Unsere Einträge im Logbuch (absteigend, das Neueste zuerst)
2015 - Juli, Nubra Valley, Indien
Die Fahrt über die höchste befahrbare Bergstrasse der Welt, dem Khardung-La Pass, in 5.630 m Höhe ist unser nächstes Ziel. Dahinter liegt das Nubra-Valley, nahe der Grenze zu Pakistan. Wir glauben zwar nicht, dass es die höchste Strasse ist. In Peru liegt die Strasse zum Colca-Valley höher, beinahe 6'000 m. Wie auch immer, es ist eine äusserst spannende Fahrt.
Die Strasse zum Khardung-La Pass, in 5'360 m Höhe
Diese Strasse muss man einfach einmal bewältigt haben. Die meisten Autos die hier benutzt werden, sind Toyotas Innova, hergestellt in Indien. Es sind robuste und bequeme, aber normal angetriebene Fahrzeuge. Wir haben nur einen Range Rover gesehen, welcher aber von der ganzen Kolonne Toyotas überholt wurde. Ich glaube nicht, dass der Range Rover ein schlechtes Auto ist, sondern ich denke, dass der Fahrer einfach Angst um sein Auto hatte. Wir sind schon viele Strecken auf schlechten Strassen gefahren, aber dieser Schotterstrassen mit grossen Steinen und durch den Schnee und Regen ausgewaschen, sind wohl das schlimmste für ein Fahrzeug. Sandpisten wie im Atiplano in Bolivien oder die Fahrt über die Sanddünen in Oman sind dagegen wirklich harmlos.
Unser Toyota hatte über 90'000 km auf dem Buckel und er war in sehr gutem Zustand. Würde man in der Schweiz eine solche Strecke ein paar mal fahren, hatte der Fahrer das Gefühl, er müsste den Wagen verkaufen.
Wir müssen stoppen, das Auto vor uns kommt nicht über das Wasser. Die Fahrbahn ist zu ausgewaschen. Alle helfen. Sie versuchen zu stossen, und unser Fahrer steht barfuss im Wasser. Mit einer grossen Stange wird der Wagen angehoben und dann werden Steine unter die Räder gelegt. Nachdem das Auto die Hürde geschafft hatte, besserten die Leute behelfsmässig die Strasse aus.
Das nächste Auto schafft die Wasserstelle ohne grössere Probleme.
Nun sind wir an der Reihe und bleiben ebenfalls stecken. Nach einigen Minuten ist es geschafft und wir fahren weiter.
Nach 4-stündiger Fahrt ist der Pass bezwungen und wir standen oben am Khardung-La, in einer Höhe von 5.630 m. Das Atmen in hohen Höhen hat uns noch nie Schwierigkeiten gemacht. Wir sind froh darüber und geniessen den Aufenthalt auf der Passhöhe, machen natürlich ein paar Bilder und trinken einen Chai-Tee.
Nathalie auf der Passhöhe, hinter Ihr ein 6- oder 7-tausender ...
Jedes Haus, jeder Platz und auch die Passhöhe ist mit farbigen Gebetsfahnen verziert.
Manchmal fallen die Steine auch auf Lastwagen oder Autos ...
Wie es hoch gegangen ist, so geht es auch hinunter, wir werden auf der Strasse durchgeschüttelt und staunen, wie ein Auto diese Prozedur überstehen kann. James Bond hätte hier seinen Martini sicher geschüttelt bekommen, weil das Rühren auf dieser Schotterpiste unmöglich gewesen wäre!
5'377 m zeigt unser GPS an. Wir sind 567 m höher als der höchste Berg Europas (Mont Blanc, 4'810 m)
Der Fotopunkt. Jeder will zeigen dass er hier war!
Der Sheyok--Fluss führte graues Gletscherwasser mit sich und hat ein weit verzweigtes Bett mit vielen Sandbänken. An steilen Felshängen und breiten Geröllhalden vorbei führte der Weg zum Kloster von Diskit.
Schon von Weitem kann die grosse Maitreya-Statue, das Wahrzeichen des Klosters, gesehen werden. Das Kloster Diskit ist mit einem Alter von 570 Jahren das älteste im Nubra-Valley.
Die Maitreya-Statue, das Wahrzeichen des Klosters, von der Diskit Monastery aus gesehen.
Die grosse Maitreya-Statue vor dem Kloster Diskit.
Wir stiegen die vielen Stufen zur Monastery in schlechtem Wetter hoch. Manchmal regnete es leicht und es war ein wenig ärgerlich weil man die Sonne für ein Foto braucht. Wir machen ein paar Fotos und fahren nachher zur Ortschaft Hundar, mit rund 200 Häusern und 1'000 Einwohnern. Es ist das grösste Dorf im Nubra-Valley. Wir essen etwas und was passiert, die Sonne scheint. Wir verzichten auf den Besuch der dortigen Sanddünen und fahren zum Kloster zurück, weil wir dachten, den idealen Zeitpunkt für ein schönes Foto zu erwischen. Leider zu spät, Nieselregen verhinderten unser Vorhaben. Wir fahren nach Sumur, wo wir in einem Zelt übernachten. Das Zelt war sehr komfortabel. Am nächsten Morgen, strahlender Sonnenschein und wir fragten unseren Fahrer, uns nochmals nach Diskit zu fahren, damit wir zum gewünschten Foto kommen. Der Fahrer spricht eigentlich kein englisch und "Tomorrow" verwechselt er mit "Yesterday"... So fuhr er in das Dorf Hundar, wo ein Festival stattfand und ein hoher Lama erscheinen sollte. Zu Hunderten waren die Leute da und warteten, wir auch, an einem sonnigen und heissen Platz für Touristen, ganz vorne. Die Sonne schien, was machen wir nun. Wir entscheiden, dass ich zu Fuss zur Monastery spaziere und Nathalie mit dem Chauffeur an den Festlichkeiten teilnehmen sollte. Ich spaziere die 5 bis 8 km und, wie es nicht sein sollte, der Himmel bedeckte sich... Aber trotz des anstrengenden Aufstiegs gab es ein paar brauchbare Fotos.
Um 12 Uhr, wie abgemacht, trafen wir uns und spazierten durch das Kloster.
Die Monastery Diskit.
Am frühen Nachmittag fuhren wir die gleiche Strecke nach Leh zurück. 6 Stunden dauerte die Fahrt. Regen und Schnee machten die Rückfahrt noch spannender, als die Hinfahrt ...
Der Vollständigkeitshalber noch ein kleiner Nachtrag: In Sumur besuchten wir ebenfalls das Kloster und ein Mönch erklärte uns die Anlage. Sie sieht wegen der Renovation neu aus, ist aber uralt.
Monastery in Sumur, Ladakh.
2015 - Juli, Pangong Lake
Juli 2015 - Pangong Tso Lake
Der Pangong Tso Lake ist vom indischen Leh über den Chang La-Pass (5330 m ü.M.), erreichbar. Er ist der dritthöchste befahrbare Pass der Welt. Der See selbst liegt ungefähr auf 4'200 m Höhe.
Fahrt an das Ende der Welt, zum Pangong Tso Lake. Der See ist etwa 80 km lang. 25 km gehören zu Indien und der Rest zu China. Die Fahrt selbst war nicht so spektakulär, aber dafür ist die Landschaft sehr schön. Der See selber liegt inmitten einer Steinwüste und ist etwas Salzig, weil er offensichtlich keinen Abfluss hat..
Der Anblick der bizarren Berge mit ihren Geröllhalden in der glasklaren Luft und der optische Kontrast zu den einzelnen grünen Oasen, in denen sich Menschen angesiedelt haben, ist atemberaubend..
Die Fahrt zum Chang La-Pass führt uns durch eine ausserordenlich schöne Landschaft.
Der Anblick der bizarren Berge mit ihren Geröllhalden in der glasklaren Luft und der optische Kontrast zu den einzelnen grünen Oasen, in denen sich Menschen angesiedelt haben, ist atemberaubend..
Auf der halben Wegstrecke erreichen wir dann die Passhöhe Chang La, die offensichtlich als Punkt von besonderer strategischer Bedeutung von der indischen Armee gesichert wird. So findet man überall in Ladakh Militär – die Grenze zu Tibet und damit zu China liegt direkt “vor der Haustür” und die Grenze zu Pakistan – Indiens "Erzfeind" – liegt schliesslich nur 100 km entfernt. Der Kaschmir-Konflikt ist immer noch ein heisses Eisen in den beiderseitigen Beziehungen.
Auf dem Pass befindet sich eine kleiner Tempel, geschmückt mit tausenden Gebetsfahnen.
Die Passhöhe, 5'360 m über Meer. Glasklare Luft bei nicht sehr kalten Temperaturen.
Der Eingang zum kleinen Tempel ist wegen der Gebetsfahnen beinahe nicht mehr begehbar.
Auf einer solchen Höhe befindet man sich nicht alle Tage. Die Luft ist schon wahrnehmbar dünn, macht uns aber keine Probleme.
Gebetsfahnen ...
Militärlastwagen bringen Nachschub für die Soldaten in den verschiedenen Camps.
Der Eingang zum Tempel ist von der Lastwagenkolonne beinahe versperrt.
Die Fahrt von der Passhöhe ins Thal zum Pangong Lake verlief dank des schönen Wetters ohne Probleme. Das Auto wird zum Äussersten strapaziert und bewegt sich mehr auf einer Geröllhalde, als auf einer Strasse.
Fahrt von der Passhöhe zum Pangang Lake.
Durch Stein- oder Schneelawinen zerstörte Autos und Lastwagen.
Das ist kein Bach, sondern die Strasse. Kleineste Regenfälle bewirken eine Überflutung der Fahrbahn.
Enge Passagen in diesem bizarren Gebiet. Die Berge bestehen mehrheitlich aus Geröllhalden.
Mit dem Auto diese Strecken zu fahren, ist eine Sache, aber mit einem Motorrad?
Wir sind fast unten beim Pangong Lake, welcher auf 4'200 m liegt.
Es gibt viele Murmeltiere hier, welche sich füttern lassen ...
Wir übernachten direkt am See in einem sehr komfortablen Zelt. Im Hintergrund die Berge des Himalaya-Gebirges. Das Klima ist trotz der Höhe von über 4'200 m relativ mild.
Ein Guesthouse, bestehend aus 9 sehr komfortablen Zelten.
Der Pangong Lake ist ein 4200 Meter über dem Meeresspiegel gelegener Salzwasser-See im Himalaya auf der Grenze zwischen Indien (Ladakh, Jammu und Kashmir) und China (im Westen des Regierungsbezirks Ngari, Tibet). Der 134 km lange und maximal 8 km breite See liegt zu zwei Dritteln auf chinesischem Territorium. Er friert im Winter komplett zu.
Am nächsten Morgen geniessen wir den Blick auf die "andere Seite". Wir fahren dieselbe Strecke zurück nach Leh.
2015 - Juli, Rückfahrt nach Srinagar
Wir haben uns schon zu Beginn unserer Reise entschieden, von Leh nach Srinagar zurückzufahren, weil die Flugpreise Leh - New Dehli so extrem hoch sind. Zudem fährt der Jeep in der Nacht und man hat genügend Zeit, am nächsten Tag das Flugzeug nach New Dehli zu erreichen. Der erste Teil der Strecke, zwischen Leh und Kargil, ist kein Problem, aber was nachher kommt, zählt für uns zum gefährlichsten, was wir je gesehen haben. Diese "Strasse" übertrifft unserer Meinung nach noch "The Death Road" in La Paz, Bolivien, vor allem nach den Regenfällen von gestern und vorgestern. Die Berge in Ladakh bestehen grösstenteils aus Geröll und losen Felsbrocken. Die Strasse ist schmal, eigentlich nur für ein Auto gedacht, Leitplanken und Anderes für die Sicherheit fehlt. Überall liegen Steine und Felsbrocken auf der Strasse und Erdrutsche am Strassenrand sind die Regel. Es ist praktisch unmöglich, in diesem Gelände eine Strasse zu bauen, wir haben gesehen, dass Steinlawinen ganze Strassenverbaungen in die Tiefe rissen.
Es ist sehr schwer, diese Reise von Leh nach Srinagar fotografisch zu dokumentieren. Man kann den Fahrer nicht für ein Foto anhalten lassen und zum Fotografieren aus dem Fenster sitzt man vielfach auf der falschen Seite. Meistens ist man mit der Kamera zu spät um eine Aufnahme zu machen, weil das Auto bei dem "abenteuerlichen" Strassenabschnitt schon vorbei ist, wenn man abdrückt. Die nachfolgenden Fotos sind mit der Kamera vom Telefon aufgenommen.
Wir sind diese Strasse vor etwa 10 Tagen bei schönem Wetter hoch gefahren. Das Regenwetter der letzten Tage hat den Zustand der Strasse nochmals drastisch verschlechtert. Der Film zeigt nicht den schlechtesten Abschnitt, diesen sieht man auf dem rechten Bild. Wegen dem Erdrutsch am Abhang fahren die Autos ganz rechts am Hang. Wie da Lastwagen vorbeikommen, ist mir schleierhaft ...
Gegenverkehr ... Wir kreuzen einen Lastwagen. Dieser steht wenige Centimeter neben dem Abgrund ..
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Wir fahren zusammen mit 8 weiteren Personen ...
Nach einer halben Stunde ist die Kolonne bereits auf beträchtliche Länge angewachsen ...
Wir erreichen das Thal ohne Schaden und alle Fahrzeuge werden gestoppt. Wir haben das Gerücht schon gehört, dass ein Erdrutsch vor Sonarmag die Strasse verschüttet hätte und dieses Gerücht stimmte offenbar. Da wir am Abend unseren Flug von Srinagar nach New Dehli gebucht hatten, entschieden wir uns, die 10 km nach Sonarmag zu laufen, nicht ganz einfach mit 3 Rücksäcken und einem Gewicht von 30 kg. Wir wollen versuchen, den Erdrutsch zu Fuss zu überqueren. Andere Leute haben dieselbe Idee ...
Um 9h laufen wir los ... 3 Stunden bis Sonarmag und dann mit dem Taxi in 2 Stunden zum Flugplatz in Srinagar. Die Zeit müsste reichen.
Zwei Stunden später sehen wir den Erdrutsch aus weiter Entfernung.
Die Masse an lehmiger und nasser Erde ist riesig. Wir müssen mit unseren 30 kg Gepäck hoch in den Berg laufen, um den Erdrutsch überqueren zu können.
Das Militär wollte uns nicht durchlassen, zu gefährlich für Touristen war das Argument. Nach einigem Bitten, Betteln und Argumentieren, verstanden sie, dass wir gerne unseren Flug nach New Dehli nehmen würden. So kletterten wir über die Schlammmassen. Das Gute daran war, dass wirklich jeder jedem hilf. Wir überstanden die Überquerung und kletterten den Berg wieder hinunter, auf die Strasse nach Sonarmag. Es ist nicht ganz einfach, in diesem durchnässten Gebiet zu gehen. Aber wir waren frohen Mutes, es geschafft zu haben und unser Flugzeug zu erreichen.
Das schwierigste Stück. Ein paar starke Männer halten ein Seil, an welchem wir den Erdrutsch überqueren ...
In Sonarmag angekommen, erfahren wir, dass es weiter unten zwei weitere Erdrutsche gegeben hat... Die Einheimischen werden zum Erdrutsch geführt, aber wir Touristen können da nicht mit. Die Behörden wollen keine Risiken eingehen. Wir sind z. Zeit eigentlich die einzigen Fremden ausser zwei Frauen aus Israel. Die Taxifahrer meinten, wir sollten die Polizei um Erlaubnis fragen, was wir auch machen. Die Polizisten sind sehr nett, sie verstehen das Problem mit unserem Flug nach New Dehli. Wir erfahren auch, dass es viele Tote und grosse Schäden gegeben hat. Als wir dann noch das Wort "Helikopter" aus den urduischen Sätzen bei der internen Diskussion heraushörten, brachen wir die Übung sofort ab und entschieden uns, hier zu übernachten und den Flug zu verpassen. Bei all diesen Katastrophen hatte die Polizei wirklich gescheiteres zu tun, als auf unser kleines Problem einzugehen, wir erklärten ihnen das und verabschiedeten uns. Wir bekamen für unser Verständnis einen festen Händedruck und ein sehr freundliches Lächeln zurück. Wir riefen Shafi an und er stornierte unseren Flug. Danach suchten wir uns ein Hotel und bekamen das letzte freies Zimmer.
Das kleine Dorf Sonarmag.
In den Nachrichten kommen die Meldungen betreffend der Erdrutsche.
In unserem Hotel mangelt es an allem, auch an Toilettenpapier. Wir beschaffen es hier.
Szene aus dem Dorf, Der Lautsprecher ist mit der Moschee verbunden. Der Junge hat ein oder zwei lebindige hühner an der Hand ...
Unser Hotel, eine Absteige. Aber besser ein Bett als keines ...
Die Polizeistation.
Die Moschee, direkt hinter unserem Hotel.
Am nächsten Morgen stehen wir um 5h auf und sind an der Strasse, um ein Taxi zu finden. Der erste Fahrer wollte 1'200 Rupien für die 12 km haben. Der Restaurantinhaber, welcher gerade aufgestanden ist, hatte unser Gespräch gehört und führte uns zu einem Sammeltaxi. Der Preis war dann 20 Rupie pro Person, dafür waren 14 Personen in dem kleinen Suzuki-Jeep! Auf den vorderen beiden Sitzen sassen 5 Leute und ich konnte nicht feststellen, wer von diesen Personen gefahren ist. Wir fahren los und nach kurzer Zeit steigen wir vor dem zweiten Erdrutsch aus. Dieser scheint uns noch "massiger zu sein", dafür müssen wir auch nicht mehr ganz so hoch auf den Berg klettern, um ihn überqueren zu können. Die Einheimischen hatten eine kleine Notbrücke errichtet. Ich muss gestehen, dass ich hier beinahe aufgegeben habe. Es schien mir unmöglich, auf diesen nassen, mit Lehm bedeckten Balken und mit beinahe 20 kg Rucksack den kleinen Bach mit viel Wasser zu überqueren. Ich stand auf den Balken und hatte das Wasser unter mir, als irgend jemand von der anderen Seite mir die Hand reichte. Es war der beste Händedruck, den ich je hätte ...
Unglaubliche Erdmassen sind vom Hang herunter gerutscht.
Bei allen Erdrutschen hatte es einen Bach mit relativ viel Wasser, welcher überquert werden musste.
Die provisorische Brücke, die es zu überqueren galt.
Es sieht ja einfach aus, Aber dieses nasse und lehmige Gelände kann man beinahe nicht begehen.
Nathalie ist dran. Sie muss über dieses schlieferrigen Balken gehen. Es ist nicht so harmlos, wie es auf dem Foto scheint.
Wir haben es geschafft und laufen weiter. Es sind ungefähr 8 bis 10 km zum dritten und letzten Erdrutsch. Wir können kein Fahrzeug nehmen. Diesen Erdrutsch können wir ganz unten überqueren, wir müssen nicht mehr den Berg hochsteigen. Aber auch hier ist es nicht ganz einfach. Da aber jeder jedem Hilft und die Hand reicht, schaffen auch wir es. Nach dem letzten Erdrutsch geht es ungefähr 7 km bis zur Absperrung, welche wir laufen müssen. Eine Militärkolonne überholt uns und wir kommen mit den Soldaten ins Gespräch. Die Soldaten übernehmen das Gepäck der Leute und tragen es bis zum nächsten Dorf. Die Hilfsbereitschaft ist grossartig. Ein Leutnant organisierst uns ein Fahrzeug, welches uns zum Flugplatz in Srinagar fährt. Ein Major fragte uns, ob wir schon Frühstück gehabt hätten. Die Hilfsbereitschaft um uns herum wird uns wieder peinlich. Die Inder sind so besorgt um unser wohlergehen. Wir lehnen das Frühstück ab, mit der Begründung, wir hätten bereits eines gehabt. Aber die Einladung zum Tee konnten wir nicht ablehnen.
Der dritte, grosse Erdrutsch. Wieder musste ein Bach auf einem Brett überquert werden. Die hilfsbereiten Soldaten waren eine grosse Wohltat.
Wir trinken Tee mit den Hauptleuten der Soldaten und bedanken uns für die grossartige Hilfe.
Ende gut, alles gut, wir sitzen im Fahrzeug, welches uns zum Flughafen bringt. Die Geschichte ist noch nicht ganz zu Ende. Ein muskulöser Inder bittet uns, ihn, seine Schwester und einen Bekannten mitzunehmen. Er sagte, dass es keine Fahrzeuge im Dorf gebe. Natürlich, machen wir, wir nehmen alle mit. Seine Schwester brachte mindestens 150 kg auf die Wage und - mit vollem Respekt - sie hat diesen Weg ebenfalls hinter sich gebracht. Er, der Muskulöse ist Judo-Champion von Indien und war vor zwei Wochen in der Schweiz in den Ferien. Wir hatten ein nettes Gespräch und durften sein neustes Samsung Edge Note 10 oder ähnlich benutzen, um Shafi anzurufen, damit er den Flug am späten Nachmittag bucht. Das hat alles geklappt. Man muss auch wissen, dass man ohne Flugbillet nicht auf das Gelände des Flughafens gelassen wird. Nun, der Fahrer rast in irrer Geschwindigkeit über die Strassen. Menschen, Hunde, Hühner, Kühe, Schafe und alles andere werden ohne die Geschwindigkeit zu reduzieren, weg gehupt. Es ist der erste Tag nach dem Ramadan, ein grosses Fest für die Moslems. Wir fahren hupend an einer Moschee in Srinagar vorbei und sehen die Bettler im Grossaufgebot. Nach der Mosche ist ein Abfallhaufen, in welchem die Hunde und Kühe nach etwas Essbarem suchen. Wir setzen die 2 Männer und die Frau in der Stadt ab und wie es in Indien üblich ist, bezahlt jeder für seine Fahrt. Der Champion meinte mit schnellen Worten, ob ich die Bezahlung regeln könnte, Tschüss und Tschau, Türe zu und weg war er. Auch die fette Schwester war verschwunden. Indien hat uns wieder, die Strapazen und der Zusammenhalt unter den Leuten liegt weit zurück, Wir fahren völlig verdreckt an den Flughafen und wollen einchecken. Wir kämpfen um unseren Platz in der Kolonne und erfahren, dass wir erst in zwei Stunden einchecken können. Wir setzen uns in Café und holen unsere e-Mails via einem Telefon, bei welchem einer einen ungeschützten Hotspot laufen hat. Um zwei Uhr kommt ein Angestellter der GoAir Fluggesellschaft zu uns und meint, wir können unser Gepäck abgegeben und die Boardingkarte beziehen, es hätte noch keine Leute am Schalter. Auch das ist Indien, freundlich über alles...
Fahrt durch Srinagar, vorbei an den vielen Menschen, welche das Ende des Ramadan feiern.
Die Strasse Leh - Srinagar wurde erst 4 Tage später wieder für den Verkehr und die Leute geöffnet. Hätten wir gewartet, dann wäre das Flugzeug von New Delhi nach Zürich ebenfalls ohne uns geflogen. Man weiss leider nie im Voraus, ob man eine gute oder schlechte Entscheidung fällt. Dieses Mal war es richtig, loszuziehen und uns auf eigene Faust durchzuschlagen. Dort wo die Autokolonne angehalten wurde, gibt es nichts, keine Hotels, keine Toiletten, nicht einmal eine ohne "W" und "C". Wir wissen gar nicht, wie es dort oben weiter ging, vielleicht sind die Leute zurück nach Leh gefahren ...
Der Flug nach New Delhi verlief ruhig und ein Fahrer von Shafi holt uns am Flughafen ab und bringt uns ins Hotel. Am Sonntag sind wir bei Shafi zu Gast und am Montag fliegen wir nach Frankfurt. Wir wollen 10 Tage in der Schweiz und im Elsass bleiben. Dann fliegen wir nach Manila zurück. Das Fazit unserer Reise durch den Norden von Indien haben wir am Anfang dieser Seite geschrieben ... Incredible India !