2020.07. - Italien (Süd)
 
 
2020.07 - Gallipoli & Lecce

Wenn man vor Gallipoli, der "Perla dello Ionio" (Perle des Ionischen Meeres), ankert, hat man das Gefühl, in eine friedliche, fast verschlafene Welt einzutauchen. Tagsüber schlendert man gemütlich durch die engen, charmanten Gassen, die von pastellfarbenen Wohnhäusern und kleinen, liebevoll gestalteten Geschäften gesäumt sind - ein Bild, das stark an das malerische Otranto erinnert. Doch sobald die Sonne untergeht, erwacht die Altstadt zu einem pulsierenden Leben, das einen fast umhaut. Plötzlich ist alles voller Menschen, und das Gedränge kann manchmal sogar das des Zürcher Hauptbahnhofs in den Schatten stellen. Die nächtliche Tradition der "Passeggiata", ein gemütlicher, fast schon zeremonieller Spaziergang durch die Gassen, ist ein faszinierendes Spektakel. Dabei haben wir das Gefühl, mehr oder weniger die einzigen nicht-italienischen Touristen zu sein - was dem Ganzen einen noch authentischeren Charme verleiht. Es ist, als würde man in eine Zeit vor dem Virus-Jahr 2020 zurückversetzt, als das Leben noch unbeschwerter und die Welt ein wenig kleiner schien.

Für gläubige Christen ist die Altstadt von Gallipoli ein wahres Paradies. Wir schätzen, dass mindestens 10 % der Gebäude Kirchen sind - ein Zeugnis des tief verwurzelten Glaubens und der reichen religiösen Geschichte dieser Stadt.

Die Altstadt selbst liegt auf einer kleinen Insel, die von einer alten Stadtmauer umgeben ist, und strahlt eine fast märchenhafte Schönheit aus. Die engen Gassen, die historischen Gebäude und das glitzernde Meer, das die Insel umgibt, schaffen eine Atmosphäre, die man so schnell nicht vergisst. Kulinarisch wird man hier wahrlich verwöhnt - von frischem Fisch über hausgemachte Pasta bis hin zu süßen Desserts. Und wenn es um Cafés geht, könnte man fast meinen, sie würden mit den Kirchen um den Titel des häufigsten Gebäudes wetteifern. An jeder Ecke lockt ein neues Café mit duftendem Espresso oder einem Glas lokalem Wein.

Gallipoli ist ein Ort, der alle Sinne anspricht - ein Ort, an dem man die Zeit vergisst und sich einfach treiben lässt. Ob tagsüber in der Ruhe der Gassen oder abends im lebhaften Trubel der Passeggiata, hier findet jeder seinen eigenen kleinen Moment des Glücks.
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Wir ankern 400 Meter von der Hafeneinfahrt entfernt, doch es wirkt so, als lägen wir direkt im kleinen Hafen. Dieser optische Effekt entsteht durch das starke Teleobjektiv, das die Abstände zwischen den Objekten extrem verkürzt und alles näher erscheinen lässt.

Unsere Position: N40°03'09,3377" & E17°58'59,6888".
Gallipoli, Süditalien
Wir ankern 400 Meter von der Hafeneinfahrt entfernt, doch es wirkt so, als lägen wir direkt im kleinen Hafen. Dieser optische Effekt entsteht durch das starke Teleobjektiv, das die Abstände zwischen den Objekten extrem verkürzt und alles näher erscheinen lässt.

Unsere Position: N40°03'09,3377" & E17°58'59,6888".

 
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29. Juli 2020 - Lecce, Süd­­­ita­lien

Mit dem Scooter sind wir in die 40 Kilometer entfernte Stadt Lecce gefahren. Lecce hat den besonderen Charme, dass man die bekanntesten Sehenswürdigkeiten und die interessantesten Orte einfach im Vorbeigehen entdecken kann. Da sich die sommerliche Hitze jedoch anfühlte, als stünde man unter einem riesigen Haartrockner, beschlossen wir am Nachmittag, zurück nach Gallipoli zu fahren

Wir besuchen das Teatro Romano und sein interessantes Museum. Dabei fallen uns die beiden Römerfiguren mit ihren sehr erschrockenen Gesichtern und weit geöffneten Mündern auf. Hätte man im Jahr Null die Gelegenheit gehabt, einen Blick auf die Politik der heutigen Zeit zu werfen, wäre der entsetzte Gesichtsausdruck der "Altrömer" leicht zu erklären. Vielleicht hatten sie aber auch einfach Asterix und Obelix in der Nähe von Lecce gesichtet! :-)
Das Teatro Romano ist nicht mit dem deutlich größeren Anfiteatro zu verwechseln. Es wurde erst vor etwa 90 Jahren entdeckt und ist bis heute ein echter Geheimtipp. Man muss es fast ein wenig suchen, da die üblichen Wege durch die Altstadt kaum in diese versteckte Ecke führen
Teatro Romano in Lecce
Das Teatro Romano ist nicht mit dem deutlich größeren Anfiteatro zu verwechseln. Es wurde erst vor etwa 90 Jahren entdeckt und ist bis heute ein echter Geheimtipp. Man muss es fast ein wenig suchen, da die üblichen Wege durch die Altstadt kaum in diese versteckte Ecke führen
Die Piazza Sant’Oronzo ist ein lebendiger Platz, wo Moderne und Antike aufeinandertreffen. Im Zentrum steht das Anfiteatro Romano, das einzige römische Amphitheater Apuliens. Es wurde im 2. Jahrhundert n. Chr. erbaut und bot Platz für über 15.000 Zuschauer.
Anfiteatro, Lecce
Die Piazza Sant’Oronzo ist ein lebendiger Platz, wo Moderne und Antike aufeinandertreffen. Im Zentrum steht das Anfiteatro Romano, das einzige römische Amphitheater Apuliens. Es wurde im 2. Jahrhundert n. Chr. erbaut und bot Platz für über 15.000 Zuschauer.
Eine der Beleuchtungsanlagen ist schwer beladen mit Schlössern, die viele Verliebte hier angebracht haben.
Anfiteatro, Lecce
Eine der Beleuchtungsanlagen ist schwer beladen mit Schlössern, die viele Verliebte hier angebracht haben.



2. Au­gust 2020 - Wir ver­­las­­sen Galli­­poli in Rich­tung der "Stras­se von Mes­sina"

Da Wind und Wetter uns wohlgesonnen waren, segelten wir nach Bruzzano, wo wir ankerten und die Nacht verbrachten. Position: N38°00'50,8325" & E16°08'23,8643

Dort trafen wir das amerikanische Segelschiff Jubilée, das wir das letzte Mal in Bonbonon auf den Philippinen gesehen hatten. Die Welt ist manchmal sehr klein - und es ist sicherlich ein großer Zufall, nach etwa sieben Jahren ein Schiff wiederzutreffen, das man auf der anderen Seite der Erde kennengelernt hat.

Bei gutem Wind und schönstem Wetter segeln wir von Gallipoli nach Scilla.
An der Küste von Süditalien beim Städtchen Bruzzano
Bei gutem Wind und schönstem Wetter segeln wir von Gallipoli nach Scilla.


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Was man auf einer Schiffsreise so alles erlebt ...

Heute bot sich uns ein spektakulärer Anblick: In der Ferne, in den Bergen hinter Lazzaro im Süden der "Straße von Messina", loderten Flammen. Ein Waldbrand! Doch nicht nur das Feuer selbst war beeindruckend, sondern auch die Bemühungen, es zu bekämpfen. Löschflugzeuge kreisten am Himmel und vollführten ein faszinierendes Schauspiel. Über Kanal 16 wurden alle Schiffe gebeten, nahe der Küste zu navigieren, um die Löschflugzeuge beim Wassertanken nicht zu behindern.

Es war ein beeindruckendes Bild: Zwei Flugzeuge "landeten" abwechselnd auf dem Wasser, um ihre Tanks zu füllen. Dabei glitten sie elegant über die Oberfläche, während sie im Flug Wasser aufnahmen - ein perfekt choreografierter Balanceakt zwischen Technik und Naturgewalt. Die Sonne spiegelte sich auf der glatten See, und für einen Moment schien alles wie in Zeitlupe abzulaufen.

So etwas sieht man nicht alle Tage! Es war ein beeindruckendes Beispiel dafür, wie Mensch und Maschine zusammenarbeiten, um die Natur zu schützen - und gleichzeitig eine Erinnerung daran, wie kraftvoll und unberechenbar sie sein kann. Eine Schiffreise ist eben immer voller Überraschungen, und heute war definitiv ein Highlight dabei!
2020.08 - Küste von Regio di Calabria

3. August 2020 - Scilla - Tropea - Vibo Marina

Wir erreichen Scilla, eine kleine, malerische Stadt im Norden des italienischen Stiefels, direkt am Eingang zur berühmten Meerenge von Messina. Mit ihrem charmanten Mix aus Geschichte, Mythos und mediterraner Lebensfreude ist Scilla ein Ort, der sofort verzaubert.

Wir bewundern Scilla von unserer Terrasse aus. Das charmante Örtchen hat weniger als 5.000 Einwohner und ist tagsüber angenehm ruhig. Die Bewohner leben vor allem vom Fischfang und Tourismus.  

Die *Burg Ruffo, auch Castello di Scilla genannt, thront über der Stadt und ist eng mit dem Mythos der Skylla verbunden – dem Seeungeheuer aus Homers Odyssee.
Das Castello Ruffo thront auf einem Felsen über Scilla
Wir bewundern Scilla von unserer Terrasse aus. Das charmante Örtchen hat weniger als 5.000 Einwohner und ist tagsüber angenehm ruhig. Die Bewohner leben vor allem vom Fischfang und Tourismus.

Die *Burg Ruffo, auch Castello di Scilla genannt, thront über der Stadt und ist eng mit dem Mythos der Skylla verbunden – dem Seeungeheuer aus Homers Odyssee.
5. August 2020 - Vibo Marina, Süd­­­­­ita­lien

Hier, am Anfang der Meerenge von Messina, kann das Wasser sehr turbulent werden. Wenn dann noch ein mäßiger Wind aus Nordwesten aufkommt, wird es richtig unangenehm. Das Schiff rollt heftig in den Wellen, und so haben wir Scilla morgens um 3 Uhr verlassen und sind über Tropea nach Vibo Marina gesegelt. Der dortige Ankerplatz wird durch die Hafenmauer einigermaßen gut geschützt, und wir konnten drei ruhige Nächte verbringen - endlich mal wieder gut ausschlafen! 

Am Ankerplatz zählten wir 6 Masten, aber nur 3 Segelschiffe - und davon waren gleich drei Amel-Yachten! Die Wasabi mit Sabina und Ruedi, die spanische Ailama III mit Amalia und Vincente, und natürlich unsere NatHape. Die Crews der beiden anderen Schiffe haben mit uns einen netten Abend an Bord der NatHape verbracht - ein schöner Abschluss für diese abenteuerliche Etappe

Das Ankern vor dem Hafen in Vibo ist ideal. Die vorgezogene Hafenmauer schützt gut vor dem Nordwestwind und dem Schwell. Position: N38°43'14,0982" & E16°07'52,5935".
Ankern in Vibo Marina
Das Ankern vor dem Hafen in Vibo ist ideal. Die vorgezogene Hafenmauer schützt gut vor dem Nordwestwind und dem Schwell. Position: N38°43'14,0982" & E16°07'52,5935".
Tropea die „Perle Kalabriens“, „Hauptstadt der Ferien“ oder „Perle des Tyrrhenischen Meeres“ – die kleine Stadt in der Provinz Vibo Valentia trägt viele stolze Beinamen. Leider mussten wir diesmal wegen des unruhigen Meeres an ihr vorbeifahren und stattdessen nach Vibo weiterreisen. Doch eines ist sicher: Den besten Blick auf Tropea hat man zweifellos vom Meer aus.
Tropea, das bekannteste Städtchen Kalabriens
Tropea die „Perle Kalabriens“, „Hauptstadt der Ferien“ oder „Perle des Tyrrhenischen Meeres“ – die kleine Stadt in der Provinz Vibo Valentia trägt viele stolze Beinamen. Leider mussten wir diesmal wegen des unruhigen Meeres an ihr vorbeifahren und stattdessen nach Vibo weiterreisen. Doch eines ist sicher: Den besten Blick auf Tropea hat man zweifellos vom Meer aus.
Eine weitere Sehenswürdigkeit von Pizzo ist die Chiesetta di piedigrotta, eine Kapelle mit aus Stein gemesselten Figuren. Sie befindet sich wenige Meter vom Strand entfernt und ist über eine Treppe von der Stadt aus zu erreichen. Die Geschichte besagt, dass diese Figuren von Schiffbrüchen stammen, die versprochen hatten eine heilige Stätte zu schaffen, wenn sie das Schiffsunglück überleben würden.
Pizzo, Chiesetta di piedigrotta
Eine weitere Sehenswürdigkeit von Pizzo ist die Chiesetta di piedigrotta, eine Kapelle mit aus Stein gemesselten Figuren. Sie befindet sich wenige Meter vom Strand entfernt und ist über eine Treppe von der Stadt aus zu erreichen. Die Geschichte besagt, dass diese Figuren von Schiffbrüchen stammen, die versprochen hatten eine heilige Stätte zu schaffen, wenn sie das Schiffsunglück überleben würden.
Die Jagd auf den Schwertfisch ist eine antike Tradition, die seit rund 2000 Jahren vom Vater an den Sohn weitergegeben wird. Sie wird nur in der Meerenge von Messina, von Anfang Mai bis Ende August, praktiziert. „Feluca“ heisst  das Schiff, welches für für diese Jagdart benutzt wird. Es zeichnet sich durch einen hohen Turm aus, von dem aus die Fische beobachtet werden können, sowie durch einen langen „Gang“ in an der Front des Schiffes, um die Jagd zu erleichtern.

Man muss sich einmal vorstellen, wie der Mann oben auf dem Turm beim kleinsten Wellengang schaukelt. Unvorstellbar, dass er nicht Seekrank wird.
Fischerboot für den Fang von Schwertfischen
Die Jagd auf den Schwertfisch ist eine antike Tradition, die seit rund 2000 Jahren vom Vater an den Sohn weitergegeben wird. Sie wird nur in der Meerenge von Messina, von Anfang Mai bis Ende August, praktiziert. „Feluca“ heisst das Schiff, welches für für diese Jagdart benutzt wird. Es zeichnet sich durch einen hohen Turm aus, von dem aus die Fische beobachtet werden können, sowie durch einen langen „Gang“ in an der Front des Schiffes, um die Jagd zu erleichtern.

Man muss sich einmal vorstellen, wie der Mann oben auf dem Turm beim kleinsten Wellengang schaukelt. Unvorstellbar, dass er nicht Seekrank wird.

Eine nicht ganz so geniale Idee war es, von Vibo zum 5 km entfernten Pizzo zu spazieren. Der einzige Weg dorthin? Eine kurvenreiche, enge Straße, die von italienischen Rennfahrern und wild wuchernden Pflanzen geteilt wird. Man fühlt sich fast wie in einem Abenteuerfilm - nur ohne Stunt-Double. 

Doch der Ausflug hatte auch seine Highlights: In Pizzo sollte man unbedingt das *Castello Murat* im Zentrum besuchen. Und dann gibt es da noch das Tartufo di Pizzo, eine himmlische Eisspezialität, die uns für den mühsamen Spaziergang mehr als entschädigte. Die Chiesetta di Piedigrotta, eine kleine Kirche am Strand, ist zwar eine Kuriosität, aber unser Fazit: Lieber ein zweites Tartufo genießen! 

Etwas angeschlagen vom vielen Laufen, ließen wir uns schließlich von einer dreirädrigen Vespa für 10 € zum Bahnhof chauffieren. Dort angekommen, stellten wir fest: Kein Ticketautomat in Sicht. Also entschieden wir uns für die "kostenlose" Variante und fuhren einfach "schwarz" zurück nach Vibo. Manchmal muss man eben improvisieren!
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2020.08 - Sizilien, Äolische Inseln

9. August 2020 - Milazzo

Einige Tage verbrachten wir in *Milazzo* im Norden Siziliens. Man kann wirklich sagen, dass das Mittelmeer mit seinen atemberaubenden Landschaften, der Vielfalt der Kulturen und den unzähligen historischen Orten zu den schönsten Reisezielen der Welt gehört. Wir haben an tropischen Stränden mit malerischen Palmen geankert - das fehlt uns zwar ein wenig, aber diese Reise durch das Mittelmeer begeistert uns trotzdem außerordentlich. 

Schade nur, dass unsere Reisezeit durch den *Lockdown* eingeschränkt wurde, was auch den späten Beginn unserer Reise in diesem Jahr bedingte. Zudem machten die geschlossenen Grenzen es uns unmöglich, von Albanien nach Griechenland zu reisen. Doch wir haben schon Pläne für das nächste Jahr: Dann wollen wir die Länder im *östlichen Mittelmeer* erkunden und all das nachholen, was diesmal nicht möglich war.

*Milazzo* gehört zu den schönsten Städten Italiens – und das nicht ohne Grund. Mit seinen historischen Bauwerken, wie der majestätischen *Burganlage*, die die Stadt überragt, bietet es einen atemberaubenden Anblick. Besonders beeindruckend ist dieser Blick vom Meer aus, wo man die Stadt bei jeder Tages- und Nachtzeit in ihrer ganzen Pracht genießen kann.  

Die Stadt erstreckt sich zu beiden Seiten des *Capo Milazzo, was ihr den Beinamen **„Città dei due Golfi“* (Stadt der zwei Golfen) eingebracht hat.
Milazzo, la Città dei due Golfi
*Milazzo* gehört zu den schönsten Städten Italiens – und das nicht ohne Grund. Mit seinen historischen Bauwerken, wie der majestätischen *Burganlage*, die die Stadt überragt, bietet es einen atemberaubenden Anblick. Besonders beeindruckend ist dieser Blick vom Meer aus, wo man die Stadt bei jeder Tages- und Nachtzeit in ihrer ganzen Pracht genießen kann.

Die Stadt erstreckt sich zu beiden Seiten des *Capo Milazzo, was ihr den Beinamen **„Città dei due Golfi“* (Stadt der zwei Golfen) eingebracht hat.
12. August 2020 - Äolische Inseln

Ungefähr 20 Seemeilen nördlich von Milazzo liegt die Äolische Inselgruppe. Zu dem Archipel zählen die sieben Hauptinseln Lipari, Vulcano, Salina, Filicudi, Alicudi, Panarea und Stromboli. Daneben gibt es noch eine Reihe kleinerer, unbewohnter Inseln und Felsklippen wie z.B. Basiluzzo und Strombolicchio.

Unser erstes Ziel ist Vulcano und was macht man da? Man spaziert auf den Vulkan :-)).

Morgens um 6h sind wir aufgestanden und mit unseren Freunden der SY "Wasabi" auf den Vulkan gestiegen. Später, zu gehen, ist keine gute Idee, da es dann durch die Sonne schon sehr heiss werden kann. Der Auf­stieg dauert etwas mehr als eine Stunde und wenn man den Kraterrand erreicht hat, kann man um den Krater herum spazieren. Liebt man rauchende Vulkane und Wanderungen durch eine beeindruckender Land­schaft, dann ist man am Krater "La Fossa di Vulcano", oder "Gran Cratere" mit Sicherheit am richtigen Ort. "La Fossa" ist ein Krater wie aus dem Bilderbuch. Fast die gesamte Insel Vulcano scheint auf dem ersten Blick nur aus diesem grossen Krater zu bestehen.

Übrigens, nach der Insel Vulcano werden alle Feuerberge "Vulkane" genannt. ;-))
Wir ankern als äusserstes Schiff in der Bucht Porto di Ponente. Die Ankerbucht liegt an der Nordwestküste der Inseln und bietet ein grandioser Blick auf den Vulkan. Es hat sehr viele Schiffe hier und das Ankern ist schwierig für uns, weil wir nicht mindestens die Fläche eines Fussballfeldes zur Verfügung haben ;-))
Porto di Ponente, Vulcano, Italien
Wir ankern als äusserstes Schiff in der Bucht Porto di Ponente. Die Ankerbucht liegt an der Nordwestküste der Inseln und bietet ein grandioser Blick auf den Vulkan. Es hat sehr viele Schiffe hier und das Ankern ist schwierig für uns, weil wir nicht mindestens die Fläche eines Fussballfeldes zur Verfügung haben ;-))
Das Panorama vom Gipfel des Kratersrandes ist wirklich atemberaubend. Im Hintergrund sieht man die Insel Lipari und im Vordergrund, hinter dem Krater, unser Ankerplatz.
Porto di Ponente vom südlichen Vulkanrand aus gesehen
Das Panorama vom Gipfel des Kratersrandes ist wirklich atemberaubend. Im Hintergrund sieht man die Insel Lipari und im Vordergrund, hinter dem Krater, unser Ankerplatz.
Der Spaziergang hierhin dauerte etwas mehr als eine Stunde. Im Hintergrund sieht man die nur etwa 800m entfernte Insel mit dem Namen Lipari. Wir ankern in der linken Bucht als eines der letzten Schiffe.
Porto di Ponente vom nördlichen Vulkanrand aus gesehen
Der Spaziergang hierhin dauerte etwas mehr als eine Stunde. Im Hintergrund sieht man die nur etwa 800m entfernte Insel mit dem Namen Lipari. Wir ankern in der linken Bucht als eines der letzten Schiffe.
Im grossen und ganzen ist der Aufstieg zur Fossa di Vulcano weder schwer noch kompliziert. Man sollte früh gehen und nicht zur Mittagszeit, dann ist es zu heiss. Die letzten Eruptionen dieses Vulkans datieren aus den Jahren 1889-1890. Ein langer Zeitraum für uns Menschen. Für einen Vulkan allerdings nicht viel mehr als einen Augenblick.
Fumarolen und Schwefelablagerungen
Im grossen und ganzen ist der Aufstieg zur Fossa di Vulcano weder schwer noch kompliziert. Man sollte früh gehen und nicht zur Mittagszeit, dann ist es zu heiss. Die letzten Eruptionen dieses Vulkans datieren aus den Jahren 1889-1890. Ein langer Zeitraum für uns Menschen. Für einen Vulkan allerdings nicht viel mehr als einen Augenblick.
Der Gipfel des Kraterrandes liegt auf 391 m. Die rund 100 zusätzlichen Höhenmeter sind zwar etwas anstrengender, aber wie so oft im Leben gilt auch hier: Ohne Fleiss kein Preis. Das Gipfelpanorama ist wahrlich atemberaubend. Die Aussicht reicht dabei vom sizilianischen Festland im Süden bis hin zum Stromboli am nördlichen Horizont. Am heutigen Tag war leider viel Dunst in der Luft und darum die Sicht nicht ganz 100%-ig klar.
Auf dem Gipfel des Fossa di Vulcano
Der Gipfel des Kraterrandes liegt auf 391 m. Die rund 100 zusätzlichen Höhenmeter sind zwar etwas anstrengender, aber wie so oft im Leben gilt auch hier: Ohne Fleiss kein Preis. Das Gipfelpanorama ist wahrlich atemberaubend. Die Aussicht reicht dabei vom sizilianischen Festland im Süden bis hin zum Stromboli am nördlichen Horizont. Am heutigen Tag war leider viel Dunst in der Luft und darum die Sicht nicht ganz 100%-ig klar.



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15. August 2020 - Stromboli

Stromboli besteht praktisch nur aus dem Vulkankegel, der ca. 930 Meter aus dem Meer herausragt, vom Meeresgrund aus gemessen ist der Vulkan allerdings fast 3.000 Meter hoch. Es gibt drei Krater, welche etwa 150 Meter unterhalb des Gipfels liegen. Der Vulkan ist zur Zeit aktiv und wir hoffen, in der Nacht mehr zu sehen.

Unser Ankerplatz an der Südostküste ist ideal für ein nächtliches Spektakel :-)).

Das Spektakel fand leider nicht statt. Dafür haben wir gut geschlafen. Wir werden in den nächsten Tagen nach Amalfi und Napoli segeln. Da es absolut Windstill war und wir keine Lust hatten, die gesamte Strecke mit Hilfe des Motors hinter uns zu bringen, sind wir nach Palinuro (zur italiensische Küste) gesegelt. Der Ankerplatz war mitten in der Nacht sehr einfach anzufahren und absolut ruhig (N40°01'33,7863" & E15°18'29,3643").

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2020.08 - Napoli und Region

16. / 20. August 2020 - Amalfi und Napoli

Mit gutem Wind im Rücken segelten wir nach Amalfi, wo wir einen Tag verbrachten und die charmante Stadt erkundeten. Am nächsten Tag ging es weiter nach Neapel (Napoli), wo wir direkt vor der Stadt ankerten, westlich der historischen Festung Castell dell’Ovo. 
(Position: N40°49'45,6602" & E14°14'29,7400")

Und was für ein Anblick: Vor uns lag Neapel mit dem malerischen Castell dell’Ovo, und im Hintergrund thronte der berühmte Vesuv - ein Panorama, das Geschichte, Kultur und Natur perfekt vereint. Einfach atemberaubend.
Von unserem Ankerplatz aus präsentiert sich die Stadt äußerst reizvoll – fast wie ein gemaltes Postkartenmotiv. Doch sobald man die Stadt selbst betritt, offenbart sich ihre hektische Seite, die vor allem von italienischen Touristen gut besucht ist. Wir genießen daher lieber den entspannten Blick aus der Distanz unseres Ankerplatzes und lassen die lebhafte Atmosphäre aus der Ferne auf uns wirken.
Amalfi, Italien
Von unserem Ankerplatz aus präsentiert sich die Stadt äußerst reizvoll – fast wie ein gemaltes Postkartenmotiv. Doch sobald man die Stadt selbst betritt, offenbart sich ihre hektische Seite, die vor allem von italienischen Touristen gut besucht ist. Wir genießen daher lieber den entspannten Blick aus der Distanz unseres Ankerplatzes und lassen die lebhafte Atmosphäre aus der Ferne auf uns wirken.
Die Lage von Neapel mit dem Vesuv im Hintergrund ist einfach einzigartig – ein Bild, das man so schnell nicht vergisst. Neapel gilt nicht umsonst als die „Heimat der Pizza“, und wir sind fest entschlossen, eine originale Pizza Napoletana zu probieren. Ob sie ihrem legendären Ruf gerecht wird? Wir werden berichten!
Napoli, Castell Ovo
Die Lage von Neapel mit dem Vesuv im Hintergrund ist einfach einzigartig – ein Bild, das man so schnell nicht vergisst. Neapel gilt nicht umsonst als die „Heimat der Pizza“, und wir sind fest entschlossen, eine originale Pizza Napoletana zu probieren. Ob sie ihrem legendären Ruf gerecht wird? Wir werden berichten!

Für zwei Wochen segeln unsere Freunde Anika und Sandro mit uns nach Sardinien. Wir sind ein eingespieltes Team, schließlich haben wir bereits 6 Monate gemeinsam auf dem Schiff in Asien verbracht - und das mit großem Erfolg! Die Vorfreude auf dieses neue Abenteuer zu viert ist riesig.

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Viva Italia ...

1. Geschichte:

Wie wir bereits erwähnt haben, hat uns die Guardia Costiera in Pozzallo eine Buße von 321 € auferlegt, weil wir angeblich zu nah an der Hafeneinfahrt geankert hätten. Damals haben wir auf dem von uns zu unterschreibenden Formular vermerkt, dass wir enttäuscht sind, da sie uns eine Viertel Stunde nach dem Ankern gebüßt haben, ohne uns vorher über Kanal 16 zu informieren oder eine Warnung auszusprechen.

Die Guardia Costiera hat uns heute die 321 € wieder zurückgesandt.

Die Busse für "Falschparkieren" wurde zurückbezahlt :-))
1. Geschichte
Die Busse für "Falschparkieren" wurde zurückbezahlt :-))


2. Geschichte:

Wir saßen bei unserem Morgenkaffee und planten unsere weitere Reise, als Nathalie vorschlug, kurz Korsika anzulaufen. Da wir in Frankreich jedoch bereits so oft vom Zoll kontrolliert wurden (einmal sogar viermal an einem Tag in der Nähe von St. Tropez), lehnte ich diesen Plan ab, um möglichen Ärger zu vermeiden. 

Doch dann - was kommt da auf uns zugefahren? ... Ups, die italienische Guardia di Finanza! Wir dachten schon, jetzt haben wir es erwischt. Aber nein, sie kamen freundlich an Bord, und wir begrüßten sie höflich. Die Beamten fragten mich, ob ich Italienisch spreche - und da kam natürlich Nathalie ins Spiel. Kurz gesagt: Der Beamte der Guardia di Finanza fragte uns, ob wir einverstanden wären, während einer Proforma-Kontrolle aus einem Helikopter gefilmt zu werden. Wir willigten ein, und nach etwa einer Stunde erschien der Helikopter. Während der Dreharbeiten wurden wir dann "kontrolliert" - eine ziemlich ungewöhnliche, aber amüsante Erfahrung

Die Guardia di Financia "überprüfte" unsere Papiere während wir von einem Helikopter gefilmt wurden.
2. Geschichte
Die Guardia di Financia "überprüfte" unsere Papiere während wir von einem Helikopter gefilmt wurden.


3. Geschichte:

Es gibt noch eine Helikopter-Geschichte zu erzählen: Am Nachmittag tauchte ein großes Schlauchboot mit mehreren Männern auf, die uns höflich baten, unseren Ankerplatz für 2 Stunden zu verlassen, da sie an dieser Stelle mit einem tief fliegenden Helikopter Filmaufnahmen drehen wollten. Wir hatten nichts dagegen und segelten in die Bucht von Neapel, um nach zwei Stunden wieder zurückzukehren. Zu diesem Zeitpunkt waren die Dreharbeiten jedoch noch nicht abgeschlossen, und wir wurden erneut gebeten, uns für eine weitere halbe Stunde zu entfernen. 

Glücklicherweise waren wir nah genug, um die Szene zu beobachten und sogar zu fotografieren: Ein schwarzes Schnellboot, besetzt mit einer "Mafia-Besatzung", wurde von einem Helikopter verfolgt - eine Szene, die fast wie aus einem Actionfilm wirkte.

Die "Mafia" mit Schnellboot wird von einem Helikopter verfolgt :))
Filmszene von einer Verfolgungsjagd auf dem Meer ...
Die "Mafia" mit Schnellboot wird von einem Helikopter verfolgt :))