit Tristan, Linus und Ilonka. Wir verbringen zwei Tage hier und Tristan zeigt uns die besten Restaurants in der kleinen Stadt. Zudem erhalten wir sehr gute Informationen über die Philippinen.
Katamaran "Vite Vite" mit Tristan, Linus, Ilonka ...