18. August 2005 - Balboa, Panama
So wie es aussieht, werden wir noch einige Zeit in Panama-City verbringen. Ein heftiges Gewitter zog letzten Samstag direkt über den Yacht-Club von Balboa. Wir konnten beobachten, wie Blitze in die Masten unserer Nachbarschiffe einschlugen. Die Antennen auf der Mastspitze verschmorten und die Kabel verschmolzen in einer grösseren Rauchwolke. Uns hat es glücklicherweise nicht direkt erwischt, aber dafür um so schlimmer „indirekt“, weil die getroffenen Schiffe nur einige Meter von unserem entfernt sind. Wie uns die Werft bestätigte, zerstört das "elektromagnetische Feld" vor allem die Elektronik und zuallererst den Windmesser auf dem Masttop. Bei uns waren es noch zusätzlich beide Autopiloten, Windgenerator, Batteriekontrollgerät, Echolot und einiges mehr ... d.h. wir haben „Chaos Total“. Die Versicherung benötigt ein Gutachten und der Gutachter hier baut mit seinen Leuten alle Geräte aus ... und ob er versteht, was er genau macht, weiss nur Gott alleine. Alle die einmal gesehen haben, wie schwer zugänglich die Kabel in einem Schiff verlegt sind, der versteht unser „Durcheinander“. In ein paar Tagen wissen wir hoffentlich, was alles bestellt und ersetzt werden muss. Dann kommt das Bestellen, der Wiedereinbau und das Austesten der ersetzten Einheiten ...
Mail von unserer Werft betreffend Blitze: Il n'y a malheureusement pas de solution miracle au problème de l'orage et de la foudre. Votre bateau ne possède pas de système paratonnerre. Les mâts ne sont pas reliés à la masse ( ils sont isolés). Si la foudre frappe votre bateau, ou même à quelques mètres de distance, il est fort possible que certains appareils électroniques soient endommagés, par le seul fait du rayonnement électromagnétique. En général, le premier appareil à souffrir de ce rayonnement est l'unité de tête de mât qui mesure la force et la direction du vent.
18. Augustr 2005 - Balboa, Panama
Das mächtiger Gewitter braut sich innert Minuten zusammen und zieht dierekt über den Yacht-Club von Balboa.
18. Augustr 2005 - Balboa, Panama
Segel der SY "Chiquita" - mit Ding und James als Skipper - machten sich selbständig ...
18. Augustr 2005 - Balboa, Panama
Ein Schiff hat sich losgerissen und ging ohne Mannschaft auf Fahrt. Die Hafenarbeiter haben sich als sehr aufmerksam erwiesen und sind mit ihren Booten sofort ausgerückt, um es einzufangen.
18. Augustr 2005 - Balboa, Panama
Die Schiffe bocken bei den hohen Wellen. Da Flut ist, sind die Mooringseile gestreckt und werden durch die hohen Wellen sehr stark belastet.
26. August 2005 - Balboa, Panama
Unser Schiff ist eine grosse Baustelle und in diesem Zustand werden wir mindestens für einen weiteren Monat bleiben. So nutzen wir die Zeit um einige Feste nachzuholen. So feierten wir heute den "21. Juni", den Geburtstag von Günter. Und wo feiert man so weinen wichtigen Jahrestag? Im "Ricon Suizo" in Panama-City. Günter wohnt seit mehr als 20 Jahren auf der kleinen Insel Contadora, welche zu den Las Perlas Inseln gehört. Von dort aus betreibt er auf der Frequenz 14'315 das "Island Pacific Net".
7. September 2005 - Balboa, Panama
"Blitz"-Update betreffend unserem Blitzschaden: Die defekten Geräte wurden geprüft und wir haben den Kostenvoranschlag für die Behebung der Schäden vom Gutachter erhalten. Einige 10-Tausend Euro kommen da locker zusammen :-(( ... Die meisten Geräte sind nicht reparierbar und müssen ersetzt werden. Das Gutachten haben wir zu unserer Versicherung in Deutschland weitergeleitet und wir haben umgehend - innert Stunden - eine sehr positive Antwort erhalten: Die Kosten der Reparaturen werden vollumfänglich von der "Pantaenius-Yachtversicherung" übernommen ... so eine Versicherung muss man haben, wir haben sie :-))
7. September 2005 - Balboa, Panama
Erste Sofortmassnahme, wir basteln uns einen Blitzableiter.
7. September 2005 - Balboa, Panama
Und montieren ihn am Rigg. Er soll einen weiteren Blitz über das Riff direkt ins Wasser leiten ... wir fragen uns, ob diese Masnahme etwas helfen würde?
9. September 2005 - Balboa, Panama
Viele Kabel sind durh den Blitzeinschlag regelrecht verschmort. So wie es aussieht, wartet Einiges an Arbeit auf uns.
9. September 2005 - Balboa, Panama
Wir bauen alle defekten Geräte aus. Hier zu sehen ist der Liniare Autopilot.
9. September 2005 - Balboa, Panama
Beide Steuereinheiten des AUtopiloten sind defekt. Das Wechseln der Elektronik ist nicht allzu schwierig. Mehr Aufwand haben wir mit dem Suchen der entsprechenden Kabel und dem Einziehen in die Kabelschächte.
12. September 2005 - Panama-City - Boguete
Wir haben alle Teile bestellt, um die durch den Blitz verursachten Schäden an unserem Schiff reparieren zu können. Nun ist "Warten" angesagt ... Eigentlich haben wir die Sehenswürdigkeiten von Panama gesehen und so müssen wir "kreativ" werden, um die langen Wartezeiten zu überbrücken:
Vor unserer Abreise nach Spanien besuchten wir die Altstadt von Panama-City mit einem Einheimischen als Reiseführer. Toni, ein Taxifahrer, brachte uns zu den Orten, wo die normalen Touristen nicht unbedingt hinkommen. Die Altstadt von Panama-City ist ein Stadtteil mit vielen Gesichtern:
Casco Viejo, oder San Felipe ist die "neue" koloniale Stadt, welche die Spanier kurz nach der Zerstörung der alten, am Ende des 17. Jahrhunderts erbauten. Dicke Stadtmauern wurden zum Schutz gegen die Piratenangriffe angelegt. San Felipe – oder auch Casco Viejo genannt - ist eine Oase der Beschaulichkeit. Hier geniesst man das Flair einer lateinamerikanischen Stadt. Das Leben spielt sich praktisch auf der Strasse ab. Die koloniale Vergangenheit hat dafür gesorgt, das sich viele Völkergruppen hier vereinen. Die alten Häuser lassen viel vom vergangenen Glanz erahnen. Aber überall blättert der Putz, bröckeln die Fassaden ...
El Chorillo: Das Meer und die tropische Umgebung lassen selbst dem extrem heruntergekommenen Viertel „El Chorillo“ seinen „eigenen Charme“. Man übersieht fast die abbruchreifen, von Feuchtigkeit zerfressenen mehrstöckigen Holzhäuser, in welchen die Ärmsten der Stadt wohnen. Diese Wohnhäuser wurden anfangs des letzten Jahrhundert gebaut und schon damals von den ärmeren Leuten bewohnt, welche den Kanal bauten. Die Arbeitslosenrate wird in diesem Viertel nur noch von der Kriminalitätsrate übertroffen und so schloss Toni vorsichtshalber alle Türen an seinem – ebenfalls abbruchreifen – Taxi. Er riet uns, den Fotoapparat nicht zu weit aus dem Fenster zu halten ...
Panama-City
Panama-City ist eine moderne Stadt mit einer sehr schönen Skyline.
Die Altstadt von Panama-City
Toni und Nathalie. Toni ist Taxifahrer im Yachtclub Balboa und so kennen wir ihn schon seit Monaten. Im Hintergrund der "Palacio de las Garzas", oder Palast der Fischreiher. Er ist das heutige Wohn- und Amtsgebäude des Präsidenten und liegt nur wenige Meter von den von den "ganz schlimmen" Quartieren entfernt.