2015.06. - Myanmar


Unsere Einträge im Logbuch
(absteigend, das Neueste zuerst)

2015 - Juni, Mandalay, Myanmar



Juni 2015 - Mandalay


Etwas mehr als eine Stunde dauert der Flug von Chiang Mai nach Mandalay in Burma. Burma gehört zu den Ländern mit viel negativer Presse. Entweder übertreiben die Schreiber der Zeitungen und der Magazine, oder wir sind völlig naiv oder wir haben das Glück, einfach nur die freundlichen Leute zu treffen. Das erstellen des elektronischen Visums hat geklappt und bei der Ankunft auf dem Flughafen gab es bei der Immigration keine Probleme. Auch der Transfer in das von uns gebuchte Hotel verlief planmässig. Im Hotel wurden wir von 4 jungen und sehr hübschen, einheimischen Frauen äusserst freundlich empfangen und nach dem Check-In erklärte uns eine der Frauen anhand eines Stadtplanes, was man so alles in Mandalay besichtigen sollte. Auf unsere Frage, ob wir ein Motorrad mieten könnten, kam die spontane Antwort, wir können ihres benutzen. Und auf die Frage betreffend der Kosten lautete die Antwort spontan, ehrlich und ohne Hintergedanken: "It's for free" ... Da sagen wir gerne Ja und bezahlen dann am Schluss sicher denjenigen Betrag, den wir für die Miete woanders auch bezahlt hätten.

Wir sind mit diesem Motorrad rund um Mandalay gefahren und haben uns - dank der Flexibilität - in zwei Tagen wirklich alles ansehen können, was man gesehen haben muss, und das ist einiges. Unser erster Eindruck von dem schönen Burma ist, dass sich unsere Reise hierher gelohnt hat. Burma ist ein unkompliziertes Land, vollgepackt mit Kultur und wie oben gesagt, sind die Leute ausserordentlich nett, hilfsbereit und unaufdringlich. Man wird nie genötigt, irgendetwas zu kaufen oder etwas zu machen, was man nicht möchte.

Mandalay ist eine Grosstadt mit etwas mehr als 1,2 Millionen Einwohner. Die Stadt ist ganz einfach organsiert, den jede  Strasse hat eine Nummer und unser Hotel ist an der Strasse 82, wo sie sich mit der Strasse 32 kreuzt. Die Burmanesen fahren, im Gegensatz zu den Thailänder auf der rechten Strassenseite, obwohl alle Autos - auch die neuen - für den Verkehr auf der linken Seite gebaut sind. Irgendwo haben wir einmal gelesen, dass ein Staatspräsident den Verkehr an einem Tag von links nach rechts umstellte, weil eine Wahrsagerin im gesagt hat, dass er bei einem Unfall auf der linken Strassenseite ums Leben kommen wird. Der Verkehr kann sehr hektisch sein und am besten fährt man langsam. Es gibt nicht so sture Regeln hier wie bei uns, man fährt einfach gemütlich über die Kreuzung und benutzt die Hupe dabei. Irgendwie funktioniert es, aber so ganz harmlos ist es nicht.

Mandalay ist eine sehr saubere Stadt. Obwohl wir sehr viel unterwegs waren, Slums oder bettelnde Leute haben wir nicht gesehen. Alles was so an negativer Presse über dieses Gebiet herumschwirrt, können wir nicht bestätigen. Wir fühlen uns in dieser Stadt sehr sicher und gut aufgehoben.

Königspalast in Mandalay, vom 55m hohen, aus Holz gebauten "Watchtower" aus gesehen.



In Mandalay besuchten wir zuerst den Königspalast. Er ist in der Mitte der Stadt und umgeben von der gut erhaltenen Stadtmauer und dem 52m breiten Wassergraben. Die ganze Anlage ist aus Holz gebaut.



Das grösste Buch der Welt


Unten am Mandalay-Hill kann man das grösste Buch der Welt bestaunen, aufbewahrt in der Kuthodaw Pagoda. In den kleinen Pagoden des Tempels wird der Kommentar zum Tipitaka aufbewahrt. Darum nennt man diese Anlage "das grösste Buch der Welt".

Kuthodaw Pagoda vom Mandalay Hill aus gesehen.
Die in der Mitte stehende goldene Stupa ist riesig ...
Um die Stupa herum sind die 729 kleinen Pagoden angeordnet.
In den Pagoden wir der Kommentar zum Tipitaka aufbewahrt.
Tipitaka bedeutet: Das Pali Kanon des Theravāda-Buddhismus.
Die Kuthodaw Pagoda von aussen gesehen.



Sehenswert ist ebenfalls der Mandalay-Hill mit den Tempelanlagen und man hat eine schöne Aussicht auf die Stadt.

Blick über Mandalay. Sichtbar ist ebenfalls ein Teil des Wassergrabens des Königspalastes.
Tempelanlage auf Mandalay-Hills.
Die LED-Beleuchtung wirkt etwas kitschig ...
Am Fuss des Mandalay-Hills liegt die Kuthodaw-Pagida.
Blick auf die Sandamuni-Pagode, ebenfalls am Fuss des Mandalay-iHills gelegen.
Sonnenuntergang auf dem Mandalay-Hill.
Die Sandamuni-Pagode in Mandalay.



Es herrscht eine schöne Stimmung hier in Burma. Man fühlt, dass alles zusammen passt. Die schöne Natur, die vielen Tempel und die ruhigen, freundlichen Burmanesen. Wir nutzen die Gelegenheit und fahren mit dem Motorrad nach Inwa, Sagaing, Mingun und nach Amarapura, wo die längste Holzbrücke der Welt zu sehen ist. Es ist eine ausserordentlich schöne Tour und man sollte diese Orte besichtigen.

Auf dem Weg nach Inwa begegnen wir diesem Motorrad-Shop ...
In dieser Werkstatt werden die Buddha-Statuen erstellt. Am Schluss wird das Gesicht erstellt.
Burmanesischer Shop. Einkaufen mitten auf der Strasse ... wir kaufen eine Ananas.
Auf dem Weg nach Inwa ..
Die riesige Hängebrücke lädt zum Besuch des kleinen Tempels ein ...
In Burma begleiten uns diese schönen Tempel auf Schritt und Tritt.
In jeden Dorf oder Ansiedlung stehen diese Pagoden oder Tempel ...
... vielfach sehen wir gut erhaltene Ruinen, aber meistens sind es Tempel, welche benutzt werden.
Ohne Ende, Tempel überall auf dem Weg zur Bagaya Monastery ...
Die meisten alten Anlagen sind sehr schön restauriert.
Gefährliche Arbeit, Stupa in Renovation ...
Bagaya Monastery, gebaut im Jahre 1834 aus Teakholz ist unser erstes Ziel ...
Begegnung mit Bauern in dem wunderschönen Gebiet bei der Bagaya Monastery, Inwa
Ausserhalb der Bagaya Monastery.
Bagaya Monastery, eine andere Stupa mitten im Feld.
Wir treffen zwei Studentinnen, welche Reiseführer werden wollen ...
... sie zeigen uns zur Übung einige Ruinen in der Nähe von der Bagaya Monastery ...
Ruine in der Nähe der Bagaya Monastery ...
Tempel in Inwa ...
Wir benutzen die kleine Fähre welche uns und das Moped über den Irrawaddy-Fluss bringt.
Kombinierte Strassen- und Zugbrücke, welche über den Fluss Ayerwaddy nach Sagaing führt
Die zweite Brücke, welche über den Fluss Ayerwaddy gebaut wurde.
100-e von Stupas, Tempel und Nonnenklöster findet man auf dem Sagaing-Hügel.
Soon Oo Ponja Shin Pagoda.
Soon Oo Ponja Shin Pagoda.
Nathalie mit BhikkuTiloka vor dem grossen Buddha in der Soon Oo Ponja Shin Pagoda.
Wir hatten ein interessantes Gespräch mit dem 78-jährige Mönch, namens Bhikku Tiloka ...
Einer der zahlreichen Stupas von Sagaing ...
Wunderbarer Ausblick auf die vielzähligen Tempel und Pagoden in Sagaing.
Die Mingun Paya, die einst von einem ehrgeizigen König geplant wurde, sollte 150m hoch werden. Nach seinem Tod wurde der Bau aber gestoppt.
Die längste Holzbrücke der Welt verbindet die beiden Ufer des Flusses Ayeyarwadi.
Erinnerungsfoto mit Nathalie von Sagaing ...
Tempel zwischen Inwa und Hathawaddy ...


Wir haben nach drei Tagen Mandalay verlassen. Als wir beim "Checkout" für die Benutzung des Motorrades bezahlen wollten, wollte No-No, wie die Frau heisst, wirklich keine Bezahlung. Wir erklärten, dass wir für die Benutzung bezahlen wollen. Wir argumentierten, dass das Geld für die Wartung des Motorrads sei. Sie meinte nur, dass das Motorrad ja in Ordnung sei und sie wolle nur, dass wir eine schöne Zeit in Mandalay verbringen konnten. Geld, resp. Materielles spielt hier nicht eine so grosse Rolle und die Eigenschaft "Gier" ist bei diesen Menschen nicht einmal in homöopathischer Dosierung vorhanden. Wir hatten das Gefühl, dass No No das Geld genommen hat, damit wir nicht unglücklich sind.



2015 - Juni, Bagan, Myanmar




Das Königreich, dessen Herrschaftszentrum Bagan für ca. 430 Jahre war, bildete das erste vereinte Reich im heutigen Birma. Die frühe Geschichte Bagans ist in Einzelheiten umstritten. Bagan wurde durch seine ausgesprochen günstige Lage am Irrawaddy, an dem sich Handelswege aus China und Indien trafen, schon Mitte des 9. Jahrhunderts zum zentralen Ort Oberbirmas ... weiterlesen

Geschichte hin oder her, wir haben uns auch überlegt, wie jemand auf 16 km² tausende von Tempel bauen kann. In jedem Tempel sind eine oder mehrere Buddha-Statuen zu sehen. Die Gebäude machen für den Verstand absolut keinen Sinn. Hätte der Verantwortliche "protzen" wollen, dann wären Schlösser entstanden, hätte er seine Macht zeigen wollen, dann hätte er sehr wahrscheinlich Befestigungsanlagen erstellen lassen ...

Einer der vielen Tempel von Bagan in Myanmar



$Am besten denkt und sagt man nichts, wenn man staunend und ehrfürchtig in Bagan vor den Pagogen mit ihren Stupas steht. Im Innern der massiven Bauten sind Reliquien Buddhas eingemauert, welche wir nicht sehen können. Es gibt Tempel mit zentral gelegenem Schrein, solche mit einem quadratischen und solche mit einem pyramidenförmigen Turm.

Warum auch immer die Tempel in Bagan gebaut wurden, wir laden Euch zu einem Spaziergang durch die Anlagen ein. Dann kann jeder seine Eigene Meinung über den Grund der Bauten entwickeln. Leider hatten wir mehrheitlich schlechtes Wetter und somit sind die Fotos nicht von bester Qualität. Trotzdem hoffen wir, dass Euch dieser Rundgang gefällt ...







2015 - Juni, Inle Lake, Myanmar




Ein Taxi bringt uns von Bagan zum Inle Lake. Dazwischen liegt der Mount Popa, wo wir eine Pause einlegen und das Kloster besuchen.

Der Mount Popa ist ein erloschener Vulkan in der Myingyan-Ebene in Zentralmyanmar, etwa 50 km südöstlich der Tempelstadt Bagan. Bei einem gewaltigen Erdbeben 442 v. Chr. schob sich der Mount Popa etwa 1'000 m aus der Ebene. Die Höhe über dem Meeresspiegel beträgt 1.518 m.

Es gibt viele Affen und dazu 777 Stufen, welche man hochgehen muss, um die schöne Aussicht zu geniessen. Wenn Engel Reise scheint die Sonne. Bei uns ist das normaler Weise so, aber in den letzten Tagen und heute war Regen angesagt.

Trotzdem zeigen vier "verregnete" Fotos ...

Der Mount Popa mit dem Kloster, für kurze Zeit vom Nebel befreit.
Der Aufgang zum Mount Popa, Es gibt viele Pilger hier.
Der Dorfplatz ist sehr belebt und hat für uns eine sehr exotische Ambiance.
Belibte Transportart in Myanmar ...



Wir erreichen am späten Nachmittag den Inle Lake und planen für den nächsten Tag eine Bootsfahrt über den See.

Im kleinen Ort Nyaungshwe haben wir an einem Kanal eines dieser schmalen Boote bestiegen, welche auch die Einheimischen nutzen. Für die Fahrt mieten wir ein 50 Fuss Schiff, so lang wie unsere "NatHape", aber viel schmaler. Angetrieben wird so ein Schiff mit einem 25 PS Motor aus China und durch die Länge erreicht das Boot eine sehr hohe Geschwindigkeit. Diese ist auch notwendig, den die Strecke ist sehr lang. Zuerst fährt man in einem etwa 5 km langen Kanal und dann wird der See komplett überquert. Die Häuser stehen im Wasser, das Gemüse wächst in schwimmenden Gärten. Wer die Bewohner am Inle-Lake besuchen möchte, darf weder wasserscheu noch bootsuntauglich sein. Wir sind beides nicht :-) ...

Unser Kapitän fährt sehr selbstsicher und schnell über den See.


Hinter den Booten wird das Wasser durch den Propeller in die Luft gewirbelt. Sobald sich zwei Schiffe kreuzen,
wird der Antrieb tiefer ins Wasser gesenkt, damit die Insassen nicht nass werden.



Die Fischer sind hier mehrheitlich rudernd unterwegs und haben dafür eine Technik entwickelt, die sie über die Gegend hinaus bekannt gemacht hat. Auf einem Bein stehend, haben sie das andere um das Ruder geschlungen und bewegen dieses in gleichmässigem Rhythmus. So haben sie die Hände frei, um mit ihren traditionellen Bambusreusen Fische zu fangen.

Die Fischer am Inle-See haben eine Fangtechnik entwickelt, die sie über die Gegend hinaus bekannt gemacht hat.
Als Fischer im Inle Lake braucht man Standvermögen und eine sehr gute Balance, um nicht im
eigenen Netz zu landen. Jeder Ungeübte würde bei diesem Balanceakt sehr wahrscheinlich versagen und unmittelbar über Bord gehen.



Der Markt am Inle Lake ...

Wir fahren mit dem Schiff zu einem Markt, kein sogenannter schwimmender Markt. Wir gehen entlang einiger Marktstände, in welchen Souvenirs für Touristen angeboten werden. Hinter diesen Verkaufsauslagen erreichen wir einen grossen, sehr schönen Markt, auf welchem sich fast nur einheimische Leute befinden.

Die Anlegestelle für die Schiffe am Markt.



Der Mount Popa mit einer Höhe von 1'518 m.

Alles wird hier angeboten, Fische, Gemüse, Fleisch, Kleider und Souvenirs ...
Einer der vielen Stände mit Gemüse im Angebot.
Diesen Laster haben wir am Markt gesehen, es ist ein sehr beliebtes Model in Myanmar.
Nach dem Einkauf wird das Schiff geladen ...
... und die Leute fahren in Ihr Dorf zurück.



Die Häuser der rund 100'000 Bewohner des Inle Lake die um den See herum wohnen, stehen auf Stelzen, Sie nennen sich "Intha", Menschen vom See. Ihr Leben ist ganz auf diesen See ausgerichtet. So geht es auch den Besuchern: Wer zum Inle-Lake fährt, ist am Wasser und vor allem auf dem Wasser.

Die Intha leben jedoch nicht nur vom Fischfang. Sie betreiben auch Landwirtschaft – und das zum Teil ebenfalls auf dem Wasser. Die Grundlage der schwimmenden Gärten  ist eine besondere Art von Torf, der mit Bambusstäben auf dem Seegrund festgemacht wird. Auberginen, Melonen, Gurken, Kürbisse und vor allem Tomaten gedeihen auf diesen grünen Inseln, die durch enge Korridore voneinander getrennt sind. Auf dem Film ist eine kurze Fahrt durch einen der vielen Kanäle zu sehen.

Gemüsebeete auf dem Wasser ...



Weitere Eindrücke vom Inle Lake

Ich denke, das ist ein symbolisches Karaweik-Schiff, auch königliche Barke genannt,
Alle Häuser stehen auf Stelzen.
Ein Wohnhaus im Inle Lake.
Wir erreichen das Kloster Nga Phe Kyaung.
Das Kloster ist auch bekannt als “Jumping Cat Monastery”, da die Mönche den dort lebenden Katzen Tricks wie durch Reifen springen beigebracht haben.
Die Anlegestelle zu Kloster ...
Eine der vielen BuddhaStatuen im sehr schönen Kloster Nga Phe Kya.
Eine weitere Buddha-Statue ..



Wir fliegen vom Inle Lake, der Flughafen Liegt 45 km entfernt, nach Rangun, der Hauptstadt von Myanmar. Da Regenzeit ist, fliegen wir unmittelbar weiter nach Bangkok, wo wir zwei Nächte bleiben wollen. Dann geht die Reise weiter, wir besuchen in New Delhi einen Freund, welcher uns eine fast dreiwöchige Reise in die Provinzen Kashmir und Ladakh - beides ganz im Norden von Indien - organisiert hat.

Myanmar war eines der schönsten Länder, die wir jemals besucht haben. Warum dieses Land eine so schlechte Reputation hat ist uns nicht klar. Wir sahen kein Militär, keine Polizisten, keine Slums und wir konnten uns absolut frei bewegen. Die Einwohner dieses Landes sind sehr freundlich, hilfsbereit und auch sehr schön anzusehen. Es ist ein ganz sanftes Land mit unzähligen Tempeln und einer sehr schönen Landschaft. Niedergeschlagenheit oder depressives Verhalten (wie z.B. In Costa Rica oder in Uruguay) habn wir nirgens gesehen. Sicherlich gibt es Probleme, wie überall. Man muss sich einmal einen Burmanesen vorstellen, der über Weihnachten und Neujahr nach Frankreich will und folgenden Artikel (hier klicken) gelesen hat ... Ich glaube, der geht nicht hin und verschiebt seine Reise, obwohl das Elsass eine wunderschöne Gegend mit ebenfalls sehr freundlichen Einwohnern ist.