Sturmdaten im Überblick:
- Intensität: Kategorie 4 (Spitzenwinde ~230 km/h, Böen bis 270 km/h)
- Zugbahn: Entstand nordwestlich von Fiji, zog südostwärts direkt über Vanua Levu (Savusavu)
- Höhepunkt: 14.-16. März 2010
- Folgen: Sturmfluten, sintflutartige Regenfälle (>400 mm/24 h), schwere Schäden an Infrastruktur & Plantagen
Wetterverlauf & Besonderheiten
- Anbahnung (10.-13. März): Tiefdruckgebiet entwickelt sich rasant zum Zyklon, begünstigt durch 29°C warmes Meerwasser.
- Fijis Wetterdienst warnt früh, doch die präzise Zugbahn Richtung Savusavu wird erst 48 Stunden vor Landfall klar.
Landfall (15. März, Vanua Levu)
- Wind: Orkanartige Böen peitschen über Häfen, reißen Palmen wie Streichhölzer um.
- Regen: Flüsse treten über, Straßen werden unpassierbar - besonders betroffen: Nordküste und abgelegene Dörfer.
- Sturmflut: Lokal bis 3 m hohe Wellen, die küstennahe Häuser unterspülen.
Nachwirkungen (16.-18. März)
- Langsames Abschwächen zu Tropensturm, doch Überschwemmungen halten an.
- Internationale Flüge nach Nadi für 3 Tage gestrichen, Schiffsverkehr komplett eingestellt.
Klimatischer Kontext
- Seltenheit: Erster Kategorie-4-Zyklon seit 1993, der Fiji so direkt traf.
- La Niña-Einfluss: Ungewöhnlich warme Meeresströmungen begünstigten die Intensivierung.
- Ironie des Namens: "Tomas" (Fijianisch für "Thomas") wurde von Einheimischen später scherzhaft als *"der ungebetene Gast"* bezeichnet.
Persönliche Beobachtungen (aus unserem Text)
- Maritime Auswirkungen: Helix-Moorings in Savusavu hielten stand - bis auf unser doppelt gesichertes Seil, das sich selbst sabotierte.
- Menschliches Drama: Während Schiffe wie "NatHape" geschützt lagen, waren traditionelle Dorfhütten dem Sturm schutzlos ausgeliefert.
Warum dieser Sturm in Erinnerung blieb
"Tomas" war nicht nur ein meteorologisches Ereignis, sondern eine kollektive Zäsur: Er zeigte, wie verletzlich Inselgemeinschaften trotz moderner Vorhersagen sind - und wie stark ihr Zusammenhalt in der Not.