2011.09 - Indonesien, Teil 3
 
 
2011.09 - September: Bali, die Insel der Götter und Dämonen 

Frühmorgens verlassen wir Gili Air, gleiten durch die smaragdgrünen Riffe vor der Küste und setzen Kurs auf Bali. Mit einer sanften Brise im Rücken durchqueren wir die Meerenge zwischen Lombok und Bali - wo das Wasser so blau ist, dass man meint, der Himmel sei ins Meer gefallen. 

Am späten Nachmittag taucht schließlich die Silhouette Balis am Horizont auf, und wir ankern in der Sanur-Bucht (08°04.7034‘ S / 115°14.4187‘ E). Die Nacht ist still, nur das leise Klatschen der Wellen gegen den Rumpf begleitet uns in den Schlaf. 

Am nächsten Morgen geht die Fahrt weiter nach Lovina Beach (08°09.6100‘ S / 115°01.4000‘ E) - unser Tor zur "Insel der Götter und Dämonen". Unterwegs überholt uns eines der schnellen Auslegerkanus, die wie flinke Wasserläufer über die See huschen. Im Hintergrund zeichnet sich bereits Bali ab, geheimnisvoll und verheißungsvoll. 

Zwischen Lombok und Bali

Unser Boot gleitet durch das blaue Wasser, während eines der traditionellen Auslegerkanus uns elegant überholt. Dahinter erhebt sich Bali, mit seinen majestätischen Vulkane - als wolle es uns willkommen heißen.



2011.09 - Tanz für die Götter - Die Seele Balis in Bewegung 

Bali ist ein Rätsel, das man nicht erklärt, sondern fühlt. Wie soll man eine Insel beschreiben, auf der jede Steinmauer flüstert, jeder Reisfeld schimmert wie gemalt und jeder Tanz eine uralte Geschichte erzählt? Mit Worten allein ist das kaum möglich - aber vielleicht gelingt es uns ein wenig mit Bildern und Begegnungen

Denn hier wird Tradition gelebt, nicht nur vorgeführt. In fast jedem Dorf gibt es eigene Tanztruppen, und die Tänzer - oft Amateure im besten Sinne - beginnen ihr Training schon im Kindesalter. Mit fünf Jahren lernen sie die ersten komplizierten Handdrehungen, mit zehn beherrschen sie den rhythmischen Blick, mit fünfzehn den perfekten Ausdruck. Bis sie bereit sind, vor Publikum aufzutreten, vergehen Jahre. Und selbst dann spezialisieren sich viele auf nur einen einzigen Tanz - so anspruchsvoll sind die Bewegungen. 

Ryma Febriana - Eine Tänzerin zwischen Tradition und Weltbühne
In Munduk treffen wir die 21-jährige Ryma Febriana, deren Hände Geschichten erzählen, bevor sie auch nur einen Schritt macht. Stolz berichtet sie, dass sie im Juni ihre vierjährige Tanzausbildung mit Bestnoten abgeschlossen hat. Jetzt tourt sie mit ihrer Gruppe um die Welt - und in zwei Wochen wird sie Hongkong mit balinesischer Anmut verzaubern

Doch egal, ob in einem Dorftempel oder vor internationalem Publikum: Jede ihrer Bewegungen ist ein Gebet in Bewegung, ein Dialog mit den Göttern und Dämonen, die Bali seit Jahrhunderten prägen. 


Goldene Hände, göttliche Gebete - Die Sprache des balinesischen Tanzes


Die Tänzerin im goldenen Gewand. Achtet man auf ihre linke Hand, sieht man die filigrane Präzision: Der Handrücken zeigt nach oben, die Finger sind in einer fast unmöglich anmutenden Haltung gebogen - als würde sie unsichtbare Fäden der Götter spannen.

Eine Sprache ohne Worte
Die Hand der balinesischen Tänzerin ist kein bloßes Anhängsel - sie ist ein ganzes Universum der Kommunikation. Jene Geste, die wir bewundern, bei der sich die Finger in einer scheinbar unmöglichen Haltung nach oben biegen während der Handrücken nach oben zeigt, ist kein Zufall, sondern das Ergebnis jahrelanger, schmerzhafter Übung. Die Balinesen nennen sie "Tangan Dewata" - die Hand der Götter.

Barong & Topeng - Balis magische Maskentänze 

Der Barong - ein mächtiger Löwenkönig aus Mythos und Gold - verkörpert den ewigen Kampf zwischen Gut und Böse. Begleitet von schrillen Gamelan-Klängen, besiegt er die dämonische Hexe Rangda in einem Spektakel aus Trance und Tradition. Besonders in Batubulan bei Ubud wird das Drama täglich aufgeführt. 

Der Topeng-Tanz hingegen ist lebendiges Theater: Ein einziger Tänzer schlüpft blitzschnell in verschiedene Masken - vom weisen Dorfältesten bis zum tölpelhaften Prinzen - und erzählt so balinesische Geschichten mit einer Prise Humor. 

Beide Tänze zeigen: Auf Bali ist jede Maske ein Portal - zu Göttern, Dämonen oder einfach zu unser aller Menschlichkeit
😊.

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2011.09 - Bali: Insel der Götter und tausend Tempel 


Bali, die kleine tropische Perle Indonesiens, wird von rund vier Millionen Menschen bewohnt - und etwa 80 % von ihnen sind Hindus indischer Abstammung. Nach unseren Reisen durch Indien dachten wir, wir hätten schon unzählige Tempel gesehen. Doch Bali stellte alles in den Schatten: Ganze 20.000 Tempel sollen hier stehen, und das, ohne die unzähligen kleinen Haus-, Feld- und Familientempel zu zählen! 


Manche sind winzig und fast unscheinbar, andere erstrecken sich über riesige Flächen - wie der majestätische Besakih, Balis "Muttertempel", oder der atemberaubende Pura Luhur Uluwatu, der auf steilen Klippen über dem Meer thront. Doch egal wie groß oder klein: Keiner dieser heiligen Orte ist bloße Touristenkulisse. Jeder wird noch immer genutzt, um die Götter gnädig zu stimmen, um eine gute Ernte zu bitten oder einfach um Dank zu sagen. 


Es ist kein Wunder, dass Bali nicht nur die "Insel der Götter", sondern auch die "Insel der tausend Tempel" genannt wird. Und nach unserem Besuch können wir bestätigen: Der Name ist absolut gerechtfertigt - wenn nicht sogar noch untertrieben! 


P.S.: Wer hier einen Tempel sucht, der nicht besucht wird, muss lange suchen. Selbst der kleinste Schrein wird liebevoll mit Blüten und Opfergaben geschmückt. Bali lebt seinen Glauben - und das macht diese Insel so besonders 😊.



Der Scooter - unser zweirädriges Abenteuermobil in Bali! 


Auf Bali gibt es zwei Arten von Tempelsuchern: Diejenigen, die im klimatisierten Auto vorfahren - und echte Abenteurer, die sich auf einen Scooter schwingen! Wir haben uns natürlich für Letzteres entschieden und bereuen keine Sekunde. Denn während die großen Reisebusse nur zu den Top-5-Tempeln dürfen, entdecken wir die versteckten Perlen!


Zugegeben, die ersten Meter waren... gewöhnungsbedürftig. Balis Straßenregel #1: Hupen statt blinken! Doch nach ein paar Stunden fühlten wir uns fast wie echte "bule"-Scooter-Profis


Warum der Scooter perfekt ist für Bali: 

  • Man kommt überall hin - auch in die engsten Dorfgassen 
  • Parkplatzsuche? Ein Nicht-Problem zwischen Reisfeldern und Tempeltreppen 
  • Kostenpunkt: Spottbillig (und jedes Mal ein Mini-Abenteuer) 

P.S.: Nur ein Tipp: Immer schön langsam in Kurven - nicht alle Tempelwege sind asphaltiert, und Balis Götter haben bestimmt Sinn für Humor... aber nicht für Schrammen im Lack! 😉 

 



 

Pura Kehen - Banglis verstecktes Juwel 


Während die meisten Touristenströme nach Besakih oder Tanah Lot fließen, schlummert im beschaulichen Bangli einer der schönsten, aber oft übersehenen Tempel Balis: Pura Kehen. Dieser dreistufige Terrassentempel liegt eingebettet in üppiges Grün und wirkt wie ein mystisches Relikt aus einer vergangenen Zeit. 


Schon der Aufstieg über die mit Moos überzogenen Treppen ist ein Erlebnis: Jahrhundertealte Banyan-Bäume ragen himmelwärts, ihre Wurzeln umschlingen die Steinmauern wie schützende Arme. Oben angekommen, begrüßen uns geschnitzte Wächterfiguren mit leicht grimmiger Miene - als wollten sie prüfen, ob wir würdig genug sind. (Spoiler: Wir durften passieren!) 


Das Besondere an Pura Kehen? Seine authentische Atmosphäre. Keine Souvenirstände, kein Gedränge - nur das Rascheln der Opfergaben im Wind und das ferne Läuten von Tempelglocken. Der heilige "Wunschbaum" im Innenhof soll angeblich Wünsche erfüllen, wenn man ihn respektvoll berührt. Wir haben es diskret versucht... mal sehen, ob die Götter unseren Kaffee-Wunsch am nächsten Morgen erhören! 


Fun Fact: Der Tempel wurde im 11. Jahrhundert erbaut und ist damit einer der ältesten Balis. Sein Name "Kehen" bedeutet übrigens "Ofen" - angeblich weil hier einst ein Priester ein heiliges Feuer entfachte. Ob’s brannte wie in einem Hochofen? Uns kam er eher friedlich vor - aber wer weiß, was nachts passiert, wenn die Geister erwachen... 



Warum lohnt sich der Besuch? 

  • Abseits der Touristenpfade (man hat den Tempel fast für sich allein) 
  • Faszinierende Architektur mit kunstvollen Steinmetzarbeiten 
  • Magische Stimmung - besonders am späten Nachmittag, wenn das Licht durch die Baumkronen filtert 


Pura Ulun Danu Bratan - Wo die Götter auf dem Wasser wohnen


Auf 1.200 Metern über dem Meer, eingebettet in die kühle Bergluft eines uralten Vulkankraters, liegt einer der magischsten Orte Balis: der Bratansee. Hier, wo sich der Himmel im spiegelglatten Wasser verdoppelt, scheinen die beiden Tempeltürme von Pura Ulun Danu direkt aus dem See zu wachsen - ein Anblick, der selbst abgebrühte Reisende staunen lässt. 


Ein Tempel mit Doppelidentität: 

  • Erbaut 1633 vom König von Mengwi als hinduistisch-buddhistisches Heiligtum 
  • Sein Name verrät seine Bedeutung: "Ulun Danu" = "Kopf des Sees" - denn hier wird Dewi Danu, der Göttin des Wassers, gehuldigt 
  • Fun Fact: Bei Hochwasser verwandelt sich der Tempel tatsächlich in eine "schwimmende" Insel - die perfekte Illusion für Postkartenmotive! 

Warum dieser Ort verzaubert: 

  • Morgens zieht geheimnisvoller Nebel über den See - als hätten die Götter Wattebäusche verloren 
  • Die Spiegelungen im Wasser machen jeden Schnappschuss zum Kunstwerk (Handy-Akku vorher laden!) 
  • Klima-Tipp: Nach der Hitze der Strände wirkt die frische Bergluft wie Balsam 

Besucher-Insider: 

  • Früh kommen lohnt sich! Vor 9 Uhr hat man das Märchen fast für sich allein 
  • Lokale Fischer bieten Bootsfahrten an - aus dem See heraus wirken die Tempel noch surrealer 
  • Nicht wundern: Auch moderne Balinesen kommen hierher, um für Regen oder fruchtbare Ernten zu beten 

Unser Fazit: Dieser Ort beweist, dass Bali nicht nur Strände kann! Wo sonst findet man einen Tempel, der je nach Wasserstand mal Festland, mal Insel ist - und dabei seit 400 Jahren die wichtigste Wassergöttin der Insel besänftigt? 




Unsere Scooter-Safari zu Balis versteckten Tempeljuwelen 


Mit unserem treuen Zweierad (mittlerweile liebevoll "Tempel-Streuner" getauft) haben wir Bali auf eine Weise erkundet, die kein Reiseführer bieten kann: durch die Nase voll tropischer Luft, mit staubigen Seglerschuhen und immer auf der Jagd nach dem nächsten magischen Tor!


Unsere Beute an diesem Trip: 

  • 🏯 Pura Ulun Danu Bratan - Wo sich die Tempeltürme im See spiegeln wie ein Traum 
  • 🌋 Pura Batur - Am Fuße des brodelnden Vulkans (die Götter hier mögen’s wohl heiß) 
  • 🌾 Pura Maduwe Karang - Mit dem berühmten "Radfahrer-Relief" (Balis erstes Fahrrad-Denkmal?) 
  • 🌿 Pura Beji - Verspielt wie ein Dschungelmärchen, ganz in Rosa getaucht 
  • 📚 Pura Puria Tamansaraswati - Der "Büchertempel" in Ubud (für kluge Gebete) 
  • 🌳 Pura Kehen - Banglis geheimnisvoller Wunschbaum-Tempel 
  • 👑 Pura Besakih - Der "König" aller Tempel auf 1.000 Metern Höhe 
  • ⚔️ Gunung Kawi - uralte Felsengräber, die Indiana Jones würdig wären 

Und als Bonus: 

  • 🌱 Die Reisterrassen von Tegalalang & Tampaksiring- Wo selbst der Mais im Markt grüner schmeckt, weil er mit so viel Schönheit aufwächst! 

Abenteuer-Protokoll: 

  • Kilometerstand: Unzählige (der Tacho gab nach dem dritten Tempel auf) 
  • Überholte Hühner: 42 
  • Fast in Reisfeldern gelandet: 3x ("Die Abkürzung" war eine Lüge, Google Maps!) 
  • Ungeplante Tempelfunde: 7 (die schönsten sind eh die, nach denen man nicht sucht) 

Fazit: Bali vom Scooter aus ist wie eine Schatzsuche - hinter jeder Kurve könnte ein neues Wunder warten. Und wenn nicht? Dann gibt’s immer noch ein frisches Kokosnüsse am Straßenrand ... 


P.S.: Unser "Tempel-Streuner" hat mittlerweile selbst fast spirituellen Status erreicht - wer so viele heilige Stätten besucht, wird wohl selbst ein bisschen gesegnet!



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2011.09 - Bali: Wenn Hähne die Rockstars sind und Wetten die Religion

Offiziell sind Hahnenkämpfe auf Bali seit 30 Jahren nur noch als religiöse Rituale erlaubt. Unoffiziell aber haben die Balinesen daraus eine Mischung aus Olympiade, Pokerturnier und Federtier-Telenovela gemacht. Unter den wackeligen Zeltdächern geht es zu wie in einem Kasino - nur mit mehr Krähen und weniger Anzugträgern. 

Die Wettleidenschaft ist so groß, dass selbst der schüchternste Tourist nach fünf Minuten ins Schwitzen kommt. "Nur eine kleine Wette!" flüstert dir das balinesische Adrenalin zu, während um dich herum Geldscheine fliegen wie Konfetti bei einer Hochzeit - nur weniger romantisch und mit mehr riskanten Lebensentscheidungen. 

Die Hähne selbst werden herbeigetragen wie kostbare Reliquien. In Bambuskörben, die man sonst eher für exotische Früchte oder schlafende Katzen verwendet, thronen sie als die ungekrönten Könige der Arena. Diese Kerle sind durchtrainiert wie Miniatur-Kung-Fu-Kämpfer, mit Beinen, die selbst einen Kickboxer neidisch machen würden. Ihr Geheimnis? Eine Mischung aus Spezialfutter, täglichem Training und wahrscheinlich ein bisschen zu viel balinesischem Stolz. 

Die Vorbereitung:
Bevor es losgeht, muss erst der würdige Gegner gefunden werden. Das ist wie beim Speed-Dating, nur mit mehr Geflatter und weniger peinlichen Gesprächen. Die Besitzer mustern einander wie Generäle vor der Schlacht - während die Hähne wahrscheinlich denken: "Warte, ICH soll gegen DIESEN Monster kämpfen? Wo ist mein Manager?!"

Dann geht es plötzlich los: Ein Wirbel aus Federn, Schnäbeln und spontanen Lebensbereuen. Das Publikum brüllt, als ginge es um die WM, und wir Touristen stehen da wie gelangweilte Teenager in der Disko - völlig überfordert, aber trotzdem fasziniert. 

Fazit: Wer in Bali echtes Lokalkolorit erleben will, sollte sich diesen adrenalingeladenen Federtanz nicht entgehen lassen. Nur vielleicht nicht zu viel auf den eigenen Favoriten setzen - es sei denn, man steht auf tragische Heldengeschichten. 

 

Wo der Hahn kräht, steht der Stolz eines ganzen Dorfes

 

Auf Bali gilt: Ein Champion-Hahn macht seinen Besitzer zum kleinen König. Wer einen siegreichen Kampfhahn besitzt, erntet nicht nur Respekt, sondern wird zum wandelnden Statussymbol - der balinesische Äquivalent eines Mannes mit Sportwagen, nur mit mehr Federn und weniger Midlife-Crisis. 


Diese Hähne sind die VIPs der Geflügelwelt. Sie bekommen Massagen, Spezialdiäten und wahrscheinlich eigene Instagram-Accounts (wenn sie nur wüssten, wie man ein Smartphone bedient). Ihre Besitzer pflegen sie mit einer Hingabe, die manch Ehepartner neidisch machen könnte. "Schatz, ich kann heute nicht zum Abendessen kommen - mein Hahn hat Fußpilz und braucht ein Kamillenbad!"


Die Dorfhierarchie wird nicht nur durch Reichtum oder Weisheit bestimmt, sondern auch durch die Erfolge des gefiederten Champions. Ein siegreicher Hahn bringt seinem Besitzer mehr Ehre als ein teures Auto - und sorgt dafür, dass bei Dorffesten plötzlich alle platznehmen, wenn der Hahnflüsterer den Raum betritt. 


Doch der Ruhm ist vergänglich: Ein verlorener Kampf bedeutet nicht nur gebrochenen Stolz, sondern manchmal auch das Ende der gefiederten Karriere. Denn während die Besitzer tröstend zusammenstehen, heißt es für den Hahn oft: "Ab in die Küche" - zumindest wenn er nicht gerade als Zuchthenne weiterleben darf. 


So ist das Leben auf Bali: Eben noch der Star der Arena, im nächsten Moment vielleicht Teil eines scharfen Sambal Matah. Ein bisschen wie Hollywood, nur mit mehr Federn und schärferem Finale. 

 

 


Bevor die Federn fliegen, kommt die Rasierklingen-Parade: Jeder Kampfhahn bekommt seine persönlichen Taji – messerscharfe Klingen, die wie Mini-Katana an seinen natürlichen Sporen befestigt werden. Was normalerweise ein harmloser Federkiel wäre, wird so zur tödlichen Waffe. Man könnte sagen: Das ist der Moment, wo aus einem Hahnenkampf ein Hahnen-"Thriller" wird.
Taji: Wenn Hahnenkämpfe in die Verlängerung gehen – scharf nachgerechnet

Bevor die Federn fliegen, kommt die Rasierklingen-Parade: Jeder Kampfhahn bekommt seine persönlichen Taji – messerscharfe Klingen, die wie Mini-Katana an seinen natürlichen Sporen befestigt werden. Was normalerweise ein harmloser Federkiel wäre, wird so zur tödlichen Waffe. Man könnte sagen: Das ist der Moment, wo aus einem Hahnenkampf ein Hahnen-"Thriller" wird.

Es geht los. Ein Mann mit scharfkantigem Lächeln und schlitzförmigen Augen geht durch die Menge – der Buchmacher. In seinen Händen: Ein Notizblock, der mehr über balinesische Wirtschaft verrät als jedes Lehrbuch. Die Regeln sind einfach:  

1. Einsatz raus  
2. Hahn auswählen  
3. Zuschauen 

Die Quote: satte 1:0,8. Gewinnt dein Hahn, klingelt's in der Tasche. Verliert er... tja, dann kannst du wenigstens behaupten, "kulinarisch investiert" zu haben.
Die Wette gilt: Wie man in 30 Sekunden vom Tourist zum Highroller wird.

Es geht los. Ein Mann mit scharfkantigem Lächeln und schlitzförmigen Augen geht durch die Menge – der Buchmacher. In seinen Händen: Ein Notizblock, der mehr über balinesische Wirtschaft verrät als jedes Lehrbuch. Die Regeln sind einfach:

1. Einsatz raus
2. Hahn auswählen
3. Zuschauen

Die Quote: satte 1:0,8. Gewinnt dein Hahn, klingelt's in der Tasche. Verliert er... tja, dann kannst du wenigstens behaupten, "kulinarisch investiert" zu haben.

Der entscheidende Moment vor dem Kampf: Die Kontrahenten werden einander vorsichtig genähert - nicht zum Küssen, sondern zum Einschüchtern. Das ist kein liebevolles "Hallo Nachbar", sondern eher ein balinesisches "Lass mich sehen, was du hast!".

Die Prozedur:
1. Erstes Aufeinandertreffen, Um zu drohen.
2. Das typische Hahnen-Balzverhalten: Federn sträuben.
3. Der eine Hahn macht sich breit wie ein Bodybuilder.

In diesen Sekunden entscheidet sich oft schon das Schicksal des Kampfes - bevor überhaupt eine Klinge gezückt wurde. Es ist das gefiederte Äquivalent zu zwei Boxern, die sich beim Wiegen gegenseitig einschüchtern wollen, nur mit mehr Federn und weniger Höflichkeit.

Balinesisches Sprichwort: Ein guter Hahn kämpft zuerst mit den Augen ... und erst dann mit den Sporen.
Die psychologische Kriegsführung der Hähne: Wenn Federpracht auf Kampfinstinkt trifft

Der entscheidende Moment vor dem Kampf: Die Kontrahenten werden einander vorsichtig genähert - nicht zum Küssen, sondern zum Einschüchtern. Das ist kein liebevolles "Hallo Nachbar", sondern eher ein balinesisches "Lass mich sehen, was du hast!".

Die Prozedur:
1. Erstes Aufeinandertreffen, Um zu drohen.
2. Das typische Hahnen-Balzverhalten: Federn sträuben.
3. Der eine Hahn macht sich breit wie ein Bodybuilder.

In diesen Sekunden entscheidet sich oft schon das Schicksal des Kampfes - bevor überhaupt eine Klinge gezückt wurde. Es ist das gefiederte Äquivalent zu zwei Boxern, die sich beim Wiegen gegenseitig einschüchtern wollen, nur mit mehr Federn und weniger Höflichkeit.

Balinesisches Sprichwort: Ein guter Hahn kämpft zuerst mit den Augen ... und erst dann mit den Sporen.

Mit einem letzten aufmunternden Klopfen werden die Kontrahenten losgelassen – und was dann folgt, ist ein Spektakel, das selbst die wildesten MMA-Kämpfe blass aussehen lässt. Kein Countdown, kein Gong, nur plötzliche, rasende Action:  

Die ersten Sekunden: Ein Blitz aus Federn und scharfen Klingen. Der "Taji"-Schlag eines Hahns klingt wie eine Schere, die durch Samstoff fährt. Blutstropfen spritzen auf den staubigen Boden – die erste "rote Karte" des Kampfes  

Das Publikum explodiert: Männer springen auf, als hätte sie jemand mit einem Stock getroffen. Frauen kreischen – halb Entsetzen, halb Begeisterung. Eine ältere Dame schlägt sich rhythmisch auf die Oberschenkel, als wolle sie ihren Hahn durch pure Willenskraft zum Sieg peitschen.  

Die Wetten flattern mit: Der Bauer, der sein letztes Geld auf "Blau" gesetzt hat, beißt sich auf die Unterlippe. Ein Teenager schreit seinem Favoriten Befehle zu, als könnte der ihn hören. Und wir Touristen? Starren fasziniert auf dieses blutige Ballett und fragen uns: "Sollten wir uns eigentlich schlecht fühlen, dass wir das so spannend finden?"  

Ein Kampf dauert oft nur Minuten – aber die Emotionen brennen sich ein wie Brandflecken. Gewinnt der Favorit, bricht Jubel aus, als hätte Indonesien gerade die WM gewonnen. Verliert er... nun, dann herrscht plötzlich eine Stille, die so dick ist wie Regenwaldluft.
Showtime in der Feder-Arena: Wenn Hähne zu Gladiatoren werden

Mit einem letzten aufmunternden Klopfen werden die Kontrahenten losgelassen – und was dann folgt, ist ein Spektakel, das selbst die wildesten MMA-Kämpfe blass aussehen lässt. Kein Countdown, kein Gong, nur plötzliche, rasende Action:

Die ersten Sekunden: Ein Blitz aus Federn und scharfen Klingen. Der "Taji"-Schlag eines Hahns klingt wie eine Schere, die durch Samstoff fährt. Blutstropfen spritzen auf den staubigen Boden – die erste "rote Karte" des Kampfes

Das Publikum explodiert: Männer springen auf, als hätte sie jemand mit einem Stock getroffen. Frauen kreischen – halb Entsetzen, halb Begeisterung. Eine ältere Dame schlägt sich rhythmisch auf die Oberschenkel, als wolle sie ihren Hahn durch pure Willenskraft zum Sieg peitschen.

Die Wetten flattern mit: Der Bauer, der sein letztes Geld auf "Blau" gesetzt hat, beißt sich auf die Unterlippe. Ein Teenager schreit seinem Favoriten Befehle zu, als könnte der ihn hören. Und wir Touristen? Starren fasziniert auf dieses blutige Ballett und fragen uns: "Sollten wir uns eigentlich schlecht fühlen, dass wir das so spannend finden?"

Ein Kampf dauert oft nur Minuten – aber die Emotionen brennen sich ein wie Brandflecken. Gewinnt der Favorit, bricht Jubel aus, als hätte Indonesien gerade die WM gewonnen. Verliert er... nun, dann herrscht plötzlich eine Stille, die so dick ist wie Regenwaldluft.

Was im Ring beginnt, endet im Topf – so brutal wie effizient. Der Kampf selbst ist oft schneller vorbei, als man "Ayam Goreng" sagen kann: Ein blitzschneller Taji-Hieb, ein letztes verzweifeltes Flattern, dann liegt der einstige Champion da wie ein gefallener Gladiator.
Kurze Karriere, langes Menü: Das Schicksal eines balinesischen Kampfhahns.

Was im Ring beginnt, endet im Topf – so brutal wie effizient. Der Kampf selbst ist oft schneller vorbei, als man "Ayam Goreng" sagen kann: Ein blitzschneller Taji-Hieb, ein letztes verzweifeltes Flattern, dann liegt der einstige Champion da wie ein gefallener Gladiator.



2011.09 - Lovina: Wenn Kühe & Stiere zu Balletttänzern werden


An der Nordküste Balis erwartet uns ein Spektakel der besonderen Art: das Sapi Gerumbungan, ein Stierrennen, bei dem Eleganz wichtiger ist als Geschwindigkeit. Während andersorts Motoren aufheulen, geht es hier um die kunstvolle Harmonie zwischen Bauer und Tier - eine Mischung aus Rodeo, Modenschau und balinesischem Hoftheater. 


Die Vorbereitung: 

Die mächtigen Brahmanen-Rinder werden wie Stars für einen großen Auftritt hergerichtet: 

  • Glitzernde Geschirre mit handgeschnitzten Holzbögen 
  • Farbenfrohe Decken, die jedes Karnevalskostüm blass aussehen lassen 
  • Blumenschmuck, so üppig, dass man meinen könnte, die Tiere heirateten gleich selbst 

Das Rennen: 

Über die Distanz eines Fußballfeldes zeigt sich: Hier gewinnt nicht der Schnellste, sondern der Anmutigste. Die Paare müssen: 

  • Im exakt gleichen Tritt galoppieren 
  • Eine makellose Haltung bewahren 
  • Und dabei aussehen, als machten sie nur einen gemütlichen Sonntagsausflug 

Die Atmosphäre: 

Das Kaliasem Field vibriert vor Lebensfreude. Kinder juchzen, alte Männer kommentieren jedes Detail wie olympische Preisrichter, und wir Touristen staunen nicht schlecht, als sich herausstellt: 

"Aha... also sind das die einzigen Bullen auf Bali, die NICHT in Eile sind!"


Das Besondere:

Während die Stiere mit stoischer Gelassenheit ihre Runden drehen, wird klar: Dies ist kein Wettkampf, sondern ein bewegtes Kunstwerk - eine Tradition, bei der selbst die Verlierer noch mit stolzgeschwellter Brust nach Hause gehen. Und im Gegensatz zu den Hahnenkämpfen darf hier jeder Teilnehmer anschließend friedlich weiter grasen. 



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