Unsere Einträge im Logbuch (absteigend, das Neueste zuerst)
Dezember 2015 - Johor Bahru
Um von Batam in Indonesien nach Malaysia - Johor Bahru - zu segeln, überquert man die viel befahrene Seestrasse von Singapur. Bei unserer Reise im Jahr 2011 hatten wir mehr als 1’000 Schiffe auf unserem AIS-System gesehen. Heute Morgen waren es lediglich um die 250. Wenn diese Zahlen ein Indikator des Warenaustausches von der Wirtschaftsmetropole Singapur in die restliche Welt sind, dann steht es um die Weltwirtschaft nicht mehr gut.
Wirtschaft hin oder her (unsere Webseite ist ja kein politischer oder wirtschaftlicher Blog, sondern eine Beschreibung unserer Reisen mit dem Segelschiff “NatHape”), wir genossen die Fahrt durch die Seestrasse von Singapur ohne allzu viel Verkehr. Es war fast so, als hätten die Schiffe beschlossen, uns eine kleine Pause zu gönnen. Vielleicht haben sie alle einen freien Tag genommen, um uns die Aussicht zu überlassen!
Singapur und Johor Bahru
Aus ist es mit dem glasklaren Wasser der philippinischen oder indonesischen Inseln. Rund um die großen Städte Singapur und Johor Bahru ist das Wasser derart verschmutzt, dass man besser nicht schwimmen geht. Daher haben wir in Batam unsere Schraube nochmals inspiziert. Singapur ist eine Insel vor Malaysia. Auf dem Bild sieht man links eine Hafenanlage von Malaysia und ganz rechts einen kleinen Teil von Singapur. Singapur kann man mit dem Schiff nicht umrunden, da von Johor Bahru eine Brücke nach Singapur gebaut wurde.
Wenig Verkehr in der Seestrasse von Singapur. Aber aufpassen muss man trotzdem, denn die grossen Tanker oder Containerschiffe mit bis zu 20 Kn Geschwindigkeit sind sehr schnell. Das AIS zeigt uns alle Schiffe auf dem Computer und errechnet die kleinste Distanz, in welcher wir uns den grossen Schiff nähern (rot/gelbe Linien).
Drei grosse Frachter vor uns. Da wir die Seestrasse überqueren, fahren wir zwischen den Schiffen hindurch.
Vor vier Jahren sind alle Segler zur Danga Bay Marina gefahren. Leider wurde die Marina im August 2014 geschlossen1. Die kleine Senibong Cove Marina liegt auf der anderen Seite der Brücke, und ein Liegeplatz ist mit 15 US$ relativ günstig. Johor Bahru erreicht man in kurzer Zeit mit einem Taxi für rund 20 RM oder 5 Franken.
Wir werden für zwei Wochen hier bleiben und versuchen, einige Wartungsarbeiten am Schiff vorzunehmen. Es ist schon erstaunlich, wie schnell sich die Dinge ändern können – von einer belebten Marina zu einem geschlossenen Hafen. Aber keine Sorge, wir haben uns gut eingerichtet und genießen die Ruhe in der Senibong Cove Marina.
Die Senibong Cove Marina in Johor Bahru, Malaysia, nach einem tropischen Regenguss. Die Marina liegt direkt hinter Singapur. Die grossen Frachter im Hintergrund liegen bereits in Singapur.
Wir haben noch zwei Wochen Zeit, bis Helena in Singapur eintrifft. So wollen wir alle möglichen Marinas ausprobieren, damit wir bei ihrer Ankunft wissen, welcher der schönste Platz ist. Die Sebana Cove Marina ist definitiv ein Ort, um mit dem Schiff hinzufahren. Hinter dem Hafen liegt ein sehr schönes Hotel mit grossem Swimmingpool, der im Preis für den Bootsplatz inbegriffen ist. Und dieser ist nicht teuer, er beträgt sogar etwas weniger als in der Senibong Cove Marina, die keinen Swimmingpool hat. Zurzeit ist es sehr heiss in Singapur und ein abkühlendes Bad in einem schönen Pool sollte man nicht missen.
Wir gönnen uns einwenig Ferien und sind zur malaysischen Sebana Cove Marina disloziert ...
Wir fahren an den malaysischen Hafenanlagen vorbei. Der Anblick in die Betriebsamkeit der Grossschifffahrt (viele S und F) ist sehr Interessant. Auf dem Bild schieben zwei Schlepper ein grosses Schiff zum Peer.
Es werden hier offensichtlich Öl- und Gas-Rigge gebaut oder gewartet. Weil das Wasser hier nicht tief ist - etwa 4m - fahren wir nahe an diesen Anlagen vorbei.
Wir fahren zur Danga Bay, das heisst, wir umrunden die Grenze von Singapur vollständig. Nach Malaysia ist dies das zweite Land, bei dem wir die Küste oder die Grenze beinahe komplett umfahren haben. Es fühlt sich an, als ob wir auf einer Mission wären, die Welt Stück für Stück zu umrunden – oder zumindest die Küstenlinien!
Die Gewässer rund um Singapur haben extrem viel Verkehr und manchmal wird es zwischen den grossen Frachtern ziemlich eng. Trotz AIS muss man sehr konzentriert navigieren.
Die meistern der grossen Tanker werden von Pilotbooten in den Hafen gezogen oder gestossen.
Die Skyline von Singapur. Auf dem Bild der Hotel- und Kasinokomplex "Marina Bay Sands", eine der grossen Attraktionen von Singapur.
Die riesengrossen Schiffe transportieren Unmengen von Öl, Gas, Containern oder Schüttgut. Man glaubt es fast nicht, dass man so grosse Schiffe bauen kann.
Die Brücke zwischen Malaysia und Singapur, im Westen gelegen. Wir müssen unten durch.
Unser Mast ist 23m hoch und ich bin mir aber nicht ganz sicher, ob die beiden Antennen schon einberechnet sind.
Es reicht, sieht aber knapp aus. Da wir diese Brücke bereits im 2011 viermal passiert haben, sind wir uns sicher, dass auch das Fünfte mal klappen wird.
Vor der Durchfahrt gab es einen sintflutartigen Regenfall. Wir haben eine halbe Stunde gewartet, da die Brück nicht mehr zu sehen war.
Auf der kleinen Reise von der Puteri-Marina nach Singapur fahren wir ein zweites Mal unter der 25m hohen Brücke durch, welche Singapur mit Malaysia verbindet.
Die Grenze von Singapur zu Malaysia ist in der gesamten Länge umzäunt und alle paar Meter mit Warnschildern versehen. Zudem patroullieren unaufhörlich Schiffe der Grenzpolizei. Fragt man die Leute von Singapur, was ihnen am besten an ihrer Stadt gefällt, heisst es immer "Sauber und Sicher". Die Stadt ist sicher sauber und auch sicher, wenn das aber alle Argumente auf die Frage sind ...
Der nicht ganz verständliche Satz "Shine your Life with Dreams" steht im Hintergrund auf einem Werbeplakat der im Bau befindlichen Hochhäuser in der Danga Bay bei Johor Bahru. Für die Wohnungen braucht es i.d.R. einen Bankkredit, für das passende Auto ein Leasing und für das Mobiliar ein Abzahlungsvertrag. Wenn das der "illuminierte" Traum der Leute ist, dann wissen sie sicher, wieso sie jeden Morgen aufstehen und zur Arbeit gehen. Ich denke, "Life your Dream" wäre der bessere Spruch und er passt zu unserem Schiff. Es macht uns komplett unabhängig und wir erreichen damit jeden noch so abgelegenen, exotischen und spannenden Ort auf dieser Welt. Aufstehen müssen wir natürlich ebenfalls, aber wir erleben dann unseren Traum in Wirklichkeit :-) ...
Nachtrag: Ein malaysischer Verkäufer von Appartements besuchte uns auf dem Schiff. Gebaut werden von chinesischen Investoren 9’500 Wohneinheiten plus Räumlichkeiten für verschiedenste Geschäfte. Die billigste Wohnung kostet etwa 100’000 €. Die Filialen der Banken für den Kredit des “Wohneigentums” und der Inneneinrichtung befinden sich in der 2. Etage.
Nebenan, auf der anderen Seite des verschmutzten Flusses, werden 50’000 Wohneinheiten inklusive Spital, Verwaltung und allem, was für eine neue Stadt benötigt wird, gebaut. Der Starttermin war im Januar 2016, und das Ende der Bauzeit ist auf 2017 voranschlagt.
Wir sind zum Puteri Harbour gefahren. Dieser liegt unmittelbar vor der zweiten Brücke nach Singapur. Ausser der Marina, einem Hotel und einigen Shops gibt es hier nicht viel zu sehen. Kurz gesagt, es gibt alles in der Marina, was wir nicht brauchen. Trotz der Nähe zu Singapur dauert die Fahrt mit einem Bus inklusive der Zollabfertigung von Malaysia und Singapur einige Stunden. Aus diesem Grund werden wir morgen zum ONE°15 Marina Club in Singapur reisen, um Helena diese bekannte Stadt auf dem “bequemen Weg” zu zeigen, denn diese Marina liegt in der Nähe des Stadtzentrums.
Es ist schon erstaunlich, wie viele Wohnungen hier aus dem Boden gestampft werden. Man könnte fast meinen, sie planen eine eigene kleine Stadt! Und während wir hier in Puteri Harbour sind, genießen wir die Ruhe und den Luxus, den wir eigentlich gar nicht brauchen.
Unsere Masthöhe beträgt 23m und zusätzlich gibt es ganz oben noch zwei Antennen. Wenn man unter der Brücke durchfährt, ist man sich sicher, dass es nicht reichen wird. Aber es hat geklappt ... :-))
Puteri-Harbour in Malaysia. Der Hafen ist weit weg von allem, aber nahe zur Brücke nach Singapur gelegen.
Ein Aufenthalt in einem Hafen ist gleichzusetzen mit einem Aufenthalt in einem Campingplatz. Das ist nichts für uns, aber leider gibt es hier keine anderen Möglichkeiten.
Wir verbringen die Weihnachtstage im ONE°15 Marina Club in Singapur. Bei dem Hotel- und Vergnügungskomplex “Marina Bay Sands” im Zentrum der Stadt gibt es jeden Abend eine faszinierende Lichtshow. Es ist, als ob die Sterne selbst beschlossen hätten, eine Party zu schmeissen!
Mit diesen Bildern wollen wir unsere Logbucheinträge im Jahr 2015 beenden und wünschen allen unseren Lesern frohe Festtage. Möge euer Jahr so hell und funkelnd sein wie die Lichter von Marina Bay Sands!
Singapure by Nigth, an Weihnachten 2015
Januar / Februar 2016 - Port Dickson, Malaysia
Wir sind seit einigen Tagen zurück in Port Dickson. Anika und Sandro hielten das Schiff im Schuss und es ist "blitz-und-blank" geputzt. Morgen verlassen wir diese schöne Hafenanlage und segeln nach Port Klang, Pankor, Penang und Langkawi. Von dort geht es weiter nach Phuket in Thailand.
Ready to go ...
"NatHape" ist ohne jegliche ausstehenden Arbeiten. Wir verlassen Port Dickson und segeln die Westküste von Malaysia hoch bis nach Phuket in Thailand.
Port Dickson
... ist eine schöne Hafenanlage mit Hotel und dazugehörendem Swimmingpool, welcher direkt am Hafen liegt.
Proper Swimming Guidelines ...
Angeschlagen am Swimmingpool in Port Dickson.
Telaga, Langkaawi, Malaysia
Ein letztes Bild von Malaysia, an der Tankstelle in Telaga, Langkawi, aufgenommen
Pulo Dayang Bunting, Lankawie - Mutterliebe
Auf dieser Insel gibt es im Westen einen Süsswassersee. Viele Affen finden den See und die Aussichtsplattform ebenfalls toll ... Foto von Anika.