2015.11. - Indonesien 3


Unsere Einträge im Logbuch
(absteigend, das Neueste zuerst)

2015 - November, Bali, Indonesien


Die 360 Seemeilen zwischen Tanah Beru in Sulawesi und Lovina in Bali schafften wir in etwas mehr als 2 Tagen bei bestem Wind und schönstem Wetter. Wir haben uns lange überlegt, ob wir Tana Toraja im Norden von Sulawesi - per Bus - besuchen wollen. Da wir nicht wussten, ob wir für das Schiff einige Tage einen sicheren Platz finden werden und wir, wegen dem ablaufenden Visa, in Zeitnot sind, entschieden wir uns, nach Bali zu reisen. Bali liegt auf dem Weg nach Singapur. Wir werden eine Woche in Lovina bleiben und dann mit unseren Freunden aus der Schweiz, Sandro und Anika, via Belitung, in Richtung Singapur segeln.

Vor genau vier Jahren, im 2011, waren wir für einen Monat am selben Ort vor Anker (siehe hier). Wir haben Freunde hier und darum ist es für uns einfach und angenehm.

Bali ist nur schön. Mehr gibt es dazu eigentlich nicht zu sagen. Die freundlichen Leute, die kulinarischen Genüsse, die wunderschöne Landschaft und die aussergewöhnliche Kultur machen den Aufenthalt auf dieser Insel zu einem unvergesslichen Erlebnis.
Das Tor zum Himmel, Pura Ulun Danu Bratan, aus dem 17. Jahrhundert, Bali, Indonesien
Der Tempel Ulun Danu zählt nicht nur zu den schönsten, sondern ist auch eines der am meisten fotografierten Motive von Bali. Malerisch liegt die Anlage im See und spiegeln sich im Wasser vor der Bergkulisse. Ulun Danu heisst übersetztKopf des Seesund ist der Wasser-Göttin Dewi Danu gewidmet.

Reiseroute unserer zweitägigen Motorradfahrt durch Bali ...


Fahrt mit dem Motorrad durch die  Reisterrassen in  Bali


Wer Reisterrassen sehen will, der liegt in Bali richtig. Der Reisanbau hat in  Bali eine lange Tradition. Ein Viertel der Inselfläche ist mit Reis kultiviert. Angebaut wird er auf Vulkankegel, in tropischen Wälder und sogar in Küstennähe. Reis ist ein Grundnahrungsmittel der Asiaten.

Im Jahre 2011 besuchten wir die Terrassen bei Tegallalang, nördlich von Ubud, Dieses mal fuhren wir durch die Provinz Tabanan im Südwesten, welche ebenfalls sehr bekannt für seine wunderschönen Reisterrassen ist. Die Reisterrassen sind eindrucksvoll, aber nicht minder schön ist die gesamte Landschaft und die Dörfer mit den vielen Tempeln. Eine Motorradfahrt durch diese Gegend ist Spitzenklasse. Es ist beinahe unmöglich diese Eindrrücke mit nur ein paar Fotos wiederzugebenn. All die Geräusche der Tiere, die balinesischen Musik, die Klänge ausgehend von den Tempeln, der Geruch von getrockneten Nägeli, die sonntäglichen Zeremonien, das Rauschen der Wellen an den riesigen Sandstränden ... das alles fehlt leider auf den Bildern, aber ein wenig Stimmungsmusik aus Bali können wir bieten ....
Reisterrassen in der Provinz Tabanan im Südwesten von Bali

Neben steilen Reisterrassen, dichtem Dschungel und paradiesischen Sandstränden gibt es die Tempel, welches für Bali sofort vor dem geistigen Auge der Reisenden auftauchen. Bali wird nicht umsonst auch Insel der tausend Tempelgenannt.

Es soll alleine in Bali etwa 25.000 davon geben, natürlich nicht alle so gross wie der berühmte Tempel Ulun Danu. Hinzu kommen noch die ganzen privaten Haus- und Familientempel.

Manche sind winzig klein, andere versteckt oder in Privathäusern untergebracht. Es gibt die Theorie, dass es auf Bali mehr Tempel als Wohnhäuser geben soll. Viele Tempel sind öffentlich zugänglich und können besichtigt werden, obwohl sie nach wie vor eine zentrale Rolle im Leben der hinduistischen Balinesen spielen. Kein einziger der Tempel ist nur Kulisse für Touristen, sie alle werden nach wie vor genutzt um die Götter milde zu stimmen und um die Dinge des täglichen Lebens zu bitten.
Der Pura Luhur Batukaru befindet sich am Südwest-Hang des Gunung Batukaru, mit 2276 Metern der zweithöchste Vulkan auf Bali.
Der Pura Luhur Batukaru Tempel ist auf Grund seiner Lage direkt an den dichtbewaldeten grünen Hängen des Gunung Batukau-Vulkans ein faszinierender Anblick.
Wenn man einen Tempel auf Bali betritt, fällt einem direkt das zweigeteilte Eingangstor auf.
Gespaltene Tore werden auf Bali Candi Bentar genannt und symbolisieren den Himmelsberg Mahameru
Merus (Schreine mit pagodenartig gestaffelten Dächern) vom Pura Luhur Batukaru Tempel.
Der Tempel Pura Luhur Batukaru steht in einer verwilderten Parkanlage im Dschungel
Banjar-Tempel in Pupuan. Hierbei handelt es sich um einen Verbund von verschieden Familien, die sich zu einer Gemeinschaft zusammengeschlossen haben. Genutzt wird dieser Tempel bevorzugt für Hochzeiten und Begräbnisrituale.
Die grösseren Tempel bestehen aus zwei oder drei von Mauern umgebenen Höfen mit den Heiligtümern und den Mèru..
Jede grössere Familie auf Bali hat einen eigenen Familientempel (die pura dadya) um ihrer Ahnen zu gedenken.
Die Familientempel stehen immer auf einem Sockel.
Tosende Brandung der balinesischen Westküste
Dunkler Sandstrand, Pantai Balian
Pantai Balian, ein schöner Übernachtungsort an der Südküste von West-Bali

Um die Zeit zu nutzen, unternehmen wir eine weitere, kleine Tour mit dem Motorrad. Wir fahren nach Batur, um den Tempel "Pura Batur" auf 1'200 müM zu sehen. In Penelokan sind wir dann umgekehrt, um die Rückreise noch vor Nachteinbruch hinter uns zu bringen.
Tempel "Pura Batur" auf ca. 1'200 müM, Bali, Indonesien
Die Strasse durch Batur, im Hintergurnd der Tempel "Pura Batur" mit dem Vulkan "Gunung Agung".
Kleine Templeanlage hinter dem grossen Tempel von Batur ...
Der See "Danau Batur"

Route von Lovina Beach nach Penelokan ...


2015 - November, Bawean, Indonesien



Wir sind unterwegs nach Singapur. Begleitet werden wir von unseren zwei Gästen, Anika und Sandro, welche wir erstmals in Myanmar kennen lernten. Die beiden sind super, Sandro verwöhnt uns als Koch mit seinen Kochkünsten, und das von früh morgens bis spät abends. Anika hilft uns, wo immer sie kann. Also, wenn diese zwei Gäste unser Schiff verlassen, dann werden wir die Beiden sehr vermissen ...
Viel Humor haben unsere beiden Gäste: Anika und Sandro
Bilder von der Insel Gili, direkt vor Bawean.


Die 220 SM von Lovina in Bali bis zur Insel Bawean in der "Java-Sea" bewältigten wir mangels Wind beinahe ausschliesslich mit dem Motor. Zur Zeit ankern wir im Norden von Bawean in Position 05 43.829 S und 112 40.136 N auf 7 m Sand. Wir bleiben zwei Nächte hier und versuchen morgen mit einem Motorrad die Insel zu erkunden ..
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Typisches baweanesisches Schiff vor Anker, gesehen bei der Insel Noko ....


Die Insel Bawean erinnert uns an die Inseln der Marquesas-Gruppe. Die schönen kleinen und bewaldeten Berge laden zu einer Fahrt mit dem Motorrad ein. Leider scheiterte dieses Vorhaben, da uns niemand ein Motorrad vermietet wollte. Mangels Infrastruktur für Touristen gibt es auch keine Vermieter. Bawean scheint eine wohlhabende Insel zu sein. Viele schöne Häuser werden hier gebaut und das Geheimnis dazu ist, dass wir viele Seemänner antreffen, welche auf Containerschiffen gutes Geld verdienen.

Die Kinder haben immer Zeit für uns und natürlich auch Zeit für Spässe ...
Zwei Schulklassen in Uniform ...
Dorfzentrum mit grosser Moschee, gesehen in Tambak, Bawean
Wir hören sie von weit und dachten uns, es gibt hier Leute mit Trommeln ...
... es sind keine Trommeln, sondern die Frauen klopfen mit Holzstäben auf einen ausgehöhlten Baumstamm (baweanische "Guggemusik").
Schulbus im Norden von Bawean ...
Unsere beiden Gäste, Anika und Sandro.
Kaffeepause in einem kleinen Restaurant, welche auf indonesisch "Warung" genannt werden, in Begleitung von Jennifer & Mike, SY "Mahili".
Strassenszene in Tambak, Bawean
Wir treffen Indonesier bei einem Spaziergang, welche frische Kokosnüsse von der Palme holen. Wir sind natürlich eingeladen ...
Der Torhüter vom FC -Bawean hält souverän einen Glanzschuss. Gespielt wird mit Kokosnüssen. Die sind etwas schwer, aber mit guten Schuhen geht das schon :-)) ...
Fotograf mit sehr hübschen Modell ...
Der Strand, direkt bei unserem Ankerplatz ...




2015 - November, Kumai in Kalimantan, Borneo, Indonesien



Auf dem Weg von der Insel Bawean zur Insel Belitung gibt es für uns zwei mögliche Routen: durch den Archipel Karimunjawa in Ost-Java oder via Kumai in Kalimantan, Borneo, wo der Nationalpark Tanjung-Puting liegt. Wir entschieden uns für die zweite Variante und segelten nach Kumai. Der Nationalpark ist ein Süsswasser-SumpfGebiet mit einer Ausdehnung von etwas über 300'000 Hektaren. Das Herzstück des Parks ist das Gebiet mit den angeschlossenen Orang-Utan - Rehabilitationszentren. Orang-Utan heisst vom indonesischen übersetzt "Waldmensch".

Wir haben diese Region bereits bei unserem ersten Indonesienbesuch im Jahre 2011 (hier klicken) bereist. Da dieses Gebiet mit den Orang-Utans ein absolutes Highlight einer Indonesienreise ist, machte es uns Freude, mit unseren Gästen nochmals dorthin zu fahren ...
Kumai, Ausgangspunkt zum Besuch des 300'000 Hektar grossen Tanjung-Puting Nationalpark. Im Vordergrund ist eines der typischen Pinsiniboote zu sehen. Die grauen Häuser mit den aufgemalten Fenstern sind nicht für Menschen gedacht, sondern sie beherbergen Schwalben, welche die bei den Chinesen sehr beliebten Vogelnester herstellen. Diese sind in China eine Delikatesse.



In Kumai mieten wir ein Klotoks, wie die langsam dahin tuckernden Langboote dort genannt werden. Im Preis von etwa 90 US$ p.P. sind das Schiff, die Crew des Schiffes (Guide, Kapitän, Kapitän Assistent, Köchin und eine Person, welche unser Schiff während unserer Abwesenheit bewacht), alle Mahlzeiten und die Eintrittsgebühren sind im Preis inbegriffen. Die ganze Fahrt dauert zwei Tage, geschlafen wird auf dem Schiff. Wir besuchen drei verschiedene Plätze, bei welchen die Orang-Utans gefüttert werden..
Unser Ankerplatz im Fluss vor Kumai. Hinter uns eine Amel 54 und vor uns ein grosser Frachter.
Wir werden um 9h morgens von einem "Klotoks" abgeholt und fahren 2.5 km den Fluss hinunter.
Dann tukert das Schiff in den Sungai Sekonyer, welcher anfänglich ziemlich breit ist.
Mit der Zeit wird der Kanal schmaler und bei Gegenverkehr wird es eng.
Die Fahrt ist wirklich sehr schön und das Wetter ist (noch) ideal.
Rechts ist der Nationalpark und links sind nach 200 m Palmöl-Plantagen von riesigem Ausmass.
Wir werden köstich versorgt. Mittagessen "Indonesia Style".
Auf der rechten Seite, ausserhalb des Nationalparks gibt es einige kleine Siedlungen.
Wir biegen in einen kleinen Nebenfluss ad, Der Kanal ist sehr eng, aber das Wasser deutlich klarer.
Das Wetter verschlechtert sich zusehend und die Luftfeuchtigkeit nimmt enorm zu, es "dampft" richtig.
Es kam dann genau so, wie es in einem Regenwald kommen muss: Es regnet in "Strömen" :-)).
Völig durchnässt ziehen wir in den Urwald bis zur Fütterngsplatz und sehen die ersten Orang-Utans.
Ohne die Fütterungsteelle würde man diese Tiere kaum sehen. Hier sind wir in den im 1971 gegründeten Camp Leakey.
Die Orang-Utans bewegen sich immer über die Baumwipfel fort. Wenn ein Baum wackelt, dann ist es ein Zeichen, dass einer kommt.
Die Männchen sind im Vergleich zu den Weibchen riesig.
Vom Regen völlig durchnässt schiessen wir ein weiteres Foto, ISO 1200 und eine Verschlusszeit von 1/60 ergeben leider qualitativ schlechte Bilder ...
Es gibt ungefähr 6'000 Orang-Utans im Park.
Sandro, Nathalie und Anika.




2015 - November, Insel Sembilan, South China Sea, Indonesien



Wir verlassen gegen Mittag Kumai und hoffen auf gutes Segelwetter. Die Windvorhersage meint, dass es eine leichte Brise geben wird. Bis 22 h fuhren wir unter Motor an der rund 20 SM von Borneo entfernten an der Küste nordwestwärts. Da es überall nur zwischen 5 und 12 m tief ist, entschieden wir uns, weitab von Land zu ankern und zu schlafen, in der Hoffnung auf besseren Wind am nächsten Tag. Die Hoffnung erfüllte sich nicht und so fuhren wir unter Motor 200 SM bis zur kleinen und unbewohnten Insel Sembilan, wo wir den restlichen Tag und eine Nacht verbrachten.
Die "NatHape" vor Anker bei der Insel Sembilan, rund 55 SM vor der Insel Belitung in der South China Sea.
Die Regenzeit ist im Anmarsch. Als wir das offene Meer erreichten, begleitete uns anfänglich starke Bewölkung und kleine Regenschauer.
Die kleine und unbewohnte Insel Sembilan. In einer viertel Stunde kann man sie zu Fuss umrunden. Bewachsen ist sie nur von Palmen und Mangroven.
Wir suchen einen Anlegeplatz und einen Ort, um zu schnorcheln.
NatHape's Ankerplatz vor dem Riff, welches die kleine Insel umgibt.
Anika auf der Suche nach Muscheln.
NatHape vor Anker in der Position 02 30.884 S und 100 31.276 E. Es ist nicht ein besonders gut geschützter Ankerplatz. Aber für eine Nacht ist es OK. Morgen reisen wir nach Belitung.




2015 - November, Belitung, Indonesien



Die Distanz von Pulau Sembilan in den Norden von Belitung beträgt etwas weniger als 60 SM. Bis auf die letzten 10 SM fuhren wir - mangels Wind - alles unter Moor. Als wir Belitung erreichten, tobte ein grosses Gewitter direkt über unserem vorgesehenen Ankerplatz. So entschieden wir uns, 2 Stunden zu warten, bis sich das Unwetter verzog. Bei leichtem Regen viel unser Anker in Position 02 33.836 S und 107 39.879 N auf 5 Meter Tiefe.

Ankunft im Norden von Belitung bei starkem Unwetter.


Wir bleiben zwei Tage in Belitung, die Zeit des Indonesischen Visa läuft ab, wir haben noch acht Tage Zeit, um in Indonesien zu weilen. Zudem hat sich das Wetter verschlechtert, ab Mittag ziehen die Regenwolken, begleitet von teilweise starken Gewittern auf. Wir müssen Proviant kaufen und auf dem  Weg zur Stadt Tanjung Padan kommen wir an einer Werft vorbei, welche kleinere, traditionelle Schiffe aus Holz baut. Es ist sehr interessant, wie die Schiffe mit einfachsten Hilfsmitteln gebaut werden. Ich habe vor Jahren in einem grösseren "Coop-Do-it-your-self" in Luzern gefragt, wie viele Artikel am Lager geführt werden ... es sind ungefähr 250'000. Auf diesem Platz am Meer in Belitung habe ich Holz, Motorsäge, normale Sägen, selbst hergestellte Holzdübel, einige Holzbearbeitungsgeräte, Bohrer, Dichtungsmaterial, Pinsel und Farbe gesehen. Es gibt sicher noch einige mehr ... aber mehr als 100 verschiedene Tools werden hier für den Bau eines Bootes sicher nicht verwendet.
Traditieneller Schiffsbau und Werft für Reparaturen nahe der Stadt Tanjung Padan in Belitung.
Die Leute hier sind wirklich friedlich. Sie lassen uns auf alle Schiffe, wir dürfen fotografieren und sie haben Zeit für ein kurzes Gespräch.
Herstellung eines grösseren Fischerbootes.
Über einem kleinen Feuer werden die Bretter für die Seitenwände in die richtige Rundung gebracht ...
Die Holzdübel werden mittels eines kleinen Eisenteils mit einem Loch hergestellt.
Der erste Schritt zum Schiff, der Kiel und der Frontbalken.
Ein beinahe fertig gestellter Rumpf ...


Der im Norden gelegen Strand von Belitung, Kepayang, bietet mit seinen bizarren Steinformationen einen aussergewöhnlich schönen und interessanten Anblick. Es sind die faszinierenden Felsformationen aus Granit, welche sich über die  Strände ausbreiten. Angefangen von ein paar Kubikmetern, können diese riesigen Granitfelsen Ausmasse eines mittleren Hauses haben. Eine Formation hat sogar einen kurzen Tunnel, so dass wir mit unserem Beiboot eine Fahrt durch die Felsen riskieren können (1. Bild unten).

Es scheint, als ob es hier vor Jahrmillionen einmal Steine vom Himmel "geregnet" hat. Wir nutzen das schöne Wetter des Sonntagmorgen um zu Fotografieren. Hier ist das Resultat ...


Nicht nur die Strände sind interessant, in Belitung gibt es viele aufgestellte, indonesische Touristen, welche mit der Fähre von Jakarta oder aus anderen Städten anreisen. Weil ausländische Touristen hier  eine rare Sorte sind, wollen viele Indonesier ein Foto mit dieser Spezies, natürlich mit ihnen zusammen. Wir nutzen diese Gelegenheit ebenfalls und schiessen auch ein spassiges Gruppenfoto mit den vielen moslemischen Frauen, welche wir nicht kennen. Aber das ist auch nicht notwendig, wir sehen, dass Indonesierinnen Freude daran haben und geteilte Freude ist eben doppelte Freude ...
Die indonesischen Damen am Strand von Belitung wollen unbedingt ein Bild mit uns. Also nutzen wir die Gelegenheit und knipsen ebenfalls ein Bild mit uns :-)) ...




4. Äquatorüberquerung

Nathalie liebt jeden Grund für ein kleines Fest. Dieses mal war es die 4. Äquatorüberquerung während unserer Reise. Für unsere Gäste gab es eine kleine Zeremonie mit der obligaten Münze (2 Euro und 2 Schweizer Franken) und einem Schluck Martini Biancoo und einem weiteren Martini Rosso, natürlich alles für Neptun, damit er für unsere Seereisen weiterhin gut gestimmt ist ... der Wind war nach der Zeremonie leider immer noch schwach, dafür verzogen sich die Gewitterwolken.

Äquatorüberquerung von der südlichen zur nördlichen Halbkugel ...

Unser Segeltörn auf „Nathape“


Bericht von Anika und Sandro


Noch immer können wir unser Glück kaum fassen. Dank unseren Freunden Nathalie & Hans-Peter haben wir die Möglichkeit ein ganz anderes Reisen kennenzulernen. Die beiden sind seit 15 Jahren mit ihrem „Zuhause mit Segeln“ auf See unterwegs & haben uns eingeladen sie ein Stück zu begleiten.

Nach unserer vom Vulkanausbruch auf Lombok gesteuerten Anreise, sind wir dennoch planmässig am 06.11.2015 in Bali angekommen. Mit genügend Proviant für die kommenden Tage im Gepäck hatten wir uns auf den Weg nach Lovina, unserem Treffpunkt, gemacht. Am Strand angelangt erwartete uns bereits ein Einheimischer, welcher uns & unser Gepäck mit seinem kleinen Holzboot zur „Nathape“ brachte. Wir waren total überwältigt & überglücklich endlich Nathalie & Hans-Peter wiederzusehen.

Den ersten Tag an Board war uns ziemlich flau im Magen zumute, aber wir haben uns tapfer geschlagen & sind nicht seekrank geworden. Obwohl dies manchmal schwierig war, bei hohem Wellengang und Schiffsneigung von bis zu 10°.  Da sind das ein oder andere blaue Fleck oder eine Beule am Kopf vorprogrammiert. Vor allem das Kochen & der Toilettengang werden dann zur echten Herausforderung!  Doch schon nach kurzer Zeit haben wir uns dank der Herzlichkeit der beiden bestens eingelebt & freuen uns tierisch sie eine längere Zeit begleiten zu dürfen.

Am darauffolgenden Morgen sind wir schon früh gestartet, da wir eine weite Strecke vor uns haben. Der Weg sollte uns an einigen einsamen & auch teilweise bewohnten Inseln, in den Regenwald zu den Orang Utan & weiter über den Äquator bis nach Singapur führen.

Jeder Tag, nein jede Stunde ist für uns ein Abenteuer, da man nie weiss was man unterwegs alles sehen wird oder sich das Wetter blitzartig ändert kann. Teilweise hatten wir mit sehr schlechten Wind zu kämpfen & mussten öfters mal Motoren. Doch das ist kein Vergleich zum Fahren unter Segeln. Es ist unbeschreiblich & traumhaft schön!!! Ruhig; nur den Wind hört man in den Segeln blasen & das Schiff wiegt sich gleichmässig mit den Wellen auf dem Meer.

Nathalie & Hans-Peter bringen uns so viel wie möglich über das Segelsetzten, Navigieren, Streckenplanen, Ankern, Knoten usw. bei. Ist schon faszinierend mit welcher Technik so ein Segelschiff ausgestattet ist. Es kann gleich Navigieren wie ein grosser Frachter.

Sandro ist unser persönlicher Schiffs-Chefkoch & macht jede Mahlzeit zum Hochgenuss. Auch Nathalie verwöhnt uns kulinarisch mit selbstgemachten Joghurt & frisch gebackenem Brot.

Die tollsten Erlebnisse für uns waren bis jetzt folgende...

Delphineschulen sichten, die in unmittelbarer Nähe von uns schwimmen & Sprünge & Saltos zu unserer Unterhaltung darbieten.

Das Vorfinden einer ganzen Seesternfarm mit unzähligen Eiern der Stachelhäuter am Strand der Insel Noko, darunter auch mutierte Tiere mit 4 oder 6 Armen.

Mit den Einheimischen der Insel Bawean  frisch gepflügte Kokosnüsse trinken & traditionelle Musik auf einem speziell geschnitzten Holzstamm machen.

Dingi-Fahrprüfung mit Hans-Peter als Fahrlehrer, mit Hindernis-Parcours durch riesige Felsspalten. Dingi-Fahrten zum Schnorcheln in wunderschönen Buchten & Riffen. Dabei konnten wir die vielfältige Unterwasserwelt entdecken mit riesigen Korallen, Anemonen, Muscheln, Fischen, Seeigeln, Quallen, Schildkröten...

Auf dem indonesischen Teil der Insel Borneo vor der Stadt Kumai ankern & dort eine Tour in den angrenzenden Nationalpark machen. Für 2 Tage/1 Nacht ging es mit einem Klotok (Hausboot) in den Regenwald, um dort auf wilde Orang Utan, Krokodile, Schlangen, Leguane, Nasenaffen, Wildschweine, farbenfrohe Vögel & Vielem mehr zu treffen. Es herrschte eine wahnsinnige Spannung in der Luft, als man es überall in den Bäumen rascheln hörte & das Wiegen der Baumstämme schon von weitem bemerkte. Die Orang Utan näherten sich langsam & hangelten sich von Baum zu Baum um ein paar Bananen abzustauben. Vor allem die Alfa-Männchen waren sehr imposant mit einem Gewicht von bis zu 140 kg & einer Stärke von insgesamt 8 Menschen. Die Mutterliebe zu ihren zuckersüssen Baby’s ist ebenfalls faszinierend, da die Kleinen bis zum 4/5 Lebensjahr bei der Mama bleiben um ihren Nachwuchs auf das Leben vorbereiten.

Selbst geangelten Fisch sofort zu leckeren Essen verarbeiten, egal ob Barrakuda, Mahi-Mahi oder Wahoo – alles super lecker!

Stundenlanges Jassen mit viel Ehrgeiz & ohne Gnade für den Gegner.

Wir könnten noch viel mehr aufzählen, da einfach alles ein Erlebnis ist für uns war.

Heute Morgen (25.11.2015) haben wir zum ersten Mal den Äquator mit einem Segelschiff überquert & traditionshalber wurde eine kleine „Zeremonie“ abgehalten. Nathalie hat uns lustig eingekleidet mit tahtianischem Pareo & wir mussten uns am Bug bereitstellen. Als wir die Äquatorlinie überquerten & das GPS auf 0,000 stand, haben wir Neptun zu ehren einen CHF & €, zusammen mit einem Schuss Martini geopfert & Sandro ihm folgenden Spruch gewidmet:

Neptun ooh... Neptun, Lueg guet zum Schiff, dä Fisch, zum Wind & dä Wälle.
Mach dini Ufgab guet, Suscht leck mir a dä Schälle!

San & Han



Fazit unserer 3-monatigen Indonesienreise

Wir haben die Nongsa Marina auf der Insel Batom erreicht. Diese Insel liegt direkt südlich von Singapur und hier endet unsere Indonesienreise. Wir haben in drei Monaten mit dem Schiff beinahe 6'000 km zurückgelegt. Dies entspricht etwa der Strecke von der Ostschweiz > Österreich > Ungarn > Rumänien > Schwarzes Meer > Georgien > Aserbeaijan > Kaspisches Meer > Turkmenistan / Iran > Afghanistan > Pakistan und dann bis New Delhi in Indien. Pro Tag sind wir im Schnitt 67 km gesegelt. Davon vielleicht ein Drittel unter Motor.

Indonesien ist ein sehr grosses Land mit ungefähr 13'600 Inseln. Sollte jemand den Plan haben, jede Insel nur eine Woche lang zu besuchen, dann benötigt er ein langes Leben, er müsste im Minimum das biblische Alter von 261 Jahren erreichen.


Streckenvergleich unserer dreimonatigen Reise durch Indonesien


Indonesien ist ein phantastisches und eines der schönsten Reiseländer. Das auf viele Inseln verteilte Land ist hinsichtlich Kultur, Natur, Klima und Vegetation sehr verschieden. Mehr als 300 verschiedene Volksgruppen leben zusammen und es werden über 580 unterschiedlichen Sprachen zur Kommunikation benutzt. Diese ethnische und sprachliche Vielfalt hat sich Indonesien bis heute bewahrt.

Mit dem Segelschiff in Indonesien zu reisen ist sehr kompliziert. Man braucht eine Bewilligung zum Segeln (CAIT), ein Sponsorletter, ein Schreiben der Quarantäne, ein Papier, welches den provisorischen Import des Bootes bescheinigt und sicher noch ein paar Dokumente mehr. Dies alles erledigt ein indonesischer Agent, welcher auch das und jene vergisst. Diese vergessenen Papiere fehlen dann beim Ausklarieren. Aber der administrative Aufwand lohnt sich, denn Indonesien bietet sehr viel. Nur die Zeit ist zu knapp, in drei Monaten kann man nicht all das sehen, was man gerne möchte ...