2009.05 - Fiji 3


Unsere Einträge im Logbuch
(absteigend, das Neueste zuerst)

2009 - Mai, von Lautoka nach Savusavu



Unsere Pläne sind etwas konkreter geworden. Wir werden versuchen - gegen die vorherschenden Winde - zurück nach Tonga zu segeln. Sollte dies nicht möglich sein, dann wollen wir Wallis anlaufen. Unser Ziel ist es, möglichst weit nach Osten zu kommen, um günstige Winde zu finden, welche uns nach Norden bringen. Tonga wäre als Ausgangspunkt ideal, zumal wir dort noch die von uns letztes mal unbesuchten Hapai-Inseln anlaufen könnten. Wenn ein Tief zwischen Fiji und Neuseeland liegt, dann ist es warscheinlich, dass in Fiji der Wind aus westlicher Richtung bläst. Genau diese Konstellation nutzen wir heute, um von Lautoka nach Savusavu zu segeln, wo wir noch einige Arbeiten erledigen wollen und dann ausklarieren werden.

Wir ankern in absoluter Windstille vor der malerischen Insel Nananu-I-Ra und warten auf Wind ... und den nächsten Morgen ...
Bei herrlichem Segelwetter erreichen wir nach 45 SM die Savusavu Bay ...
Man sieht es an der tropischen Pflanzenvielfalt: hier im Norden der Fiji-Inseln regnet es mehr. Zwei kleine Regenschauer begrüssen uns dann auch bei der Einfahrt in Savusavu.
Unsere Sicht nach links an unserem Ankerplatz: Nawi-Island, eine kleine Insel, dahinter die Berge von Vanua Levu ..
... Auf unserer rechten Seite liegt die Waitui-Marina und das kleine Städtchen Savusavu, Die Waitui-Marina wird von Kendra und Michael geführt. Michael ist Inhaber der auf Led-Lampen für Schiffe spezialisierten BEBI-ELECTRONICS LTD. Wir haben mehr oder weniger alle unsere herkömmlichen Glüh- gegen LED-Lampen getauscht. 2 der ursprünglichen Glühlampen benötigen gleichviel Elektrizität wie alle neuen LED's (38) zusammen.
50% der Einwohner dieser Inseln sind indischer Abstammung und die andere Hälfte sind Fijianer. Kamla (links), gehört der Stand in der Markthalle von Savusavu. Wir besorgen uns vor der Abreise frisches Obst und Gemüse. Unsere Pläne ändern fast stündlich. Wir denken, dass wir nach einigen Stops auf den Fijis Vanuatu anlaufen werden ... eine endgültige Entscheidung haben wir noch nicht getroffen. Unsere Pläne sind bei Ebbe in den Sand geschrieben :-)) ... Der "Hut" im Vordergrund besteht aus Kava-Wurzeln. Aus diesen wird das traditionelle Getränk hergestellt.



Juni 2009 - Savusavu

Pulotu und zwei ihrer neun Kinder ...


Malake, "unser" kleines Dorf liegt vielleicht etwa 80 km von Savusavu entfernt. Wegen der schlechten und zur Zeit stark verregneten Strassen benötigt der Bus 3 bis 4 Stunden für diese Strecke. Um zur nächstgelegenen Bushaltestelle in der Nähe von Malake zu gelangen, wird mit dem "Bilibili", einem Floss aus Bambus, ein kleiner Fluss überquert. Dann erreicht man auf einem schmalen Weg, welcher durch den Regenwald führt, in einem kurzen Fussmarsch die Haltestelle. In Malake selbst gibt es weder Elektrizität - mit all den dazugehörenden Annehmlichkeiten - noch gibt es Strassen und Autos. Es gibt in unserem westlich erzogenen Sinn "Rein-überhaupt-gar-Nichts", ausser einem idyllisch gelegenen Dorf am Meer. Und diese Leute bringen uns sackweise Geschenke, ohne dass sie im Gegenzug nur das Geringste von uns erwarten ... Die Fijianer gehören ohne Zweifel zu den nettesten, fröhlichsten und selbstlosesten Menschen, welche wir auf unserer bisherigen Reise angetroffen haben.

Die Bucht von Savusavu. Rechts von uns liegt die SY "La Gitana" (in der Bildmitte) mit Michaela und Volker. Zuletzt sind wir uns in Apia, der Hauptstadt von Western Samoa, begegnet. Es freute uns sehr, die beiden hier zu treffen.
Seraphina und Epi aus Malake besuchten uns mit "Kinisimere", einer der Töchter des Chiefs, und vielen Ihrer Enkelkinder. Sie schenkten uns Schachteln gefüllt mit Bananen, Maniok und vielen Kokosnüssen. Ein grosser Sack mit grünen Zitronen fehlte ebenfalls nicht.





2009 - Juni, Taveuni, die dritt grösste Insel der Fiji



Ein Tief bringt den Fiji-Inseln schlechtes Wetter. Wir sind trotzdem von Savusavu, via Fawn Harbour, nach Somosomo auf Taveuni gesegelt. Taveuni ist die drittgrösste Insel der Fiji und unabhängig der zur zeitigen Regenschauer regnet es auf dieser Insel sowieso sehr viel, im Durchschnitt beträgt der Niederschlag 10.000mm pro Jahr. Daher bestimmt die üppige Vegetation das Bild dieser friedvollen Insel. Wir ankerten direkt vor der kleinen Stadt Somosomo in mitten von Korallenköpfen, ein nicht ganz idealer Ankerplatz. Wir entschieden uns am darauffolgenden Morgen, nach Fawn Harbour zurückzusegeln. Bei bedecktem Himmel ist es unmöglich, im "grauen" Wasser eine (der vielen) Untiefen zu erkennen. Der Tiefenmesser ist von äusserster Wichtigkeit, nur, diese Korallenköpfe schiessen z.B. von 15m Tiefe "faden gerade" auf 2m hoch. Die viel zitierte Seglerregel, "bei Sonne im Rücken zu fahren" ist rein "theoretisch", praktisch ist sie in den meisten Fällen schlicht weg unbrauchbar. Bedeckter Himmel oder ein Ziel, welches nicht mit idealem Sonnenstand von Achtern zwischen 9-11h und 14-16h anlaufbar ist, ist in der Praxis leider die Regel. Jeder der in den Fiji-Inseln segelt, sollte die Wegpunkte und die Track anderer Segler geladen haben. Sie sind von grosser Hilfe.

Taveuni, die drittgrösste Insel der Fiji ...


Mitten durch Taveuni verläuft der 180. Längengrad, die internationale Datumsgrenze. Sie wurde in den dünn besiedelten Pazifik verlegt in der Annahme, dass dort das Datum eine eher untergeordnete Rolle spielt. Offiziell macht sie aber einen Bogen um die Insel, um die Zeit in Fiji nicht in zwei verschiedene Tage zu unterteilen.




2009 - Juni, Fawn Harbour



Fawn Harbour ist eine wunderschöne, sehr gut geschützte Bucht im Süden von Vanua Levu. Und das Schönste daran ist, wir haben die ganze Bucht für uns alleine.

Blick in die Bucht Fawn Harbour. Links und rechts wachsen Papaya. Paradisische Zustände ...
... als Entschädigung erhielten wir unser Nachtessen von den heimkehrenden Fischern.



High-Tech in Fawn Harbour ...


Kendra Pinsker, Michael Homsany und Joe Prasad (Bild unten) sind die Inhaber der BEBI-ELECTRONICS LTD. Verkauft werden die LEDs in der Waitui-Marina in Savusavu, wo die meisten Segelschiffe ankommen, um einzuklarieren und wo sich Crews einige Tage von der Reise erholen. Mit Ihrem Geschäftsmodel waren sie im Jahre 2006 die verdienten "Proud Winners of the Government of Fiji's Annual Unique Exporter of the Year Award for 2006".


Gavin, Kendra Pinsker, Michael Homsany







2009 - Juni, Malake, Vanua Levu



Nun machen wir uns auf den Weg und fahren mit dem Bus nach Malake, zu "unserem" Dorf. Michaela und Volker begleiten uns. 3/4 der Strecke führt über eine unbefestigte Strasse und die Fahrt im fensterlosen Bus ist daher ein ausserordentliches Abenteuer. Die Strasse kann mit einem Feldweg verglichen werden, aber nach den monsumartigen Regenfällen ist der Zustand beinahe "bedrohlich". Einmal - auf dem Rückweg - wurden wir von einem Kleinlaster aus dem Schlamm gezogen. Der Rede kurzer Sinn: Eine Busfart in Fiji kann man nicht mit einer Fahrt in den öffentlichen Verkehrsmittel der Schweiz oder Deutschlands vergleichen ...

In Malake angekommen, werden wir von Epi am Bus abgeholt und wir spazieren durch den Regenwald zum "Bilibili", welches uns über den Fluss bringt. Michaela und Volker übergeben das Sevusevu - das traditionelle Geschenk in Form von Kavawurzeln - und nach kurzer Zeremonie sind auch sie ein Bestandteil dieser Dorfgemeinschaft. Dies wird von allen Anwesenden mit dem zubereiteten Kava-Getränk gefeiert. Die Fotos zeigen es, die Einwohner von Malake nehmen uns in Ihre grosse Familie auf und wir gehören auf Lebenszeit dazu ...

Pulotu mit Familie in Malake ...



Busstation in Savusavu. Die Busse sind "ältere" Modelle von British-Leyland. Unvorstellbar, welche "Tortouren" diese Gefährte - und natürlich auch die Fahrgäste :-)) - über sich ergehen lassen müssen.
Wir werden natürlich - wie immer - zu einem fürstlichen Essen eingeladen, bestehend aus verschiedenen Köstlichkeiten, zubereitet aus allem, was die Gegend zu bieten hat.
Die Kava-Runde in Malake. Männer und wir Gäste sind dabei, nicht die Frauen des Dorfes.
Abschied fällt schwer, denn wir haben die Einwohner von Malake in unser Herz eschlossen und sie gehören heute zu unseren besten Freunden.
Dank Volker's schönen Fotos können wir Euch zeigen, wie mit dem Bambusfloss, genannt "Bilibili", der kleine Fluss überquert wird. Wie wir später erfahren haben, wurde das kleine Floss extra für uns erneuert.
Gehören wir jetzt in Fiji zur Familie ... dann gehört die Familie natürlich auch zu uns, denn das "Sevusevu" ist gegenseitig. Wir geniessen den Sonntagnachmittag mit Mary und "Anhang" auf unserem Schiff. (Mary ist die Frau des Reverenten - Pfarrers - von Malake). Die Leute sagen: Kennt man einen Fijianer, kennen Dich alle.
Erinnerungsfoto an die Geburtstagsfeier von Mary's Sohn in Savusavu.
Seraphina bastelt uns zum Abschied einen Korb und füllt ihn mit Papaya (Bild), Kokosnüssen und Bananen.