2017.09. - Ind. Ozean 4


Unsere Einträge im Logbuch
(absteigend, das Neueste zuerst)

September 2017 - Madagaskar

Madagaskar ist die viertgrösste Insel der Welt und liegt südöstlich von Afrika im Indischen Ozean. Unsere erste Station ist die kleine Insel Sainte Marie, im Nordosten von Madagaskar gelegen. Nachher werden wir das nördliche Kap umrunden und dann im Westen der Insel zur Bali Bay segeln. Von dort aus warten wir auf ein gutes Wetterfenster, um die 1.000 Seemeilen bis nach Richards Bay in Südafrika zu bewältigen.

Die Überfahrt war etwas unangenehm. Da die Berge auf La Réunion über 3.000 Meter hoch sind, bewegt man sich sehr lange im Windschatten dieser Berge. Vielleicht wäre es besser gewesen, mit dem Motor ein paar Seemeilen nördlich zu fahren, um schneller aus der Windabdeckung zu gelangen. In der ersten Nacht schlugen die Wellen so unangenehm von allen Seiten an das Schiff, dass unsere “NatHape” stark rollte (hin und her schwankte). Das beansprucht Schiff und Besatzung ausserordentlich. Da der Wind eigentlich ideal gewesen wäre, haben wir etwas zu lange versucht, die Strecke zu segeln. Nach ein paar Stunden entschlossen wir uns, die Segel einzurollen und mit dem Motor weiterzufahren. Dies beruhigte die Situation sehr. Am nächsten Tag war die See ruhig und der Wind “von der Schokoladenseite”, also vergassen wir die Nacht und freuten uns über das ideale Segelwetter. Etwa 80 Seemeilen vor Madagaskar schlief der Wind endgültig ein und dann geht leider nichts mehr ohne den Motor. Dafür wurden wir von den uns begleitenden Delfinen entsprechend entschädigt :-))

In Madagaskar lieben die Bewohner offensichtlich komplizierte Namen für ein Dorf. Ambodifototra heisst die kleine Stadt auf der Insel Sainte Marie. Ich hoffe nur, dass niemand diesen Namen buchstabieren muss. Hier werden wir einklarieren, d.h. alle notwendigen Behördengänge absolvieren.








Ambodifototra auf der Ile Sainte Marie

Wenn man Stempel sammeln will oder Behördengänge liebt, dann ist man in Madagaskar genau richtig. Nachdem wir die Hälfte unserer Behördengänge erledigt hatten, entschlossen wir uns, die noch verbleibenden Beamten nicht mehr aufzusuchen. Wir verschonen damit die Staatsangestellten vor “viel” Arbeit und uns vor dem Bezahlen irgendwelcher undefinierten Gebühren. Der sehr übergewichtige Beamte vom Zoll stempelte ein Formular ohne Stempelfarbe und verlangte dafür 60.000 Ariary, was ungefähr 20 US-Dollar entspricht. Wir gaben ihm eine alte 20-Dollar-Note, die wir nicht mehr wechseln konnten. Dann ging es zur Immigration, die 160.000 Ariary (Visum für einen Monat für zwei Personen) kostete, und für die Arbeit der Beamten gingen 50.000 Ariary über den Tisch. Die Bewilligung zum Segeln war gratis, aber der Beamte wollte 30.000 Ariary, ohne die Summe auf dem Beleg zu vermerken. Der Hafenmeister wollte natürlich auch seinen Obolus … Die Küstenwache werden wir nicht mehr besuchen und ob wir beim Verlassen von Madagaskar ausklarieren, wissen wir heute noch nicht.

Unsere ersten Eindrücke von Madagaskar sind gemischt. Man fühlt sich bezüglich der Landschaft und der Lebensweise der Leute wie in Fidschi, Indonesien oder auf den Philippinen, nur fehlt der Kontakt zu den Leuten komplett. Das berühmte “bula bula” aus Fidschi, das indonesische „Hello Mister“ von jedermann vermissen wir genauso wie das freundliche Lachen auf den Philippinen.

Wir werden sicher herausfinden, wie man in Madagaskar auf die Leute zugehen muss, um einen Kontakt herzustellen. Vielleicht braucht es einfach ein paar mehr „Salama“ (Hallo auf Madagassisch) und ein Lächeln, um das Eis zu brechen. Schliesslich sind wir ja nicht nur hier, um Stempel zu sammeln, sondern auch um Abenteuer zu erleben und neue Freunde zu finden. Wer weiss, vielleicht endet unsere Reise mit einem „bula bula“ und einem „Hello Mister“ mehr, als wir erwartet haben!

Blick von Ambodifototra auf den kleinen Hafen und die "NatHape" ganz im Hintergrund.
Ambodifototra auf der Insel "Saint Marie", Madagaskar
Blick von Ambodifototra auf den kleinen Hafen und die "NatHape" ganz im Hintergrund.
Wenn man sich die Details auf diesem Foto ansieht, fühlt man ein wenig afrikanisches Ambiente.
Ambodifototra auf der Insel "Saint Marie", Madagaskar
Wenn man sich die Details auf diesem Foto ansieht, fühlt man ein wenig afrikanisches Ambiente.
Hier auf der Insel Nosy Boraha (oder St. Marie genannt), findet man die älteste katholische Kirche von Madagaskar. Sie steht direkt am Meer am südlichen Rande der grössten Stadt der Insel, Ambodifototra.
älteste katholische Kirche, Madagaskar
Hier auf der Insel Nosy Boraha (oder St. Marie genannt), findet man die älteste katholische Kirche von Madagaskar. Sie steht direkt am Meer am südlichen Rande der grössten Stadt der Insel, Ambodifototra.
Wir haben einen Scooter gemietet und sind damit in den Norden von der Insel Sainte Marie gefahren. Die Natur ist überwältigend und bei einem der vielen kleinen Läden oder Imbissstuben haben wir einen Kaffee getrunken und mit der Inhaberin einige Worte ausgetauscht.
"Saint Marie", Madagaskar
Wir haben einen Scooter gemietet und sind damit in den Norden von der Insel Sainte Marie gefahren. Die Natur ist überwältigend und bei einem der vielen kleinen Läden oder Imbissstuben haben wir einen Kaffee getrunken und mit der Inhaberin einige Worte ausgetauscht.
In Australien sollte man beim Joggen einen Helm tragen (kein Witz). In Madagaskar hat man beim Kanufahren an Land die Helmpflicht eingeführt (Joke).
"Saint Marie", Madagaskar
In Australien sollte man beim Joggen einen Helm tragen (kein Witz). In Madagaskar hat man beim Kanufahren an Land die Helmpflicht eingeführt (Joke).
Auf dem Weg halten wir vor der Kirche St. Antoine an, um für das gleichnamige Patenkind von Nathalie ein Foto zu schiessen ...
"Saint Marie", Madagaskar
Auf dem Weg halten wir vor der Kirche St. Antoine an, um für das gleichnamige Patenkind von Nathalie ein Foto zu schiessen ...
Kleines Village auf dem Weg in den Norden der Insel. Fische liegen auf den Steinen zum Trocknen.
Kleines Dorf im Norden von Sainte Marie
Kleines Village auf dem Weg in den Norden der Insel. Fische liegen auf den Steinen zum Trocknen.
Beim nächsten Dorf liegen bedeuten mehr Fische auf Tüchern in der Sonne.
Kleines Dorf im Norden von Sainte Marie
Beim nächsten Dorf liegen bedeuten mehr Fische auf Tüchern in der Sonne.




Unterwegs zur Insel Nosy Be im Nordwesten von Madagaskar

Wir wollen direkt von der Île Sainte Marie in den Nordwesten von Madagaskar segeln. Auf dem Weg dorthin müssen wir das nördliche Kap von Madagaskar passieren. Das Kap ist eine Zone mit viel Wind, welcher durch die Topographie der Gegend stark beschleunigt wird. Seit zwei Tagen sind wir unterwegs und morgen, am Mittwoch, scheint für uns ein guter Tag zu sein, um das Kap zu umrunden. Zum Abstimmen der Zeit stoppen wir in der d’Andravina Bay, ungefähr 75 Seemeilen vor dem nördlichsten Punkt von Madagaskar. Da wir bei diesen Windverhältnissen im Durchschnitt um die 8 Knoten vorankommen, verlassen wir die d’Andravina Bay zwischen 22 und 23 Uhr nachts, um am nächsten Morgen zwischen 7 und 9 Uhr das Kap zu umrunden. Ganz oben, etwa 20 Seemeilen vom Norden entfernt, gäbe es noch den Ankerplatz Diego Suarez im Cap Andronomedy. Wir haben uns für den ersteren entschieden, weil man die d’Andravina Bay einfach anfahren und vor allem auch wieder einfach verlassen kann. Dies ist bei Diego Suarez wegen starker Strömung und dem Gegenwind nicht ganz einfach.

Man hat nur einen Versuch, das Kap zu umrunden. Die Fahrt kann nicht gestoppt werden und man kann wegen dem Rückenwind aus Südwest und der starken Strömung von bis zu drei Knoten in der Fahrtrichtung nicht umkehren. Zudem sollte man bei einer solchen Umrundung mit einem Fuss auf dem Land sein, d.h. ganz nahe an der Küste fahren, um grösseren Wellen aus dem Weg zu gehen. Für uns ist das eine sehr anspruchsvolle Fahrt, vor allem auch deswegen, weil wir dort – wie eigentlich überall – das erste Mal unterwegs sind.

Mehr oder weniger direkt wollen wir in den Nordwesten von Madagaskar. Ziel ist die Insel Nosi Bi und deren Umgebung. Das Umrunden dieses Kaps ist nicht ganz einfach, da sich oben beträchtliche Wellen und viel Wind bilden.
Madagaskar im Norden umrunden
Mehr oder weniger direkt wollen wir in den Nordwesten von Madagaskar. Ziel ist die Insel Nosi Bi und deren Umgebung. Das Umrunden dieses Kaps ist nicht ganz einfach, da sich oben beträchtliche Wellen und viel Wind bilden.
Die blaue Linie zeigt unseren geplante Route, ca. 1/2 Seemeile von der Küste und den Riffen entfernt. De Markierung mit dem blauen Anker ist kein Ankerplatz. Da bei GoogleEarth die Koordinaten der Landmasse immer korrekt sind, stellen wir mit so einer Markierung fest, ob die Seekarten auch korrekt sind, vgl. nächstes Bild.
Der Norden von Madagaskar in GoogleEarth
Die blaue Linie zeigt unseren geplante Route, ca. 1/2 Seemeile von der Küste und den Riffen entfernt. De Markierung mit dem blauen Anker ist kein Ankerplatz. Da bei GoogleEarth die Koordinaten der Landmasse immer korrekt sind, stellen wir mit so einer Markierung fest, ob die Seekarten auch korrekt sind, vgl. nächstes Bild.
Vergleicht man diese Karte mit dem vorangehenden Bild,  sieht man es am kleinen blauen Anker, dass die Seekarten von CM93 um 0.6 SM oder rund einen Kilometer nach rechts verschoben angezeigt wird.
Seekarte CM93 im Norden von Madagaskar
Vergleicht man diese Karte mit dem vorangehenden Bild, sieht man es am kleinen blauen Anker, dass die Seekarten von CM93 um 0.6 SM oder rund einen Kilometer nach rechts verschoben angezeigt wird.

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Umrunden des Kap d' Ambre

Wie geplant haben wir um 22 Uhr die Andravina Bay verlassen. Etwa zwei Stunden lang wurde die Nacht von der kleinen Sichel des aufgehenden Monds aufgehellt. Nach dem Monduntergang zeigte sich der Sternenhimmel in seiner vollen Pracht, frei von jedem störenden Licht. In so einer Nacht sieht man die Sterne am Horizont aufgehen und verwechselt diese manchmal mit der Mastbeleuchtung eines fahrenden Schiffes.

Es ist schon erstaunlich, wie die Natur uns immer wieder in Staunen versetzen kann. Da segelt man mitten in der Nacht und plötzlich wird der Himmel zu einem gigantischen Planetarium. Man könnte fast meinen, die Sterne hätten sich extra für uns in Position gebracht. Und wenn man dann noch Delfine sieht, die im phosphoreszierenden Wasser tanzen, fühlt man sich wie in einem Märchen.

Obwohl der Wind nachgelassen hatte und nur noch um die 15 Knoten wehte, erreichten wir pünktlich wie eine Schweizer Uhr um 8:30 Uhr das nördliche Kap von Madagaskar, genannt Cap d’Ambre, mit seinem markanten Leuchtturm. Wie geplant segelten wir bei mässigem Wind, um die 15 bis 20 Knoten, sehr nahe an der Küste entlang, etwa 0,3 Seemeilen vom Land entfernt. Das Wetter zeigte sich von seiner besten Seite, der Wind war moderat und daher war die Umrundung absolut nichts Aufregendes. Im Gegenteil, wir genossen eine entspannte Fahrt und hatten genügend Zeit, sogar vom „gefährlichsten“ Platz auf dem Schiff, dem Vorschiff, Fotos zu schiessen.

Das Malheur passierte etwas später: Auf dieser Strecke gibt es viele Wale und am Kap waren wir ihnen offensichtlich besonders nahe. Normalerweise sind die Fotos von Walen nicht wirklich brauchbar, da sie nur einen kleinen Teil des schwimmenden Körpers einfangen. Aber hier sprangen die Wale weit aus dem Wasser – ein wunderbarer Anblick. Wir montierten das Teleobjektiv auf der Kamera und warteten auf einen günstigen Moment. Dieser Augenblick kam auch – nein, kein Wal sprang auf das Schiff – sondern das an der Kamera montierte Teleobjektiv fiel buchstäblich auseinander. Der vordere Teil fiel mit heraushängenden Kabeln auf den Schiffsboden und der andere Teil war noch mit der Kamera verschraubt. Dank der „Qualität“ der Linse haben wir leider keine Fotos von diesen wunderbaren Tieren, die bis zu 16 Meter gross und über 60 Jahre alt werden können. Somit ist das Teleobjektiv „Geschichte“. Das Normalobjektiv ist ebenfalls in den letzten Zügen und eine Kamera weigerte sich vor einem Monat, die zu fotografierenden Objekte scharf einzustellen und wurde daher entsorgt.

Plötzlich waren wir in der Windabdeckung und die Wellen reduzierten sich zu kleinen Häufchen. Aber trotz des erwarteten „Schutzes vor dem Wind“ erhöhte sich die Windgeschwindigkeit auf 30 bis 35 Knoten. Wir segelten in kurzer Zeit die 16 Seemeilen der Küste entlang, bis wir beim „Pass de la Range Indikikana“ in den Durchgang des Riffes einbogen und in der kleinen Inselgruppe „The Cathedral“ ankerten. Da dort der Schutz vor dem starken Wind nicht gegeben war und es immer noch beträchtliche Böen gab, entschlossen wir uns, die 22 Seemeilen entfernte Bucht „Andranoaombi Bay“ auf der „Orontani Peninsula“ anzulaufen. Nach etwa fünf Seemeilen schlief der Wind unerwarteterweise komplett ein und wir mussten leider den Motor bemühen, um an unserem Tagesziel anzukommen. In der „Andranoaombi Bay“ fiel unser Anker auf den Grund des Meeres und wir nach ungefähr 22 Stunden Fahrt müde ins Bett.

Wir umrunden das berüchtigte Kap im Norden von Madagaskar  unter besten Bedingungen ... bei 15 bis 20 Kn Wind aus SSW und 1 bis 2 Meter hohen Wellen (Rechts im Bild sieht man etwas klein, den Leuchtturm vom Cap d' Ambre).
Umrundung des Cap d' Ambre im Norden von Madagaskar
Wir umrunden das berüchtigte Kap im Norden von Madagaskar unter besten Bedingungen ... bei 15 bis 20 Kn Wind aus SSW und 1 bis 2 Meter hohen Wellen (Rechts im Bild sieht man etwas klein, den Leuchtturm vom Cap d' Ambre).
Kaum war die Fischerrute montiert und der Hacken im Wasser, hatten wir einen etwa ein Meter langen Baracuda am Hacken. Kurz zuvor sind wir ganz nahe an einem Walbaby vorbei gefahren ... tolles Madagaskar.
Ein Baracuda am Hacken ...
Kaum war die Fischerrute montiert und der Hacken im Wasser, hatten wir einen etwa ein Meter langen Baracuda am Hacken. Kurz zuvor sind wir ganz nahe an einem Walbaby vorbei gefahren ... tolles Madagaskar.
Wir sind unterwegs zu unserem nächsten Ankerplatz, welcher in der Bucht von "Nosy Mitsio" liegt. Der Ankerplatz ist von Süden, Westen und Osten bestens geschützt und ohne Schwell. (Position 12 54.41 S & 048 34.67 E).
Insel "Nosy Ankarea" im Nordwesten von Madagaskar
Wir sind unterwegs zu unserem nächsten Ankerplatz, welcher in der Bucht von "Nosy Mitsio" liegt. Der Ankerplatz ist von Süden, Westen und Osten bestens geschützt und ohne Schwell. (Position 12 54.41 S & 048 34.67 E).
Wie öffnet man am einfachsten eine Kokosnuss? Das Sackmesser ist ungeeignet. Ein Messer ebenfalls. Die Machete ist zu gefährlich. Am einfachsten geht es mit einem Bohrer.
Öffnen einer Kokosnuss
Wie öffnet man am einfachsten eine Kokosnuss? Das Sackmesser ist ungeeignet. Ein Messer ebenfalls. Die Machete ist zu gefährlich. Am einfachsten geht es mit einem Bohrer.




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Gegensätze

Unser Ankerplatz vor der Insel Tsaraba Njina (Position 13°01.91’ S & 38°42.43’ E) liegt direkt vor einem 5-Sterne-Hotel mit dem Namen „Constance Tsarabanjina“. Die Gäste kommen mit dem Schnellboot aus Hell-Ville oder werden mit dem Helikopter eingeflogen. Beim Empfang steht die gesamte Mannschaft am Strand und begrüsst die Ankömmlinge mit lässigem Armschwingen. Sehr wahrscheinlich singen sie auch, aber das können wir von unserem Standort aus nicht hören. Am Strand selbst stehen kleine Bungalows und wir sehen ein Restaurant. Am Abend fährt ein Motorboot die Gäste 100 Meter weit ins Meer hinaus, um den Sonnenuntergang zu bestaunen. Bei Dunkelheit ist der Felsen vor dem Strand mit kleinen LED-Lampen beleuchtet. Dieser Spass kostet ab 635 € pro Zimmer.

Zwei Tage zuvor ankerten wir in der Baie Ampamonty, Insel Orontani, Position 12°27.72’ S & 048°46.00’ E. Am Morgen, beim Erwachen, hörten wir bereits, dass sich Leute um das Schiff herum befinden. Um 7 Uhr sind wir dann aufgestanden und haben unseren drei Besuchern in den schönen Einbaum-Kanus einen „guten Morgen“ gewünscht. Die Leute wollten von uns für sie lebenswichtige Utensilien gegen Eier und Zitronen tauschen. Lebenswichtig und unerschwinglich sind für diese Leute, die wirklich nichts haben, unter anderem kleine Haken zum Fischen, Taucherbrillen, Flossen und Schnorchel. Wir gaben von unseren vier Taucherbrillen zwei ab und hatten auch die Angelhaken in der richtigen Grösse auf dem Schiff.

Das Leben ist ungerecht. Auf der einen Seite absoluter Luxus und auf der anderen Seite fehlt es den Leuten an den wichtigsten und zum Überleben notwendigen Hilfsmitteln. Während die Gäste im Hotel sich über den perfekten Sonnenuntergang freuen, kämpfen die Einheimischen darum, ihre Familien zu ernähren. Aber vielleicht ist es gerade diese Kontrast, der uns daran erinnert, wie wichtig es ist, zu teilen und zu helfen, wo wir können. Und wer weiss, vielleicht haben unsere Taucherbrillen und Angelhaken ja dazu beigetragen, dass jemand heute Abend ein Lächeln auf dem Gesicht hat.


Der Ankerplatz ist nicht gut geschützt, d.h. er ist offen gegen praktisch alle Seiten. Da der Wind sowieso über den ganzen Tag wechselt, spielt es auch nicht so eine Rolle, wo man ankert, ausser die Bucht ist praktisch eingeschlossen. Unsere Position :13 01.91 S & 38 42.43 E.
Wir ankern vor der Insel Tsaraba Njina
Der Ankerplatz ist nicht gut geschützt, d.h. er ist offen gegen praktisch alle Seiten. Da der Wind sowieso über den ganzen Tag wechselt, spielt es auch nicht so eine Rolle, wo man ankert, ausser die Bucht ist praktisch eingeschlossen. Unsere Position :13 01.91 S & 38 42.43 E.

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Hellville oder Andoany, die Hauptstadt der Insel Nosy Be

Wir haben heute Morgen (30. September 2017) die kleine Stadt Hellville auf der Insel Nosy Be erreicht. Sieben Tage waren wir von der Île Sainte Marie bis hierher unterwegs.

Hellville hat bei den Seglern einen schlechten Ruf und man kann viele „Horror“-Geschichten darüber lesen. Unter anderem wird behauptet, dass es dort junge Leute gibt, denen man 10.000 Ariary (~3 €) pro Tag zahlen muss, damit sie auf das Beiboot aufpassen, und die dann den ganzen Tag in der Bucht zum Vergnügen herumfahren. Das ist völliger Unsinn, denn das Beiboot kann man nirgends parken. Ein junger Mann paddelt es immer irgendwohin, wo es die vielen ein- oder auslaufenden Boote nicht stört. Ist das nicht ein toller Service? Auch das Tanken scheint einfach zu sein. Natürlich braucht es ein Fahrzeug, das die 200 Liter transportiert, und dafür muss man auch eine Kleinigkeit zahlen, zumal sie nichts auf den Tankstellenpreis des Diesels aufschlagen.

Ebenfalls wird über die “unsaubere Stadt” mit all ihrem herumliegenden Abfall gemeckert. Wenn man bei einigen wenigen Ecken ein Auge zudrückt, dann ist die Stadt sehr sauber und durch die alten kolonialen Gebäude ausserordentlich charmant. Zudem lebt hier die französische Kultur weiter. Es gibt gutes Essen und viele Cafés. Die Leute sind sehr freundlich und sehr hübsch, und zudem kann man sich gut auf Französisch verständigen. Alles in allem ist Hellville ein schöner und ausgesprochen exotischer Ort und uns hat es dort sehr gefallen.

Hellville ist die Hauptstadt der Insel Nosy Be im Nordwesten von Madagaskar. Die Einwohnerzahl beträgt ungefähr 30'000. Heute wird die Stadt "Andoany" genannt.
Hellville, Nosy Be, Madagaskar
Hellville ist die Hauptstadt der Insel Nosy Be im Nordwesten von Madagaskar. Die Einwohnerzahl beträgt ungefähr 30'000. Heute wird die Stadt "Andoany" genannt.
Wir ankern direkt vor dem Hafen in Hellville und es herrscht reger Schiffsverkehr.
Der Hafen von Hellville, Nosy Be
Wir ankern direkt vor dem Hafen in Hellville und es herrscht reger Schiffsverkehr.
Vor allem viele dieser Segelschiffe ohne Motor segeln an die Anlegestelle.
Der Hafen von Hellville, Nosy Be
Vor allem viele dieser Segelschiffe ohne Motor segeln an die Anlegestelle.
Da die Fähren hier anlegen, herrscht reger Betrieb.
Der Hafen von Hellville, Nosy Be
Da die Fähren hier anlegen, herrscht reger Betrieb.
Viele koloniale Gebäzude geben der Stadt ihren Charme.
Hellville, Nosy Be
Viele koloniale Gebäzude geben der Stadt ihren Charme.
Eine Kreuzung im Zentrum der kleinen Stadt.
Hellville, Nosy Be
Eine Kreuzung im Zentrum der kleinen Stadt.
Kleiner Laden, spezialisiert auf Solar ..
Hellville, Nosy Be
Kleiner Laden, spezialisiert auf Solar ..
Die Kriminalität kann hier in Hellville nicht allzu hoch sein, den der "Palais de Justis" ist wegen Streick geschlossen.
Hellville, Nosy Be
Die Kriminalität kann hier in Hellville nicht allzu hoch sein, den der "Palais de Justis" ist wegen Streick geschlossen.
Wir besuchen den Markt am Sonntag und geniessen das afrikanische Chaos
Der Markt in Hellville, Nosy Be
Wir besuchen den Markt am Sonntag und geniessen das afrikanische Chaos
Ein R4, das Kultauto in Europa in den 70-er Jahren? Diese Fahrzeug scheint hier immer noch sehr beliebt zu sein.
Der Markt in Hellville, Nosy Be
Ein R4, das Kultauto in Europa in den 70-er Jahren? Diese Fahrzeug scheint hier immer noch sehr beliebt zu sein.
Eine Autofähre mit zwei Fahrzeugen fährt an uns vorbei. Da hoffen wir für Fahrgäste, dass der Wellengang nicht allzu hoch wird.
Im Hafen von Hellville
Eine Autofähre mit zwei Fahrzeugen fährt an uns vorbei. Da hoffen wir für Fahrgäste, dass der Wellengang nicht allzu hoch wird.
Die kleine, aber charmante Polizeistation in Daressalam, Nosy Be.
Crater Bay, Nosy Be
Die kleine, aber charmante Polizeistation in Daressalam, Nosy Be.
Wer für ein älteres Peugeot- oder Renault-Modell Ersatzteile sucht, ist hier in Madagaskar sicher richtig.
Crater Bay, Nosy Be
Wer für ein älteres Peugeot- oder Renault-Modell Ersatzteile sucht, ist hier in Madagaskar sicher richtig.
Unmittelbar vor unserem Ankerplatz in der Crateer Bay werden die Segelschiffe, mit welchen die Waren transportiert werden, entladen.
Crater Bay, Nosy Be
Unmittelbar vor unserem Ankerplatz in der Crateer Bay werden die Segelschiffe, mit welchen die Waren transportiert werden, entladen.
Wahnsinn, Der mann trägt 4 Sandsäcke auf einmal vom Schiff auf die kleine Anhöhung, wo sich die Strasse befindet.
Crater Bay, Nosy Be
Wahnsinn, Der mann trägt 4 Sandsäcke auf einmal vom Schiff auf die kleine Anhöhung, wo sich die Strasse befindet.
Der kleine Haven in Da-es-Salam, wo die Schiffe entladen werden. Bei Ebbe liegen die Schffe am Strand.
Crater Bay, Nosy Be
Der kleine Haven in Da-es-Salam, wo die Schiffe entladen werden. Bei Ebbe liegen die Schffe am Strand.
Das Letzte mal haben wir im etwa 1'100 SM enfernten Rodriguez getankt. Für die nächste Überfahrt nach Südafrika wollen wir einen vollen Tank und kaufen 200 Lt. Diesel zu umgerechnet 90 Rappen/Lt oder total 600'000 Ariary.
Tanken in Hellville, Nosy Be
Das Letzte mal haben wir im etwa 1'100 SM enfernten Rodriguez getankt. Für die nächste Überfahrt nach Südafrika wollen wir einen vollen Tank und kaufen 200 Lt. Diesel zu umgerechnet 90 Rappen/Lt oder total 600'000 Ariary.
600'000 Ariary (180 Franken) sind sehr viel Geld hier. Es gehen Bündelweise Noten von Hand zu Hand. Wir geben das Geld dem Chef unseres "Hilfspersonals", welcher dann die Bezahlung erledigt.
Tanken in Hellville, Nosy Be
600'000 Ariary (180 Franken) sind sehr viel Geld hier. Es gehen Bündelweise Noten von Hand zu Hand. Wir geben das Geld dem Chef unseres "Hilfspersonals", welcher dann die Bezahlung erledigt.
Heute benutzten wir ein Taxi Peugeut 404 zum Tanken. Das Auto muss sicher 1 Mio. Kilometer auf dem Puckel haben.
Tanken in Hellville, Nosy Be
Heute benutzten wir ein Taxi Peugeut 404 zum Tanken. Das Auto muss sicher 1 Mio. Kilometer auf dem Puckel haben.
Wie überall auf unserer Reise helfen ns viele Leute beim Verladen der 10 Kannister in unser Beiboot.
Tanken in Hellville, Nosy Be
Wie überall auf unserer Reise helfen ns viele Leute beim Verladen der 10 Kannister in unser Beiboot.
Wir mieten ein Sccooter und fahren um die Insel. Vom höchsten Punkt der Insel, etwa 260 müM, hat man einen wunderbaren Ausblick über die Kraterseen.
Blick über einen Kratersee auf der Insel Nosy Be
Wir mieten ein Sccooter und fahren um die Insel. Vom höchsten Punkt der Insel, etwa 260 müM, hat man einen wunderbaren Ausblick über die Kraterseen.