Zurückkommend von Penrhyn (Cook-Islands) dachten wir, dass mit unserer Aufenthaltsgenehmigung in Französisch Polynesien alles zum Besten steht, zumal wir ein Dokument der französischen Zollbehörden in den Händen hielten, welches uns bestätigte, dass die Zollformalitäten mit dem Anlaufen eines ausländischen Hafen neu beginnt. Zwei Tage nach unserer Ankunft wurde uns anlässlich einer Routinekontrolle des Zolls im Hafen von Raiatea erklärt, dass das - vom Zoll ausgestellte - Dokument falsch sei und wir bis zum 15. September Zeit hätten, aus diesem Gebiet auszulaufen, oder das Schiff zu "Papeetisieren", was nichts anderes bedeutet, als zwischen 20 und 40% Steuern auf dem Zeitwert des Schiffes abzuliefern. Nun gut, wir erhoben beim Zoll Einspruch mit der Begründung, dass wir aufgrund der falschen Aussage (der eigenen Behörde) 1'800 SM gesegelt sind und nun erwarten, bis mindestens April 2008 das Schiff in diesem Gebiet lassen zu können. Es dauerte Wochen - was könnte man anderes erwarten :-)) - bis Nathalie auf telefonische Anfrage erfuhr, dass wir einen negativen Entscheid erhalten werden. Aufgrund dieses Gesprächs hielten wir fest, dass wir gegen den Entscheid den Rechtsweg begehen würden - zumal wir genügend Zeit hatten. Gleichzeitig haben wir einen Freund - eine im öffentlichen Leben hochgestellte Persönlichkeit - mit der Bitte angerufen, uns die relevanten Verbindungspersonen mitzuteilen. Nach diesem Telefon ging alles sehr schnell. ½ Stunde nach dem Gespräch rief uns eine Sekretärin des Zolls mit der Bitte nach Unterlagen an. Nachdem wir dieselben Papiere nochmals an sie gesandt haben, hatten wir eine Stunde später eine positive Antwort ... Fazit: Gute Freunde zu haben vereinfacht das Leben :-)) ...
Für Segler: Französisch Polynesien gibt allen "Yachties" die Erlaubnis, ein Schiff während einer Periode von zwei Jahren ein Jahr zu benutzen, d.h. ein Jahr darf das Schiff nicht benutzt werden. Die zweijährige Periode ist - obwohl in den einschlägigen Paragraphen nichts vermerkt ist - an Kalenderdaten gebunden. Reist man am 15. April 2006 in den Marquesas ein, muss man Franz. Polynesien bis spätestens am 14. April 2008 verlassen haben. Dann aber könnte man zurückkehren, denn sobald die erste zweijährige Periode beendet ist, fängt bei wiederholter Einreise die zweijährige Periode wieder von Vorne an. Am Rande vermerkt: Das persönliche Visum der Segler ist eine andere Geschichte: Franzosen unbegrenzt, EU-Bürger 3 Monate (verlängerbar auf 12 Monate) nicht EU (auch die Schweizer) 3 Monate und praktisch unverlängerbar.
Der kleine Hafen in Raiatea
Französisch Polynesien ist ein Gebiet, in der Ausdehnung so gross wie Europa und für Segler ausserordentlich attraktiv. Geplant war - wie schon einige Male - eine Rückkehr zu den Tuamotu Atollen. Aber wir glauben, dass wir dies nicht mehr schaffen. So segeln wir in den Gesellschafts-Inseln, zwischen Tahiti, Moorea, Huahine, Raiatea und Bora Bora hin und her. Diese Inseln mit ihren einmaligen Riffen und den wunderschönen Ankerplätzen bietet genügend Abwechslung, um jahrelang hier bleiben zu können. Aber keine Angst, nächstes Jahr - nach unserer Europareise - werden wir dieses Gebiet 100%-ig in Richtung Niue, Somaoa, Tonga, Fiji, usf. verlassen und neuen Abenteuer entgegen segeln ...
Jede der Gesellschafts-Inseln ist von einem gewaltigen Riff umgeben. Innerhalb des Riffs ist es für uns Segler wie in einem Hafen, denn wir sind geschützt vor den Wellen. Auf diesen Riffen kann man bei Ebbe "spazieren" .
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Einmal im Jahr findet das ganz grosse Fest der Region, das "Hawaiki Nui" statt. Es geht um das grosse Pirogenrennen, welches am 1. Tag von Huahine nach Raiatea führt. Am 2. Tag wird um Tahaa gerudert und am 3. Tag endet das Rennen in Bora Bora.
Das jährliche Pirogenrennen "Hawaiki Nui"
Wir haben uns entschlossen, uns am Pass "Teavapiti" zu positionieren um gute Fotos schiessen zu können. Dies war ein gefährliches Unternehmen, uns mit unserem kleinen Schlauchboot mitten in den grossen Sportbooten zu bewegen, zumal die Kapitäne von diesen kaum auf unser Schiffchen achteten. Nur dank Nathalies Navigationskünsten blieben vor grösserem Unheil verschont. Das zweite Problem waren die etwas zu grossen Wellen für ein Schlauchboot, welche durch die vielen Schiffe entstanden .
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Das Piogenrennen 2007. Die Fotos haben wir in Raiatea aufgenommen.