2013.13 - Philippinen 3


Unsere Einträge im Logbuch
(absteigend, das Neueste zuerst)

2013 - Oktober, Tagbilaran, Bohol, Philippinen



Unsere Route führte uns von Dumaguete, Negros, zur Insel Siquijor. Es war uns erst nach sehr langem Suchen gelungen, dort zwischen den Riffen einen einigermassen sicheren Ankerplatz für die Nacht zu finden. Von aussen ist Siquijor eine sehr schöne, bergige Insel und wir bereuten es, dass wir nicht an Land gehen konnten. Entschädigt wurden wir von Jo und seiner Frau Athena, welche uns gesehen haben, als wir der Küste entlang segelten. Ganz spontan sendeten sie uns eine e-Mail ...
Am nächsten Tag erreichten wir die Hauptstadt von Bohol, Tagbilaran bei einem tropischen Regenschauer. Die Hafeneinfahrt ist nicht ganz einfach, muss man durch und über die Riffe navigieren. In der Einfahrt gibt es eine grüne Boje, welche wir normalerweise links umfahren. Man merkt dann schnell den Fehler, wenn das Riff einige Meter vor dem Schiff auftaucht und wir erinnerten uns, dass die USA lange Zeit auf den Philippinen stationiert waren. Dann wurde es uns klar, dass darum die grüne Boje Backboard, d.h. auf der linken Seite zu finden ist. Damit ist auch der Grund der von uns in der Einfahrt gefahrenen, schönen 360° Schlaufe erklärt.


Aus Wikipedia:
Seit 1982 gilt für die Betonnung der Seewegen international die Regelung der IALA. Diese beinhaltet ein weltweit einheitliches System von fünf verschiedenen Tonnentypen: Laterale, kardinale, Mittefahrwasser-, Einzelgefahrenstellen- und sonstige Tonnen. Dabei ist das Lateralsystem je nach Region in zwei unterschiedlichen Formen definiert. Sie sind entstanden, da die Chancen für eine weltweite Einigung auf eine Form gering waren. Grün liegt

in der Region A (Europa, Australien, Neuseeland, Afrika und einige asiatische Länder) für einlaufende Fahrzeuge an Steuerbord)

in der Region B (Amerika, Japan, Korea, Philippinen) hingegen an Backbord).

Hafeneinfahrt in Tagbilaran ...



Am nächsten Morgen fahren wir mit dem Beiboot zur kleinen Marina im Hafen von Tagbilaran und ein "Driver" will uns einen kleinen Ausflug verkaufen. Nun gut, das Wetter ist nicht beständig und so wir willigen ein, eine in eine Tour mit ihm und seinem Auto ein. Wir besuchen alle Sehenswürdigkeiten im Südwesten von Bohol im Schnellverfahren und Albert erklärt uns "Dies & Das", wie es bei solchen Gelegenheiten eben ist. Der Ausflug war sehr gelungen und der Fahrer, wie alle Philippinos, ausserordentlich zuvorkommend.

Was für uns Schweizer "Schokolade" bedeutet, bedeute für die Boholaneser die "Chocolate-Hills". Insgesamt gibt es ungefähr 1'200 nahezu perfekt halbkugel- oder kegelförmig gestaltete Hügel von etwa gleicher Höhe und Abmessung, Sie alle sind lediglich mit grünem Gras bewachsen, das sich während der Trockenperiode braun verfärbt und den Hügeln ihren Namen verleiht.

Baclayon Church mit "Watch-Tower". Dieser wurde von den Spaniern gebaut, um eine feindliche Invasion der Moslems von Mindanao auszumachen.
Heilige und Scheinheilige in der "Baclayon Church" ...
"God is Love" ... jedes Tricycle ist mit einem religiösen Spruch verziert.
Chocolate-Hills im Zentrum von Bohol, Es gibt auf der ganzen Welt keine zweite Naturformation wie diese ...
The unique land form known as the Chocolate Hills of Bohol was formed ages ago by the uplift of coral deposits and the action of rain water and erosion.
Es gibt grosse Schmetterlinge in Bohol. Die Lebensdauer eines solchen Schmetterlings dauert nur 21 Tage beträgt ...
Tasire, die kleinsten Affen der Welt, 10 bis 15 cm gross. Die Tiere sind so scheu, das sie schwierig zu fotografieren sind.
Eines der langsameren Fahrzeuge in den Philippinen. Aber es geht trotz fehlender Räder vorwärts ...
Reisfeld ...
Reis, das Hauptnahrungsmittel der Asiaten. Auf dem Bild ein Reisfeld mit den "Chocolate Hills" im Hintergrund.



2013 - September, Bonbonon, Tambobo, Philippinen



Ungewollte Ankermanöver ...

Gutes Ankergeschirr ist ein Muss und dort zu sparen wäre sicherlich nicht besonders schlau. Wir verfügen über einen der besten Anker und trotzdem hat er hier in der Bucht von Bonbonon zweimal nicht gehalten. Dummerweise beide Male, als wir abwesend waren! Glücklicherweise ist nichts passiert.


Bonbonon im Süden von Negros-Oriental.



Die komplett eingeschlossene Tambobo Bucht, im Süden von Negros, ist ein "Typhoon-Hohle", denn es können sich bei hohen Winden auf die kurzen Distanzen zum Land keine grösseren Wellen entwickeln. Bei den Unwettern, welche zur Zeit beinahe täglich aus dem Südwesten vorbeiziehen, erlebten wir Winde zwischen 40 und 45 Kn. Und alles hat - wie immer - gehalten. Als wir eines Nachmittags von der kleinen Stadt Siaton zurück kehrten, sahen wir sofort, dass sich das Schiff bewegt hatte. Wir ankerten um, vergruben den Anker noch fester als auch schon und gaben bei 8 m Tiefe beinahe 60 m Kette. Also, da sollte nun wirklich nichts passieren, vor allem auch darum, weil wir den Anker mit viel Motorkraft - im Retourgang - vergruben. UND? Er hielt nicht! Als wir am nächsten Nachmittag von Dumaguete zurück kamen, trauten wir unseren Augen nicht. Das Schiff ankerte 200 m weiter zurück und der Anker hat sich glücklicherweise bei der ungewollten Fahrt wieder frisch eingegraben.

Alle hier anwesenden Schiffe sind nicht vor Anker, sondern an einer Boje. Da die Bucht sehr gross ist, hat es zum Ankern mehr als genug Platz. Anstelle an einer Boje zu hängen, bevorzugen wir unseren Anker, denn dann wissen wir, an was wir halten. Wir haben schon Bojen gesehen, welche an einem kleinen Motorblock oder gar an einer alten "Singer- oder Pfaff-Nähmaschine" hingen. In Ao Chalong, Thailand, war es an der Tagesordnung, Schiffe mit abgerissenen Bojen zu beobachten. Aber jetzt, nach dem zweimaligen "Nicht-Halten" sind wir ebenfalls an einer Boje fest gemacht.

Einige Yachten liegen seit Monaten, andere seit Jahren und wenige seit über einem Jahrzehnt in dieser Bucht, natürlich an einer Boje. Etwas unverständlich, dass da keine Warnung bei uns angekommen ist. Ein Segler meinte: Es sei sehr unwahrscheinlich, dass sich ein einmal gelöster Anker wieder eingräbt ... sehr hilfreicher Kommentar. Ein Philippino erklärte uns später, dass die Einheimischen den Grund der Bucht als "melted Chocolate" bezeichnen und dass er für das Ankern ungeeignet sei. Zusätzlich bringt das Wasser von zwei kleinen Bächen sehr viel Sediment in die Bucht, deren Ablagerungen die Ursache des "weichen" Bodens sein könnten. Die Aussage mit den Sedimenten, welche die Bäche anschwemmen, stimmt. Gestern beim Büffet in Arlenes Restaurant bestätigte uns Paul, dass der Boden der Bucht aussieht wie "nasse Asche". Wenn der Anker "vergraben" wird, dann staut sich diese und es scheint alles in Ordnung zu sein, Geht der Druck vom Anker weg, weicht sich der Boden wieder auf. Fazit: In dieser Bucht sollte man definitiv nicht ankern, sondern das Schiff an einer Boje festmachen.






Das Wetter in den Philippinen


In und um die philippinischen Inseln gibt es ca. 20 Typhoons pro Jahr. Das Auftreten von Typhoons sind das ganze Jahr möglich, vorwiegend sind sie in den Monaten Juli bis Dezember anzutreffen. Dabei verschiebt sich die Laufbahn mit dem Fortschreiten des Datums bis zum Jahresende immer mehr nach Süden. Südlich der grünen Linie (Palawan - Negros) ist die Wahrscheinlichkeit einen Typhoon anzutreffen eher kleiner.