Wir sind in Phnom Penh angekommen. Gemäss einer Legende aus dem Jahre 1372, nach welcher der Name des Ortes auf eine reiche verwitwete Frau namens Penh zurückgeht, die im Fluss vier bronzene Buddhastatuen fand. Auf einem künstlichen, 27 m hohen Hügel, wurde dann ein Tempel - der Wat Phnom Daun Penh (Hügeltempel) - errichtet, um Statuen des Buddha aufzunehmen. Also, Penh ist der Name der Frau und Phnom heisst Hügel.
Kambodscha und damit Phnom Penh hat eine schreckliche Vergangenheit. Wir besuchen keine dieser traurigen Orte, wie z. B. die "Kiilling Fields" oder die Museen in welchen die Geschichte der Roten Khmer aus den 70-er Jahren des letzten Jahrhunderts aufgearbeitet wird. Wir halten es mit der Geschichte wie mit dem Ungeziefer: Man muss nicht alles angebotene Essen und man muss sich auch nicht jede Grausamkeit ansehen. Und wie uns die Geschichte lehrt, lernen die Machthaber nichts aus ihr und ihren Fehlern.
Wir staunten nicht schlecht über die widererwartend schöne, ruhige und saubere Stadt mit vielen grossen und sehr schönen Villen aus vergangenen Zeiten. Nie haben wir in Asien - ausser vielleicht in Singapur - so viele luxuriöse Autos gesehen. Lexus, BMW, Audi und Mercedes, nur in der besten Ausführung, sind hier überall zu sehen. Woher kommt dieser Luxus in einem der ärmsten Länder der Welt?
Vielleicht gibt der Präsident die Antwort: Seit mehr als 25 Jahren führt Hun Sen die Regierungsgeschäfte mit seiner einst marxistisch-leninistischen Volkspartei. "Macht die Bosse reich", sagte er nach einem Bericht der Zeitung «Cambodia Daily» im Dezember bei der Eröffnung einer Zuckerfabrik unverblümt. "Wenn es keine Millionäre gibt, von wem sollen die Armen dann Geld bekommen?" (vollständiger Artikel siehe hier).
Der Royal Palace, die Residenz des Königs von Kambodscha, Ist eines der grössten touristischen Attraktionen in Phnom Penh,
Royal Palace, Phnom Penh
Wir besichtigen den Namensgeber von Phnom Penh, den Wat Phnom Daun Penh Tempel, welcher auf einem kleinen Hügel steht. Den Buddha-Statuen im Tempel Geld unter die Arme zu schieben, soll dem Geldgeber Glück bringen. Will man ganz sicher sein, kauft man sich zusätzlich am Eingang einen kleinen Vogel, betet dann im Innern des Tempels - natürlich mit dem Vogel in der Hand - für Erfüllung der eigenen Wünsche und lässt den Vogel dann fliegen. Und vielleicht "Schwupsdiewups" steht dann die neueste "Nobelkarrosse" am nächsten Tag vor der Tür ... Der Verkäufer des Vogel fängt den "freigelassenen" Vogel wieder ein und verkauft ihn dem nächsten Glückssucher ...
Wat Phnom Daun Penh
Nobelkarossen statt Tuk Tuk ?
Der Zentralmarkt bildet das geografische Zentrum der Stadt. Drinnen wird alles verkauft, was man niemals braucht. Wer kitschigen Schmuck oder falsche Uhren von Luxusmarken sucht, findet diese Artikel im Innern tonnenweise vor. Das von französischen Archidekten entworfene Gebäude hat mit seinem zentralen Kuppelbau viel kolonialen Charme.
Central Market oder Phsar Thmey
Im Gegensatz zum Zentralmarkt ist der Russian Market düster und völlig chaotisch. Verkauft wird auch hier alles, neben dem Stand für Schuhe oder Kleider werden Fische oder Hühner angeboten. Das Ambiente ist nicht kolonial, aber sicher asiatisch ... Ein Besuch hier lohnt sich sicher bestimmt.
Russian Market oder Phsar Toul Tom Poung
Noch ein paar Worte zum Tuk-Tuk, dem universellen Fahrzeug in Kambodscha. Im Gegensatz zum Tricycle in den Philippinen ist dieses Fahrzeug wie ein Sattelschlepper konstruiert. Das Zugfahrzeug ist ein Moped und auf dem Sitz ist eine Kupplung angebracht, an welchem man den Anhänger befestigt. Da das Moped mit der Last völlig überfordert ist, installieren die Besitzer eine "Wasserkühlung", welche den luftgekühlten Motor langsam mit Wasser "duscht". Einfach zu fahren ist so ein "Sattelschlepper" sicher nicht, denn man darf mit dem Moped nicht "in die Kurve liegen", denn das Gewicht des Anhängers würde das "Zugfahrzeug" flach legen ...
Monster Tuk-Tuk