Der zweite Teil unsere Reise in Indien, führt - auf meist wenig befahrenen Strecken - durch Rajasthan mit seiner farbenprächtigen Fülle an Kulturen, Landschaften und Städten. Wir besuchen die filigranen Marmorpaläste der Maharajas, die kunstvollen Städte Udaipur, Jaipur und Jodhpur aber auch die Wüstenstädte Bikaner, Jaisalmer und Osiyan. Dank unserem Fahrer erhalten wir Einblicke in die Kultur und das in das Alltagsleben der Bevölkerung ... wegen der für uns unverständlichen Sprache ist der Fahrer für uns als Dolmetscher unentbehrlich. Ohne ihn wäre es unter anderem unmöglich, abseits der Touristenpfade in Restaurants der Einheimischen zu essen. Wir übernachten abwechslungsweise in modernen und landestypischen Hotels, und wegen den äusserst vorteilhaften Preisen in einem luxuriösen Wüsten-Zeltcamps und in prunkvollen Maharajapalästen.
November 2008 - Jhujhunu
Unser erstes Ziel in Rajasthan ist die abgelegene Shekawati Region. Dieses Gebiet spielte einst eine bedeutende Rolle für den Handel, dank der durch die Wüste Thar ziehenden Karawanen.
Bereits bei unserem ersten Aufenthalt in Rajasthan zeigt sich der enorme Reichtum, welcher hier in früheren Zeiten vorhanden gewesen sein muss.
Jhunjhunu ist bekannt für den Rani-Sati-Tempel, der der Göttin Sati gewidmet ist.
Hotel Jamuna Resort in Jhujhunu ...
November 2008 - Mandawa und Fatehpur
Schon wegen seines schönen Palast-hotels gehört Mandawa zu den besuchenswertesten Zielen im Shekawati. Ergebnis des intensiven Handels waren die Haveli (übersetzt aus dem Persischen: umschlossener Platz), prunkvolle, festungsartige Handelshäuser, die sowohl der äusseren Demonstration des Reichtums, als auch den wirtschaftlichen Erfordernissen nach Lagerraum dienten. Geschmückt wurden die Wände mit oftmals sehr grossen Fresken, deren thematischer Bogen sich von religiösen Darstellungen über persische Ornamente, bis hin zur Kopie britischer Lithographie aus der Frühzeit der Industrialisierung spannte.
Schade, die meisten der Paläste sind total verfallen. Früher einmal wurde sowohl aussen und auch innen der Reichtum des Besitzers zur Schau gestellt. Im gut erhaltenen und schön restaurierten "Haveli Nadine Prince" in Fatehpur, gewinnt man einen kleinen Eindruck der vergangenen Hochkonjunktur Rajasthans.
Gut erhaltener Palast in Mandawa ...
Bei einem Rundgang durch das verschlafene Wüstenstädtchen Mandawa kann man den einstigen Reichtum des Ortes nur erahnen. An den Havelis, den traditionellen Häusern, hat der Zahn der Zeit genagt. Beim Bummeln durch die Gassen wähnt man sich in einer mittelalterlichen Filmkulisse, die wie ein Bilderbuch an einem vorbeizieht. In einigen Havelis leben noch Angehörige der Familien, die sie einst erbauten. Oft kann man gegen einen Obolus die Innenhöfe mit ihren Wohnräumen betreten und die Bewohner näher kennen lernen.
Strassenszenen in Mandawa ...
Das schönste Haveli in Fatehpur ist das Nadin Prince. Zwischen 1830 und 1930 errichteten die Marwaris in dieser Region von Rajasthan wunderschön bemalte Havelis als zeichen ihres wirtschaftlichen Wohlstandes. Die Bemalung wurde bei Künstlern in Auftrag gegeben, die hier wunderschöne Fresken mit mythologischen Motiven, Bildern von Göttern und Göttinnen sowie der Lebensgeschicht von Lord Rama und Krishna erschaffen haben.
Aussenansicht des Haveli "Nadin Prince" in Fatehpur ...
Das schönste Haveli in Fatehpur ist das Nadin Prince
In der Regel sind die Havelis von einem grossen Haupttor verschlossen und besteht aus 2 Höfen. Einen äusseren für die Männer und einen inneren für die Frauen. Grössere Havelis besitzen sogar drei oder vier Höfe und sind zwei bis drei Stockwerke hoch.