2010.09 - Fiji 7


Unsere Einträge im Logbuch
(absteigend, das Neueste zuerst)

2010 - September, Fiji einmal anders ...



3 Tage dauerte die Reise von Vanuatu nach Lautoka, im Südwesten von Fiji. Neptun war uns gut gesinnt, wir segelten die 470 SM bei schönstem Wetter hart am Wind. Wir durchfuhren mitten in der Nacht dem Navula-Pass und liessen den Anker in der Momi-Bay fallen. Am nächsten Tag klarierten wir in Lautoka ein. Zur Zeit sind wir in der Vuda Point Marina und erledigen viele Service-Arbeiten am Schiff. Nach 15 Jahren sollten einige Kleinigkeiten erledigt werden. So lassen wir die Einspritzdüsen des Motors und des Generators überholen. Dasselbe gilt für alle Alternatoren und die beiden Anlasser. Neue Teppiche und ein neuer Stuhl am Kartentisch lassen unsere "Nathape" in neuem Glanz erscheinen ... Wir erwarten am 10. September Besuch aus dem Elsass und wir wollen die Zeit bis dahin nutzen, das Schiff auf "Vordermann" zu bringen. Trotzdem unternehmen wir einigen Fahrten und wollen einmal das "andere" Fiji zeigen.







Wer an Fiji denkt, denkt an Südseeinseln, Sonne, weisser Strand, türkisblaues Meer und natürlich an Cocktails mit Sonnenschirmchen. Das ist aber bei weitem nicht so. Der Tourismus erstreckt sich vor allem über den Südwestteil von Fiji mit den Mamanucas- und Yasawas-Inseln. Das restliche Gebiet ist vom Tourismus weniger besucht und darum sehr ursprünglich. Viel Landwirtschaft, viel Zuckerrohr und einiges an Industrie ist hier zu finden. Im groben ist die Bevölkerung zweigeteilt, zur einen Hälfte besteht sie aus den Fijianern, welche seit Urzeiten hier leben und zum grössten Teil Selbstversorger sind. Sie leben in den vielen kleinen Dörfchen, pflegen ihre Gärten und haben mehr oder weniger ein unbeschwertes, einfaches Leben. Wir erleben die Fijianer als sehr freundliche Leute, welche uns immer mit einem Lächeln und einem herzlichen "Bula" erfreuen. Die andere Hälfte ist indischen Ursprungs. Sie wurden von den Engländern vor rund 200 Jahren nach Fiji gebracht, um auf den Zuckerrohrfeldern zu arbeiten. Sie sind genauso freundlich wie die Fijianer, entwickelten aber bedeutend mehr Geschäftssinn. Unserer Meinung nach dominieren sie die Landwirtschaft, die Städte und die Geschäfte.







Zur Zeit ist Zuckerrohrernte. Überall im Westen von Viti Levu wird das Zuckerrohr geschnitten und mittels Lastwagen und den allgegenwärtigen kleinen Zügen in die grosse Verarbeitungsanlage in Lautoka gefahren. 1874, als Fiji ein Mitglied des britischen Kolonialreichs wurde, brachten die Briten Inder als Arbeitskräfte für die Zuckerrohrplantagen hierher. Die Nachkommen der indischen Plantagenarbeiter, die zwischen 1879 und 1916 nach Fidschi gebracht wurden, zogen in die Städte, wo sie hauptsächlich Handel betrieben, oder sie wurden Farmer. Auf gepachtetem Land produzieren diese indisch-stämmigen Fidschianer heute landesweit mehr als 90 Prozent des Zuckerrohrs. 22.000 Zuckerrohr-Farmer bewirtschaften Betriebe in einer Grösse von vier bis fünf Hektar. Im Jahr ernten sie über 180 Tonnen Zuckerrohr.

Wir machen eine kleine Spazierfahrt auf Nebenstrassen zwischen den beiden Städten Lautoka und Sigatoka und verfahren uns prompt. Die Strasse endet bei einer kleinen Gruppe von Männern, welche das geschnittene Zuckerrohr auf eine Wagon verladen. Dieser wird später mittels Truck zur Zugstation gezogen. Jeder will natürlich auf das Foto und darum ist der Wagon nicht zu sehen. Der Chef - Ravin - erzählt uns, dass er stolzer Besitzer von 3 Hektaren Land ist. Er lädt uns zu einem The ein und will natürlich unbedingt mit einer seiner Kühe auf das Foto. Die Wagons, vollbeladen mit Zuckerrohr, werden gesammelt und in langen Zügen nach Lautoka in die Verabeitungsanlage gezogen. Was nicht mit den Zügen transportiert werden kann, wird auf Lastwagen verfrachtet und ebenfalls in die Fabrik gefahren. Vor dem Areal stauen sich hunderte Lastwagen und warten auf das Abladen.

Wir haben schon letztes Jahr nachgefragt, ob wir in der Fabrik fotografieren dürfen. Leider ist dies nicht möglich.




Leider fehlt es uns an Zeit, das Logbuch detailliert nach zuführen. Aus diesem Grunde machen wir es kurz und dokumentieren die letzte Segelfahrt im Jahr 2010 von Lautoka, via den Yasawas nach Savusavu mit ein paar Fotos. Das Schiff wollen wir während der Zyklon-Saison wieder an einer Helix-Boje in Savusavu lassen. Bei diesem Törn wurden wir von Jean & Marcia, auf der SY "Too Much" begleitet, eine Amel Super Maramu 2000. Wir selbst hatten Albertine & Pierre als Gäste auf unserem Schiff. Die Route führte uns von Vuda Point Marina nach Malolo Lailai (Musket Cove), Mana Island, Nevadra Island, Waya Island (Octopus Resort), Naviti Island (Somosomo, one dollar beach) und last but not least zur Nanuya Island (Blue Lagoon).

Wir werden Mitte März 2011 nach Fiji zurückkehren und dann unsere Reise nach Neukaledonien, Vanuatu und den Salamon Inseln fortsetzen. Hier in Europa werden wir auf ein paar kürzeren Reisen nach Spanien, Süd Frankreich und Venedig unsere Füsse "vertreten" ...