Umrundung vom Cape Agulhas und Cape of Good Hope auf dem Weg nach Kapstadt
Auf der Suche nach einem passierbaren Seeweg von Europa nach Asien hat Bartolomeu Diaz im Jahre 1488 als Erster das Kap der Guten Hoffnung entdeckt. Seitdem ranken sich viele Geschichten um diesen markanten geographischen Punkt. Bartolomeu selbst geriet hier in einen heftigen Sturm und nannte das Kap daher „Kap der Stürme“. Doch König Johann II. von Portugal, der wohl ein Optimist war, taufte es kurzerhand in „Kap der Guten Hoffnung“ um – klingt doch gleich viel freundlicher, oder?
Oft wird das Kap der Guten Hoffnung fälschlicherweise als „südlichster Punkt Afrikas“ und als der Ort bezeichnet, „wo sich die zwei Ozeane treffen“. Beides trifft jedoch auf das etwa 140 km südöstlich gelegene Cape Agulhas zu. Hier, am 28. November 2017, umrunden wir bei sehr moderaten 10 Knoten Wind aus Südost, auf dem Weg nach Kapstadt, gemütlich unter Segel dieses wahre Ende Afrikas.
Das Cape Agulhas ist mit 34.50° S der südlichste Punkt von Afrika und markiert auch den südlichsten Punkt unserer gesamten Reise. Zudem trennt dieses Kap geographisch den Indischen Ozean vom Atlantik. Mit der Umrundung des Cape Agulhas sind wir nach rund 15 Jahren wieder zurück im Atlantik, den wir zu Beginn unserer Reise im Spätjahr 2003 überquert haben. Wir erinnern uns noch gut an die 10- oder 11-tägige Fahrt von Kap Verde nach Barbados in der Karibik. Dieses Mal werden wir den Atlantik zweimal überqueren: einmal den Südatlantik von Südafrika nach Brasilien und das zweite Mal den Nordatlantik von der Karibik über die Azoren nach Gibraltar. Die gesamte geplante Strecke beträgt, von Kapstadt an gerechnet, etwa 10.000 Seemeilen, was ungefähr zweimal der Strecke Zürich-Los Angeles entspricht.
Auch nachdem wir sehr lange Zeit auf unserem Schiff gelebt haben, sind wir immer noch erstaunt, welch gewaltige Distanzen mit einem so langsamen “Fahrzeug” in relativ kurzer Zeit zurückgelegt werden können. Sollten wir im Juli 2018 Gibraltar erreichen, hätten wir mehr oder weniger in einem Jahr alle fünf Kontinente berührt – sofern wir die australische Insel Cocos Keeling, an der wir ganz knapp vorbeigefahren sind, auch noch dazu zählen :-)).
Es ist wirklich beeindruckend, wie weit man mit einem Schiff kommen kann, selbst wenn es nicht gerade ein Schnellboot ist. Manchmal fühlt es sich an, als würden wir die Welt im Schneckentempo umrunden, aber das macht die Reise umso spannender und die Erlebnisse umso intensiver. Wer hätte gedacht, dass wir einmal so viele Meilen zurücklegen würden, nur um wieder im Atlantik zu landen?
Hoffentlich bleibt uns der Wind weiterhin wohlgesonnen und die See ruhig, damit wir unsere Reise sicher und mit vielen weiteren Geschichten im Gepäck fortsetzen können. Auf zu neuen Horizonten und unvergesslichen Momenten!
Umrunden von Südafrika
Auf dem Weg nach Kapstadt umrunden wir das Cape Agulhas und das Cape of Good Hope. Das erstere markiert auch den südlichsten geografischen Punkt von Afrika.
Stell dir vor, du stehst am Cape Agulhas, dem südlichsten Punkt Afrikas, und blickst auf die tosenden Wellen, die den Atlantik und den Indischen Ozean trennen. Ein Ort, an dem sich die Meere treffen und die Abenteuer beginnen!
Dann geht es weiter zum Cape of Good Hope, das oft fälschlicherweise für den südlichsten Punkt gehalten wird. Hier kannst du die spektakuläre Aussicht genießen und vielleicht sogar ein paar neugierige Pinguine oder Paviane entdecken.
Angekommen in Kapstadt
Am 29. November 2017 sind wir morgens um 5 Uhr in Kapstadt angekommen. Bei unserer Ankunft wurden wir von einem kräftigen Wind mit bis zu 40 Knoten begrüßt – fast so, als ob Kapstadt uns mit einem stürmischen Applaus willkommen heißen wollte. Das war definitiv zu viel, um in einer unbekannten Marina ein Hafenmanöver zu wagen. Also entschieden wir uns, wie schon in Port Elizabeth, vor der schützenden Hafenmauer außerhalb des Hafens zu ankern.
Kapstadt präsentierte sich in diesen frühen Morgenstunden in einem wunderschönen und absolut klaren Licht – fast so, als hätte die Stadt extra für uns das beste Licht eingeschaltet. Die Aussicht war einfach phantastisch und ließ uns die stürmische Begrüßung schnell vergessen.
Die V & A Waterfront Marina in Kapstadt
Wir ankern bei 40-45 Knoten Wind, geschützt vor der Hafenmauer. Die morgige Wettervorhersage verspricht, dass der Wind vormittags auf etwa 10 bis 15 Knoten abnehmen wird. Mit dieser Prognose fällt es uns leicht, bis morgen mit der Einfahrt in den Hafen zu warten.
Nachtrag: Nur ein paar Stunden später machte der Wind eine kurze Kaffeepause. Diese Gelegenheit ließen wir uns natürlich nicht entgehen und liefen in den Hafen ein. Timing ist alles, oder?