2012.12 - Malaysia 2


Unsere Einträge im Logbuch
(absteigend, das Neueste zuerst)

2012 - November, Westküste von Malaysia



2012 Nov. - Pulau Pangkor


Wir erreichten die Insel Pangkor gerade rechtzeitig vor dem Abend. Genau ein Tag dauerte die 72 SM lange Fahrt von Port Klang, unter Motor. Die Insel liegt noch in der Strasse von Malakka. Sie ist 12 km lang und 4 km breit, etwa 22 km² groß und von mehreren kleinen Inseln umgeben. In der Nacht fand das übliche Spektakel in Form eines heftigen Gewitters statt. Auf dem Meer sind die Gewitter sehr beängstigend, sieht man auch die einige Kilometer entfernten Blitze klar und deutlich. Zudem gibt es hier Blitze, welche sich durch den Himmel ziehen, ohne irgendwo einzuschlagen und ohne das Geräusch des Donners. Wir sind jedes Mal froh, wenn wir dieses Naturschauspiel heil und ohne Schaden überstehen.

Die Fischer in dieser Gegend haben eine andere Strategie, die Fische zu fangen. An der Ostküste arbeiten alle mit starken Lampenum Tintenfische zu fangen. Hier arbeiten sie nicht mit Licht, sondern sie suchen - vielleicht mit einem Sonar ausgerüstet - einen Fischschwarm in relativ schneller Fahrt. Dann werfen sie das sehr dünn maschige Netz ins Wasser und ziehen es nach kurzer Zeit wieder ein und "rasen" davon ...
Fischerboot in Pangkor ... Er hatte kein Glück. Obwohl er in alle Ecken der Bucht nachschaute, fand er keine Fische und zog unverrichteter Dinge wieder ab!
Dieser Fischer hatte mehr Glück. Nachdem er uns umrundet hatte, fand er die erhofften Schwärme. Liess das riesige Netz ins Wasser und zog es nach kurzer Zeit wieder hoch. Gefangen hat er vor allem kleine Fische.



Pulau Penang


Penang
, auch die "Perle des Orients" genannt, ist eine der interessantesten und abwechslungsreichsten Städte von Malaysia. Penang ist ebenfalls eine Insel und liegt vor der Nordwestküste der malaysischen Halbinsel.

Uns scheint, dass die Werft alte Modelle von Seilbahnkabinen aus der Schweiz für den Ausguck des Kapitän verwendet hat.


Mit einem Schiff unterwegs zu sein ist immer ein Abenteuer. Beim Einfahren in die Stadt Penang fährt man unter zwei Brücken durch. Die eine Brücke ist noch im Bau und die zweite ist seit Jahren im Betrieb. Natürlich wissen wir, dass das Passieren der Brücken mit 28m Durchfahrtshöhe für uns kein Problem ist. Aber trotzdem ist es spannend, vor allem auch darum, weil jede Fahrt für uns meistens die erste im Gebiet ist.

Unsere Duchfahrt unter der "Penang Bridge" ...
2007 verabschiedete das malaysische Parlament den Bau einer zweiten Brücke. Die "Second Penang Bridge" genannte Verbindung ist rund 24 Kilometer lang und wir passieren sie, vom Süden her kommend, als erste Brücke.
Die "Penang Bridge" ist eine 13,5 Kilometer lange Schrägseilbrücke. Sie verbindet die Stadt Gelugor auf der Insel Penang mit Seberang Prai auf dem malaysischen Festland.
Unsere Duchfahrt unter der "Penang Bridge" ...



Wir ankern unmittelbar vor der Stadt George Town, links vom Fährhafen auf Position 5°24 N, 100°20 E. Anstelle eines Ankerplatzes vor einem einsamen Palmenstrand, geniessen wir hier das hektische Treiben in der Stadt und auf dem Wasser. Eigentlich heisst die Stadt Gelugor, aber jeder nennt sie Penang, wie die Insel ...

Nach unserem ersten Spaziergang durch George Town, sind wir auch der Meinung, dass diese Insel das Prädikat "Perle des Orients" verdient: Britisches Flair, indische Düfte, chinesisches Äusseres und eine grosse kulturelle Mixtur. Es ist für uns die interessanteste Stadt, welche wir bisher in Malaysia besucht haben. Die Gegensätze von der vom Westen importierten Kultur zu den älteren asiatischen Lebensgewohnheiten ist so ungewöhnlich, dass man beinahe schockiert ist. So ganz langsam scheint der chinesische Lebensstil von den Fassanden enormer Wohn- und Geschäftshäuser erdrückt zu werden. Zum Glück ist hier in George Town noch viel von der malaysischen Art übrig geblieben und so geniessen wir hier den asiatische Lebensrythmus.

Krasse Gegensätze in George Town in Penang, Malaysia. Mietskasernen von unheimlichem Ausmass vor einem altehrwürdigen chinesischem Tempel. Einige Ecken in Penang sind wie ein Bild aus vergessenen Epochen, bei anderen ist man in die Neuzeit der westlichen Welt versetzt. Hier treffen beide Welten zusammen.



Religion auf "Abwegen"? Manchmal fragen wir uns, wo der Sinn und Zweck bei diesem exotischen Tempel liegen mag, so z.B. beim Schlangentempel in Penang. Er ist nicht ganz so groteskt, wie der Rattentempel in Rajasthan, Indien. Die Atmosphäre vor dem Tempel mit all den Verkaufsständen, erinnert etwas an Jahrmarkt. Besinnlicher und ruhiger ist es im Tempelinnern und die Attraktion, die grünen Vipern, sind zunächst unsichtbar. Bei genauem Hinsehen entdeckt man sie, meist schlafend, auf den Holzkonstruktionen vor dem 'Altar'.




Strassenszenen
:

George Town ist auch ein Paradies für die Spaziergänger und Geniesser. Die Stadt ist sehr abwechslungsreich und ob man chinesisch, indisch, malaysisch oder westlich essen will, hier kann mann alles haben. Einige Spezialitäten sind Nasi Kandar, Char-Kway Teow und Penang Laksa.

Kopieren von Skulpturen, eine Lieblingsbeschäftigung von Nathalie und Marcia ...



Georgtown
ist definitiv der beste Ort in Malaysia, welchen wir bis heute gesehen haben. Morgen verlassen wir die Insel Penang in Richtung Lankawi, wo wir einige Arbeiten am Schiff zu erledigen haben. Das Unterwasserschiff benötigt nach fast drei Jahren dringend einen neuen Anstrich.

Wir sind z.Z. zu viert. Zu viele Leute für ein Trickshaw (traditionellen Fahrradrikscha) ...
Träume von der Ferne ...
Tour mit der Fahrradrikscha ...
Strassenszene ...
Chinatown ...



Langkawi


Pulau Langkawi liegt an der Grenze zu Thailand und ist eine fantastische Insel. Eine ausserordentlich schöne Landschaft empfängt uns schon bei der Ankunft. Leider war das Wetter zu schlecht und die Zeit zu knapp, um gute Fotos zu schiessen. Wir werden das in den nächsten Tagen oder Wochen nachholen.

Seit beinahe drei Jahren war unser Schiff nicht mehr aus dem Wasser und ein neuer Unterwasseranstrich war dringend notwendig. Da wir seit einigen Monaten wussten, dass wir dies in Langkawi machen werden, haben wir das Schiff betreffend "Putzen" total vernachlässigt. Man schiebt halt alles auf diesen Zeitpunkt, was sich natürlich rächt. Ein Schiff putzt man nicht in einem Tag und so kommt alles zusammen. Gute Freunde zu haben ist sehr viel wert, denn ohne Marcia und Jean hätten wir es in der tropischen Hitze von Langkawi nicht so schnell geschafft, NatHape wieder auf "Vordermann" zu bringen. Jean ist ein richtiges "Arbeitstier", er polierte, er malte das Antifouling und wir (ich, Nathalie und Marcia) durften auch ein wenig helfen ... nach vier Tagen war alles fertig und NatHape ging per Kran zurück ins Wasser.

Die Arbeit ruft ...



Palau Penang


Wir haben unsere Pläne - wieder einmal - geändert! Wir werden nicht im Januar zu den indischen Andeman-Inseln segeln, sondern erst Ende Februar. Bei der Einreise ohne Visum, mit einem Schiff, in Thailand erhalten wir als Europäer von den Behörden einen Monat Aufenthalt. Dies reicht uns nicht, um die geplanten und nun vorgezogenen Arbeiten am Schiff zu erledigen. Also segeln wir die 75 SM nach Penang zurück und beantragen das Visum für zwei Monat bei der Botschaft. Das funktioniert ganz locker, man bringt die Reisepässe in ein Reisebüro, und lässt die die Arbeit machen. Mit den Unterschriften nimmt man es hier auch nicht so genau, es wird lediglich darauf geachtet, dass Nathalie's Unterschrift auf dem Antragsformular für Jean, der nicht mitgekommen ist - einigermassen mit der in seinem Passport übereinstimmt. Andere Länder, andere Sitten, aber diese Kleinigkeiten vereinfachen manchmal das Leben ganz beträchtlich. Marcia als Brasilianerin erhält bei der Einreise in Thailand automatisch und kostenlos 90 Tage.

Ankunft in Penang, Georg Town ...



Zum obigen Bild: Einfahrt in Georg Town, Penang. Wir sind morgens um 4 Uhr in Langkawi gestartet und am frühen Nachmittag in Penang angekommen. Noch in der Nacht passierten wir hunderte von Fischerbooten. In Langkawi sind die kleinen Fischerboote i.d.R. vor Anker und versuchen mit starken Lampen die Fische ins Netz zu locken. Das vereinfacht uns die nächtliche Fahrt ganz erheblich. Bei den grossen Fischerboten mit Schleppnetz, welche dauern in einem für uns nicht eruierbaren "Zick-Zack-Kurs" durch Ihren "Acker" fahren ist es schon gefährlicher. Ein weiteres Problem dabei ist, dass die Fischerboote schneller als wir unterwegs sind.  Wir haben die Fahrt genossen und waren froh, die Reise mit unserem Schiff und nicht mit einer Fähre gemacht zu haben. Dies espart uns zwei Nächte im Hotel und wir können gemütlich in unserem Bett zuhause schlafen ...


Die Tanjong City Marina in Georg Town wurde im Jahre 2006 gebaut. Sie ist sehr zentral gelegen und in der Mitte des Basins befindet sich eine Diskotheke und ein Restaurant (oberstes Bild). Heute ist die gesamte Anlage zerstört und wir benutzen den letzten Pier um unser Dinghi zu parkieren. Nach dem Bau wurde folgendes in der New York Times geschrieben: "... Even newer marinas have had problems. The Tanjong City Marina in Penang, Malaysia, does not have a proper breakwater or wave attenuators on its perimeter, which is exposed to the shipping channel. Yachters often complain that their boats roll uncomfortably at the docks and the marina itself is subject to severe silting. It's still a nice marina with nice pontoons, the customs and immigration buildings are nearby, and the location of the marina is very close to the city center. It was a good move, but maybe not 100 percent thought through, said an Australian yachtsman who works in the industry". Nicht "100%-ig durchgedacht" ... das Resultat kann man auf dem 2. und 3. Bild sehen. Es gibt weitere, heute unbrauchbare Marinas in Malaysia, z.B. die Malakka-Marina. Diese ist total versandet. In der Danga-Bay Marina in Johor Bahru kommt man auch nur noch bei Hochwasser rein. Wir haben den Eindruck, dass in Malaysia "auf-Teufel-komm-raus" gebaut wird. Die Qualität ist auf den ersten Anblick nicht die Beste und der Zerfall beginnt spätestens nach der Fertigstellung der Bauten. Wir glauben, dass die Immobilien nicht gross repariert werden und dass nicht viel für den Unterhalt derselben ausgegeben wird. Wenn sie zusammen fallen, wird ein Neubau hoch gezogen. Viele der neuen Hochhäuser stehen leer und sind ungenutzt.

Jean hat letzte Weihnachten (2011) noch zwei Tage in dieser Marina mit seiner "Too much" verbracht.



Über den Ankerplatz rechts der Fähranlegestelle (05° 24.30N und 100°20.35E) haben wir viel schlechtes gehört. Schiffe die gedrifted sind, beinahe Zusammenstösse mit den Fähren, Probleme mit den Fischern und schlechter Ankergrund. Wir hatten keines dieser Probleme. Die Area zum Ankern ist sehr gross und es hat für viele Schiffe genügend Platz. Mit dem Dinghy kann man bequem in der zerstörten Tanjong Marina, am noch bestehenden Pier, anlegen. Der Pförtner oben im Häuschen hat dann noch ein Blick auf das Beiboot, obwohl wir denken, dass hier niemand ein Beiboot eines Seglers auslehnen will :-)). Im gesamten haben wir fast eine Woche dort vor Anker verbracht und keine Probleme gehabt, im Gegenteil, der Ankerplatz bietet am Tag und vor allem auch Nachts einen sehr schönen Ausblick auf die Stadt und die auf dem Festland liegenden Hafenanlagen. Es ist einfach sehr praktisch, dort vor Anker zu sein, denn man ist im Zentrum der Stadt.

"Internationale" Religionen sind hier in Georg Town auf Penang allgegenwärtig. Heute hörten wir im Supermarkt Carrefour die ersten Weihnachtslieder. Um den tropischen Temperaturen etwas entgegen zu setzen, bestand die Dekoration aus stilisierten Schneeflocken! Betreffend den Weihnachtslieder sei daran erinnert, dass Malaysia die drei Gruppen Malay (Islam), Chinesen (Buddhismus) und Inder (Hinduismus) beherbergt. Weihnachten ist natürlich auch hier ein Geschäftsevent, bei welchem sehr wahrscheinlich die höchsten Umsätze im Jahr erzielt werden ...

Hindu-Tempel in Georg Town, aufgenommen vom Wahrzeichen der Stadt, dem Komtar-Tower.
Vor einem Musikladen in Little India konkurrieren Ganesh (Hindu-Gott des Glücks und der Zufriedenheit) und Jesus u.a. auch um die moslemischen Kunden ...
"Mini-Buddha-Tempel" in einem Hinterhof. Uns gefallen diese Hinterhofszenen, Der feuerrote kleine Tempel, der BH an der Wäscheleine, das Kräutergärtchen, und die allgegenwärtigen Klimaanlagen ...
Im Vorfeld des Tempels werden die "Offerten" an die Gottheiten verkauft. Nathalie spendierte eine Kerze in einem Glas als Geschenk an die Götter ...
Ein chinesischer Shop für Sanitär-Artikel. Das Inventar quillt buchstäblich zum Ladengeschäft heraus und der Inhaber macht sein "Nickerchen" bis der nächste Kunde auftaucht.
Den 70 mm Schlüssel haben wir noch nicht gefunden, dafür aber eine kleine Röhre mit 68 mm, mit welcher wir die neuen Dichtungen für das Lager des Ruders montieren können. Der freundliche Verkäufer schneidet uns das Teil zu. Eines für uns, eines für Jean. Kosten für die Röhre und die Arbeit: Umgerechnet Fr. 1.50 ...
Wir wissen nicht, was dieser buddhistische Held mit dem Tiger vor hat, darum "ohne Kommentar" ...



Langkawi


Wir sind zurück in Langkawi und versuchen die schöne Landschaft im Süden der Insel fotographisch zu erfassen. Mit einem normalen Foto schaffen wir es nicht, den Reiz dieser Buchten und Fjorde zu zeigen. Wir versuchen es mit einem 360° Foto. Das Resultat ist etwas besser, aber leider auch nicht so gut wie die Wirklichkeit. Das 8 mm Fisheye Objektiv schiebt die bewaldeten Felswände stark nach hinten und darum sehen sie nicht so imposant aus, wie sie in Realität sind. Nur wenn Sie vor einem PC sitzen, können Sie das Bild hier anschauen.