Da nur 24 Stunden guter Segelwind mit nachfolgender Flaute angesagt wurde, entschieden wir uns, zur 120 SM entfernten Insel Futuna zu segeln und dort auf das nächste ideale Wetter zu warten, um Levuka in den Fiji-Inseln anlaufen zu können. Die Strecke legten wir bei schönem Wetter, sehr gutem Wind, aber leider bei ungewöhnlich rauher See - innerhalb von 15 Stunden - zurück. Genau vor einem Jahr, im Juli 2008 waren wir bereits in Futuna und es hatte uns damals, trotz miserablem Wetter, sehr gut gefallen. Die Insel selbst bietet viel, aber sie hat ein entscheidendes Manko: Es gibt nur zwei Ankerplätze und beide sind nicht Ideal. Dieses mal entschlossen wir uns, direkt in der Bucht von Leava, welche bei den vorherrschenden Südost-Winden völlig ungeschützt ist, zwischen dem Riff und der Warf zu ankern. Somit entfällt für uns der beschwerliche Weg von der Nachbarinsel Alofi, wo der zweite Ankerplatz liegt, zur Hauptinsel Futuna. Die Ruhe und die ungefährliche Lage am Ankerplatz dauerte leider nur ein paar Tage. Morgens um 4 Uhr bläst ein kräftiger SO-Wind mit starken Böen direkt in die Bucht und die Wellen nehmen derart schnell in Höhe zu, dass wir vor den Morgengrauen den Anker hoben, um in Alofi Schutz zu suchen.
Leava, die kleine Hauptstadt von Futuna ...
Die Einwohnerzahl von Futuna liegt bei ungefähr 5'000 Personen und die Insel hat viel "Urtümliches" behalten. Die Einwohner sind samoanischer Abstammung und man ist herzlich willkommen. Wir empfinden Futuna bedeutend charmanter als Wallis, obwohl Wallis uns Segler die schönsten Ankerpläzte in unberührter Natur bietet.
Wie bereits erwähnt, nehmen die Kirchen in den pazifischen Inseln eine zentrale soziale Stellung ein. Und weil dies so ist und Futuna in dieser Hinsicht ganz Besonderes zu bieten hat, widmen wir den Kirchen hier ein kleines Kapitel.
Kirche in Mala'e ...
"Kapelle" auf dem Berg von Leava ...
Da gibt es noch eine Kirche, deren Namen wir nicht wissen ...
Kirche in Leava ...
Southern Phoenix,
ein Versorgungsschiff im südlichen Pazifik
Das Einlaufen eines Versorgungsschiffes ist auf den kleinen, weitverstreuten Inseln im Pazifik für die Einwohner ein grosses Ereignis. Sie warten manchmal monatelang auf die Auslieferung ihrer Bestellungen. Die Southern Phoenix fährt die Route Suva (Fiji), Mata Utu (Wallis), Leava (Futuna), Funafuti (Tuvalu) und Tarawa (Gilbert Island). Wir wollten uns das Spektakel nicht entgehen lassen und fragten den Kapitän, ob er es uns erlaube, ein paar Fotos von seinem Schiff aufzunehmen. "Of course" war die Antwort und der polnische Kapitän Skrucha führte uns durch das Frachtschiff und erklärte uns dieses eingehend. Zum Abschied erhielten wir sogar eine Kiste Fiji-Bitter Bier und, sollten wir für unsere "NatHape" Diesel brauchen, würde er uns gerne "ein paar Liter" abgeben... Die "pazifische" Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft erstaunt uns immer wieder auf's Neue. Wir revanchierten uns mit der Installation unserer Fotos - der Southern Phoenix vom heutigen Tag - auf dem Boardcomputer.
Southern Phoenix, ein Versorgungsschiff im Südpazifik ...
Juli 2009 - Futuna & Alofi
Nachts bis früh morgens fischen die Männer mit der Angel. Wenn sie die "Kumetes" - die Boote - zurückbringen, gehören diese und die Bucht den ganzen Vormittag den Frauen. Diese betreiben den Fischfang mit Netzen, was den Männern nicht erlaubt ist, denn es wird geglaubt, dass dann die Fische die Bucht verlassen würden. Zwei, drei Boote, mit je einer Frau besetzt bringen die Netze aus und die anderen Frauen treiben schwimmend - in voller Bekleidung, inkl. Kopftuch und Sandalen - die Fische in die Netze ... und es macht ihnen trotz dem physischen Anstrengungen ganz offensichtlich Spass. An einem Tag fingen sie soviele Fische, dass sie bei 4'500 aufgehört haben zu zählen. Und heute, als wir dabei waren, sahen sie vor dem Nachhausegehen noch einen Fischschwarm an der Wasseroberfläche. Sofort waren die Boote auf und die Frauen im Wasser, um den letzten Fang zu holen.
Fischfang in Leava ...
Gefischt werden Makrelen, diese sind lediglich in der Bucht von Leava zu finden. Nur die Frauen dieses Dorfes dürfen in der Bucht fischen. Und weil dies so ist, werden die gefangenen Fische zuerst dem Pfarrer, und dann an die Familien ausserhalb des Dorfes verteilt. Das Verteilen ist "wortwörtlich" gemeint, denn die Fische sind für die Empfänger kostenlos. Und hätten wir einen Eimer bei uns gehabt, hätten wir diesen gefüllt mit Makrelen nach hause getragen ...
Wir haben die Gelegenheit, mit unseren Bekannten vom letzten Jahr, Lusia und ihr Bruder Steve, Futuna mit ihrem Pick-Up zu umrunden. Wir sehen schönste Strände, ursprüngliche Dörfer und natürlich viele Kirchen ;-)) ...
Steve und seine Schwester Lusia fahren uns im Pick-up und Céline Anne rund um Futuna ...
Juli 2009 - Alofi
Wir mussten wegen den schlechten Wetterbedingungen Leava in Futuna verlassen und zum 8 SM entfernten Alofi segeln. Dort, zwischen den beiden Inseln liegt der vor SO-Winden geschützte Ankerplatz an einem traumhaften Strand. Die Einwohner von Futuna haben hier in Alofi ihre Gärten und es sind tagsüber immer einige Leute anzutreffen.
Einsame Strände in Alofi ...
Diverse Erinnerungsfotos ...