November 2016 - Batu Caves in Kuala Lumpur, Malaysia
Wir können unser Schiff frühestens am 29. November ins Wasser zurückfahren lassen, der Kran ist leider vorher nicht verfügbar. Somit haben wir genügend Zeit, nach Kuala Lumpur zu reisen. Wir waren schon mehrmals in dieser Stadt, und dieses Wochenende wollen wir die "Batu Caves" besuchen. Wir mieten von einer Angestellten der Marina einen uralten Kleinwagen der Marke Proton, schwarz und eine „Spezial Edition“. Mit dieser Klapperkiste, Made in Malaysia, fahren wir die rund 300 km zum bedeutendsten Heiligtum der malaiischen Hindus.
Ca. 12 km nördlich der Stadt befinden sich die Batu-Höhlen, und sie sind ein reizvolles Ziel. Dort angekommen, fühlt man sich sofort in Indien, denn es herrscht das typische indische Chaos, d.h. es passiert überall irgendetwas Unerwartetes. Obwohl es nicht viele Besucher gibt, gibt es ein arges Gedränge auf den langen Treppen. Die Geländer werden neu gestrichen, natürlich kommt die Farbe über den wirklich schmutzigen Untergrund, und man muss sehr aufpassen, wo man sich hinstellt. Zudem sind die Affen allgegenwärtig. Viele Leute, vor allem Frauen, schleppen Plastikeimer mit Sand gefüllt, die lange Treppe zum Tempel hinauf, und nur Shiva weiß, warum das so ist. Die Anlagen werden offensichtlich für das Festival im Februar 2017 restauriert. Dann werden hier 10.000 Hindus anwesend sein, und das Gedränge wird unvorstellbar sein. Wir wären dann gerne ebenfalls in den Batu Caves, aber dies ist leider unmöglich. Was dann bei diesem Festival abgeht, muss außergewöhnlich sein. Hier bei Google Pictures kann man einen Eindruck davon gewinnen.
Der Eingang zu den Batu Caves
Allein schon die riesige goldene Statue am Eingang, die dem Hindu-Gott "Murugan" gewidmet ist, ist recht beeindruckend. Leider ist sie komplett von einem Baugerüst umgeben. Im Hintergrund kann man die Treppe sehen, die man benutzen muss, um in die Höhlen zu gelangen. Da ist zuerst einmal ein wenig Fitness gefragt, denn bis zur Haupthöhle, der "Cathedral Cave", muss man nicht weniger als 272 Stufen erklimmen.
Der heilige Hindu-Gott "Murugan" wird restauriert...
Die 272 Stufen sind im tropischen Klima nicht leicht zu erklimmen. Aber mit einem Plastikeimer voll Sand wird es gewiss nicht einfacher.
Die Anstrengungen führen dann bei den Zwischenhalten zum Stau und einem nachfolgenden Gedränge. Wir haben Zeit und nehmen es gemütlich...
Die allgegenwärtigen Affen sind ein beliebtes Fotomotiv. Man muss nur aufpassen, dass sie nicht die Kamera oder das Smartphone schnappen und damit im Gebüsch verschwinden.
Der Aufstieg auf der Treppe ist sehr unterhaltsam. Da sind einmal die vielen verschiedenen Leute, dann die Arbeiter mit ihren Farbkübeln und den tropfenden Rollern, und dazu kommen noch die Affen, die für Unterhaltung sorgen. Oben angekommen, genießen wir die schöne Aussicht auf die Metropole Kuala Lumpur.
Auch der kleine Gott oder die kleine Göttin direkt am Eingang wird restauriert...
Ganz oben angekommen, ist man dann direkt am Eingang zu den „Light Caves“. Eine große, teilweise oben offene Höhle mit mehreren Miniatur-Tempeln und zahlreichen Statuen von Hindu-Göttern. Bis zu 400 Meter lang und 120 Meter hoch sind die Tempeldome in dem riesigen Kalkfelsen.
Nichts ist gratis im Leben. Für ein kleines oder größeres Entgelt kann man sich den Segen oder vielleicht sogar einen Ablass seiner Sünden bei einer bestimmten Gottheit kaufen...
Ein Mönch verneigt sich vor den bunten Statuen. Leider haben wir keine Ahnung, um welche Gottheiten es sich hier handelt.
Außer den drei wichtigsten Göttern: Brahma, Vishnu und Shiva, die zusammen so etwas wie eine Dreifaltigkeit bilden, gibt es Myriaden von Nebengottheiten.
Inmitten von Paletten, Abfalleimern und anderem Bauschutt ...
... sind die bunten Statuen zu sehen. Es ist eine ganz besondere Atmosphäre und irgendwie erinnern die Szenen an ein Kinderbuch.
In ihrem Inneren gibt es offensichtlich zwei bedeutende Heiligtümer, in denen laufend Zeremonien stattfinden.
Im Groben ist die Höhle zweigeteilt. Den zweiten Teil erreicht man durch eine breite Treppe, und diese Höhle ist oben offen. Darunter steht der, so glauben wir, wichtigste Tempel der gesamten Anlage. Auch hier finden laufend Zeremonien statt.
Es gibt noch einen zweiten Höhlenkomplex, der wiederum voll mit bunten Statuen ist, teilweise in riesigem Ausmaß, die diverse Hindu-Szenen nachstellen. Alles ist schön gebaut, aber für unsere Begriffe außerordentlich kitschig.