2003.11 - Kanaren


Unsere Einträge im Logbuch
(absteigend, das Neueste zuerst)

Isola Graciosa, unser erster An­ker­platz auf den Ka­na­ri­schen In­seln.

Wir sind am 15. November 2003 auf den Kanarischen Inseln angekommen. Am Samstagmorgen, zwischen 3 und 4 Uhr, durchfuhren wir den Estrecho del Rio zwischen der Isla Graciosa und Lanzarote und ließen in der Playa Francesa, im Süden von Graciosa, den Anker fallen. Diese Nachtpassagen sind außerordentlich eindrucksvoll und gehören für uns zu den schönsten Erlebnissen. Ohne technische Hilfsmittel wie GPS und Computer wären diese Fahrten bei Dunkelheit, so nah am Land und die Einfahrt in eine unbekannte Bucht, für uns unmöglich.

Der Tag brachte es dann ans Licht: Vor uns lag ein kleiner Vulkan, den wir morgen früh besteigen wollen. Der Vulkankegel ist schätzungsweise 300-400 Meter hoch, und von dort oben wollen wir die schöne Aussicht genießen.

Unsere Pläne haben sich geändert. Wir wollen uns hier mehr Zeit gönnen und alle oder wenigstens die meisten Inseln dieser Inselgruppe besuchen. Wir genießen den ultimativen Luxus: Zeit. Mitte Dezember werden wir die Kanarischen Inseln in Richtung Barbados verlassen.

Unsere geplante Bergwanderung auf den Vulkan musste leider wegen schlechten Wetters verschoben werden. Bei Windstärke 5 und starken Böen mit einzelnen Regenschauern zogen wir es vor, auf dem Schiff zu bleiben. Der kleine Vulkan heißt "Montaña Amarilla" und hat eine Höhe von 172 Metern.

Doch wir haben uns entschlossen, eine gemeinsame "Schweiz-Französische-Sonntags-Erstbesteigung" der "Montaña Amarilla" zu unternehmen. Es hat sich gelohnt: Eine wunderbare Aussicht auf die Isla Graciosa erwartete uns. Die Schwierigkeit lag nicht in der Besteigung des kleinen Vulkans, sondern darin, mit dem Beiboot das Land zu erreichen. Wasser bis zu den Hüften wegen der hohen Wellen war der Preis für diesen schönen Ausflug.

Der kleine Vulkan heisst "Montana Amarilla" und hat eine Höhe von 172 m.
Unser Ausflugsziel, der kleine Vulkan Montana Amarilla.
Sicht den Kanal zwischen Isola Graciosa und Lanzarote.
Isola Graciosa, unser erster Ankerplatz auf den Kanarischen Inseln.
Die Aussicht lässt alle Mühen des Aufstieges vergessen ...
Nathalie beim Aufstieg ...
Der Vulkan ist bestiegen :-)) ...
Fischerboot vor der Isola Graciosa.





November 2003 - Puerto Calero


Wir haben die Bucht bei der Isla Graciosa verlassen und sind bei starkem Wind nach Lanzarote, in den Hafen von Puerto Calero, gesegelt, um unseren Freund Steffen und seine Frau Heike zu treffen. Zudem wollen wir Wasser und Diesel bunkern und einige kleinere Reparaturen erledigen.

Der Wind war so stark, dass wir uns wie echte Seefahrer fühlten, die gegen die Elemente kämpfen. Aber keine Sorge, wir haben es geschafft, ohne über Bord zu gehen! Steffen und Heike haben uns herzlich empfangen, und wir haben den Abend mit Geschichten und viel Gelächter verbracht.

Morgen steht das Bunkern von Wasser und Diesel auf dem Plan, und wir hoffen, dass die Reparaturen schnell erledigt sind, damit wir wieder in See stechen können. Vielleicht finden wir ja auch noch Zeit für ein kleines Abenteuer an Land – schließlich sind wir auf den Kanarischen Inseln, und hier gibt es immer etwas zu entdecken!

Kleiner Delfiin vor dem Bug.
"Haushohe" Wellen :-))
Enorme Wellen begleiten uns und in den Wellenthälern ist uns die Sicht auf die Landschaft von Lazarote manchmal fast entgleitet.


Von Zeit zu Zeit fallen einige Reparaturen an. Da wir nie ganz sicher sind, ob wir in der Lage sind, alle Arbeiten selbst zu erledigen und auch alle Teile und Kleinmaterialien mit uns führen, verlegen wir diese Arbeiten in der Regel in einen Hafen. Da gibt es im Notfall Hilfe.

Manchmal fühlt es sich an, als wären wir in einer Episode von "Schiffbruch und Reparaturen". Aber keine Sorge, wir sind bestens vorbereitet! Wenn wir nicht weiterkommen, gibt es immer noch die freundlichen Hafenarbeiter, die uns aus der Patsche helfen.

Den heutigen Tag haben wir genutzt, um unser Schiff wieder auf Vordermann zu bringen.
Ebenfalls erhielt unser Volvo-Motor 5 Lt. neues Oel und laeuft darum wieder wie geschmiert ..



Wir haben ein Auto gemietet und sind mit Steffen und Heike in den Norden von Lanzarote gefahren. An der Nordspitze der Insel haben wir eines von César Manriques Werken besichtigt, einen Aussichtspunkt, genannt "Mirador del Rio". Der Ausblick war atemberaubend – der Norden von Lanzarote und die Insel Graciosa lagen uns zu Füßen.

César Manrique, ein einheimischer Bildhauer und Architekt, erlangte internationales Ansehen und prägte die Überbauung von Lanzarote nachhaltig. Man könnte sagen, er hat die Insel mit seinem kreativen Zauberstab berührt. Dank ihm sieht Lanzarote heute aus wie ein Kunstwerk, das direkt aus einem Traum entsprungen ist.

Nach dem Besuch des Mirador del Rio haben wir uns in einem kleinen Café niedergelassen und die Aussicht bei einem Kaffee genossen. Steffen und Heike erzählten uns Geschichten von ihren Abenteuern, und wir lachten viel. Es war ein perfekter Tag, der uns noch lange in Erinnerung bleiben wird.


Wunderschöner Ausblick über den Norden von Lanzarote



2003 - November, Fuerteventura

Heute sind wir ein paar Meilen weiter nach Süden in die Cala de las Playas gefahren. Ankern bei Windstärke 5-6 ist eine Sache, aber das Dingi ins Wasser zu kriegen, ist eine ganz andere... Nun, wir haben es geschafft und sind damit ans Land gefahren. Leider gab es nur eine Mauer, die etwa 1,5 Meter hoch war, an der man mit dem Beiboot anlegen konnte. Genau in dem Moment, als ich - Hp :-)) - den Sprung wagte, zog das Dingi durch eine Welle nach außen, und ich hing an der Wand. Ein paar Sekunden später stand ich hüfttief im Wasser. Also zurück zum Schiff, umziehen und das Ganze noch einmal von vorn. Beim zweiten Anlauf klappte die Landung auf Anhieb. Das Restaurant am Strand war ein Hit und hat uns für das unfreiwillige Bad entschädigt. Als wir zum Dessert kamen und die tolle Aussicht genießen wollten, entdeckten wir, dass die Mauer nun mindestens 2,5 Meter hoch war - die Ebbe!! Nun, den Dessert vergaßen wir und verließen das Restaurant in Richtung unseres Beibootes. Es gab nur eine Lösung: Hosen abziehen und zum Dingi laufen... Unsere An- und Abfahrt hat in diesem Nest sicher für viel Gesprächsstoff gesorgt :-)).

In unserem Segelhandbuch steht: "An einigen Punkten verstärkt sich der Wind ungemein. Immerhin wurden hier schon Geschwindigkeitsweltrekorde im Segelsurfen aufgestellt. Wenn man sich dieser Region nähert und weiße Schaumkronen sieht, ist es an der Zeit zu reffen...". Schön wär's. Die einzigen weißen Schaumkronen, die wir sehen, werden von unserem Schiff durch die Fahrt mit dem Volvomotor produziert... Aber eine schöne Fahrt ist es allemal. Wie der Name sagt, soll der Strand bei Pozo Negro aus schwarzem Lavasand bestehen, und es soll dort zwei ausgezeichnete Restaurants mit spanischen Spezialitäten direkt am Strand geben. So richten wir den heutigen Tag auf einen romantischen Abend ein...
Cala de las Playas
Pozo Negro
Fuerteventura, Morro Jable
Fuerteventura, Morro Jable
Spanische Siesta und unser Schiff in der Bucht "Cala de las Playas".
Fuerteventura, Morro Jable. Das Schnellboot, welches die Strecke von Gran Canaria - 54 SM - in etwa einer Stunde schafft, fährt mit "Vollspeed" in den Hafen ein. Da der Hafen trotz beträchtlicher Grösse für die Passagierfähren zu klein ist, müssen diese Rückwärts in den Hafen einlaufen ... es scheint hier alles etwas kompliziert zu sein, aber das gibt diesem Hafen einen besonderen "Touch".
Morro Jable
Fuerteventura, Morro. Der Hafen Morro Jable, an der Südseite der Halbinsel Jandia, ist für Schiffe unserer Art nicht sehr geeignet. Es gibt Schwimmstege, welche keine Wasser- und keine Elektrizitätsanschlüsse haben. Das wäre nicht so schlimm, aber die Stege haben auch keinen Landanschluss. So muss man das Beiboot bemühen, was - für uns - in einem Hafen sehr ungewöhnlich ist.





November 2003 - Puerto Mogan, Gran Canaria

Wir sind heute Morgen im Puerto Mogan, einem romantischen kleinen Jachthafen im Süden von Gran Canaria, angekommen. Wir planen, 3-4 Tage hier zu bleiben und von diesem Standort aus die Insel zu erkunden. Gran Canaria – warum heißt diese "nicht größte" Insel Gran Canaria? Soweit wir gelesen haben, kommt der Name von den früheren Eroberern, in Anerkennung für den Mut und die Tapferkeit der Ureinwohner, der Guanchen, die sich den spanischen Eroberern widersetzt hatten. Und wenn wir schon bei den Namen sind: Las Palmas wird so genannt, weil die Stadt durch einen Palisadenzaun aus Palmenstämmen geschützt wurde.

Pueto Mogan
Puerto Mogan: Es gibt beim Hafen eine kleine Aussichtsplattform, welche wir besuchten ...
Billiges Auto ... :-)



Wie kommt man zu einem billigen Mietwagen? Man fragt – wie Nathalie es immer macht – bei einem Touristoffice, wann welche Busse wohin fahren. Hier auf Gran Canaria erfolgt dann eine Einladung, sich mit einem bezahlten Taxi einen Hotelkomplex der deutschen TUI anzuschauen, und als Geschenk dafür erhält man für 4 Tage einen Mietwagen. OK, das haben wir dann auch gemacht. Der TUI-Ausflug entpuppte sich als Verkaufsfahrt zu einem Timesharingobjekt der Firma "Anfi del Mar". Zugegeben, es war eine wunderschöne Liegenschaft, aber wir waren offensichtlich so desinteressiert, dass wir bereits nach dem Rundgang den Gutschein für unser Auto bekommen haben. Ein richtiges Verkaufsgespräch fand – glücklicherweise – gar nicht statt. Nun, da wir jetzt über ein eigenes Auto verfügen und der Techniker unsere Klimaanlage erst am Samstag reparieren kann, werden wir uns die Insel unter "die Räder nehmen".

San Nicolas, Gran Canaria.
Nublo - bewölkter Fels, der höchste Basaltmonolythe der Welt, 1'500m.
Aussicht beim Aufstieg auf den Bentayga.
Berglandschaft westliches Gran Ganaria.
Der kleine Gipfel des Bentayga, erobert durch meine Frau :-)) ...
Aussicht beim Aufstieg auf den Bentayga.
Nublo - bewölkter Fels, der höchste Basaltmonolythe der Welt, 1'500m.
San Nicolas, Gran Canaria (44/92)
Nathalie in San Nicolas, Gran Canaria.
Gemüseplantagen in San Nicolas de Tolentino. Riesige Felder unter Zelten.
Ein "Conejo" mit kanarischer Sausse weniger ...






Las Palmas, Gran Canaria - Übersetzung ins Deutsche: "Der grosse Navigator Christoph Kolumbus hat in Gran Canaria an seiner ersten (1492), zweiten (1493) und vierten (1502) "Entdeckungsreise in die neue Welt" angehalten. Dieses Haus, welches aus Tradition seinen Namen trägt, bewahrt die Erinnerung vom Aufenthalt des Admirals in Las Palmas de Gran Canaria".

Die Spanischen Weihnachtsblumen.
Las Palmas, Gran Canaria
Das Christoph Kolumbus Haus.
Das Christoph Kolumbus Haus.





Dezember 2003 - Los Christianos, Tenerife



Eigentlich wollten wir gestern von Puerto Mogan auf Gran Canaria nach Puerto Radazul auf Teneriffa segeln. Wir haben es bis auf 6 Seemeilen hart am Wind auch beinahe geschafft... Aber diese letzten 6 Seemeilen wären harte Seemannsarbeit gewesen, und wir haben – auch wegen der Materialbelastung – die "Segel gestreckt" und sind südwärts, hinter Punta de la Rasca, in den Hafen von Los Cristianos eingelaufen. Warum haben wir unser Ziel aufgegeben? 30 Knoten Wind und dazu noch 3-4 Meter hohe Wellen, direkt vom Ziel her kommend, haben uns unsere Entscheidung leicht gemacht. Wir sind dann nachts um 22 Uhr in Los Cristianos angekommen. Laut Hafenbuch ist es auch nicht unbedingt der Platz, an dem Segler bleiben sollten. Wir aber finden es hier sehr interessant, weil reger Verkehr herrscht. Es läuft immer etwas und von unserem Ankerplatz aus haben wir die beste Aussicht!

Morgen oder übermorgen wollen wir den Pico de Teide – den höchsten Berg Spaniens – besteigen. Nicht zu Fuß, sondern mit dem Auto und der Drahtseilbahn :-)). In Sichtweite liegt die Insel Gomera. Dort, in San Sebastian, wird unsere letzte Station in der "alten Welt" sein. Von dort aus ist Kolumbus über den Atlantik gesegelt und von dort aus werden auch wir unsere Atlantiküberquerung starten. Mehr zu diesem Thema dann morgen oder übermorgen...

Los Cristianos



Bester "Tribühnenblatz", um den starken Schiffsverkehr im Hafen zu beobachten ... Heute machen wir uns einen gemütlichen Tag und bummeln durch Los Cristianos. Los Cristianos ist ein typischer Touristenort im Süden von Teneriffe, welcher auch über DAS ganz grosse "Plus" verfügt: es gibt preiswerte und sehr schnelle - 2 GB - Internetverbindungen für 2€/Std. Eine schnelle Internetverbindung auf dem Schiff ist wirklich das einzige, was wir vermissen ...

Die Schnellfähren sind immer wieder beeindruckend ...



Teide, Tenerife


Wenn man den Höhenmesser meines japanischen Freundes Casio betrachtet, dann erratet man leicht, wo wir heute waren. 3'500 Meter über Meer zeigt er an und das kann nur eines bedeuten, dass das Handgelenk, an welchem er befestigt ist, auf dem höchsten Berg von Spanien steht: auf dem Teide. Die Spitze - 3'718 m - darf man nur mit der Erlaubnis der Behörden besuchen und so mussten wir uns mit den 3'500 Metern zufrieden geben ... Schon die Anfahrt zum Vulkan ist imposant. Durch den Blick auf die Kraterlandschaft, umgeben von erkalteter Lava, spürt und sieht man die brachiale Gewalt eines Vulkans. Es muss schon ein Schauspiel gewesen sein, als er das letzte mal im Jahre 1798 aktiv war. 1798? Was kommt da meiner französischen Verwandschaft in den Sinn? Vielleicht hat es ja einen Zusammenhang.




Unser Mietwagen, ein kleiner Ferrarri :-)) ...
Der Teide, höchster Berg Spaniens.
Die Seilbahn, mit welcher man die letzten 1'200 m des Aufstiegs schafft.
Schnee auf dem Teide. Ist ja bei 3'500 müM kaum eine Überraschung ...
Ups, da gibt es nichts zu schreiben ...
Als guter Schweizer sollte man wissen, dass es auf 3'500 müM kalt ist ...
Wolkenmehr über der Insel Teneriffe ...
Fiji-Foto - Anmerkung geschrieben im April 2014 :-))
Tolle Aussicht ...
... in welche Richtung man auch schaut.






Dezember 2003 - San Sebastian, La Gomera

Eine schöne und leichte Brise hat uns am 8. Dezember 2003 zu unserer letzten Insel in der "alten Welt" gebracht: La Gomera. Die Insel soll durch ihre relative Abgeschiedenheit einen besonderen Charme haben. Das merkte schon Kolumbus, weil er jeweils vor seinen Abreisen in die neue Welt hier geankert und sich mit Proviant versorgt hat. Vielleicht lag für Kolumbus der Charme der Insel mehr bei der schönen Beatriz de Bobadilla, solange sie nicht mit Alonso de Lugo verheiratet war... oder wie heißt es so schön: "Ewig ruft die Weiblichkeit" oder so ähnlich :-)).

Ja, ja ... die Weiblichkeit :-))
Die Spanischen Weihnachtsblumen.
Kunst in San Sebastian.
Gruss an Sergio :-)) ...
Romy & Beat, SY "Nana Parahi" ... unsere Weihnachtsfrau & -mann. Wir haben mit ihnen Weihnachten gefeiert und uns von Romy's Kochkünsten verwöhnen lassen.
Kunst in San Sebastian, dieses Mal mit meiner Frau ....
Hört, hört, was da geschrieben steht und was wir zu sagen haben: "Nathalie und der Weihnachtsmann wünschen Euch allen frohe und besinnliche Festtage, ein erfolgreiches neues Jahr, Gesundheit und dass all Eure Wünsche in Erfüllung gehen ...". "De tout coeur nous vous souhaitons un Joyeux Noel ... serons en pensée avec vous" :-) ...



Ausflug in die Berge von La Gomera ...

Unser Wegbegleiter mit welchem wir die Insel er-fahren haben ...
Überwältigender Anblick: die ganze Insel ist übersäht mit Terrassen, welche durch die Landwirschaft genutzt wird.
Landschaft von La Gomera ...
Typische Landschaft im Nordosten der Insel, wolkenverhangen bei üppiger Vegetation.
Löschen eines Waldbrandes ...
Hafen von San Sebastian, mit Blick auf Tenerife und dem Teide