Gibraltar liegt etwa 1'000 Seemeilen von den Azoren entfernt. Bei günstigem Wind benötigen wir für diese Strecke ungefähr 6 Tage. Unsere Reise startet von der kleinsten und östlichsten Insel der Azoren, Santa Maria, am 27. Juli zur Mittagszeit. Die Wetterprognosen verheißen Gutes. Zunächst erwarten wir Wind aus WNW, der allmählich auf NNO drehen wird. Daher setzen wir zunächst Kurs auf NO, um später bei dem erwarteten NNO-Wind nachlassen zu können.
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400 Seemeilen hinter uns liegen die Azoren
Bis Anhin hatten wir Glück: Schönes Wetter und starker Wind um die 25 Knoten aus 90° bei einer Wellenhöhe von etwa 2 Meter. Mit diesen Gegebenheiten fahren wir im Durchschnitt etwas über 8 Knoten/Std. Der relativ starke seitliche Wind verursacht eine etwas unangenehme und anstrengende Schräglage.
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560 Seemeilen vor uns liegt Gibraltaar
Für die restlichen Seemeilen brauchen wir bei gleichen Bedingungen etwa 3 Tage Reisezeit bis zu unserem Ziel, Gibraltar, resp. der danebenliegenden spanischen Stadt La Linea.
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200 Seemeilen vor Gibraltar
Wir geniessen den letzten Sonnenuntergang vor unserer Ankunft in Gibraltar.
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Ankunft in Gibraltar
Vor uns liegt der Felsen von Gibraltar.
Am 11. November 2003 haben wir Gibraltar verlassen und sind heute am 3. Juli 2018 wieder zurückgekehrt. Unterwegs waren wir 5'349 Tage oder 14 Jahre, 7 Monate und 23 Tage, was wiederum 462'153'600 Sekunden entspricht :-)) ...
Am 11. November 2003 haben wir Gibraltar verlassen und sind heute am 3. Juli 2018 wieder zurückgekehrt. Unterwegs waren wir 5'349 Tage oder 14 Jahre, 7 Monate und 23 Tage, was wiederum 462'153'600 Sekunden entspricht :-)) ...
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Zurück in Gibraltar
Wir stehen auf der Mauer des Hafens von La Linea, der sich nur 200 m von Gibraltar entfernt befindet. Diese Mauer markiert die Grenze zwischen Spanien und Gibraltar. Als Erstes fällt der Blick auf die Start- und Landebahn, die sich ins Meer erstreckt und die Hauptstraße überquert, die in die Stadt führt. Da die "NatHape" im Hafen von La Linea liegt, haben wir die letzten 200 m unserer Reise zu Fuß zurückgelegt. Wir sehen darüber hinweg und entscheiden, dass diese lange Reise trotz der fehlenden 200 m als abgeschlossen gilt. Für das kommende Jahr planen wir eine Reise durch das Mittelmeer oder, je nach unserer Entscheidung, in den Norden Europas.
Nach drei Tagen auf See stellen wir erfreut fest, dass die diesmaligen Wetterprognosen sich als zuverlässig erweisen. Dies ist natürlich besonders erfreulich, da wir unsere Reiseroute im Einklang mit den Prognosen geplant haben. Das Positive daran ist, dass unsere taktische Entscheidung, Kurs nach Norden zu halten, sich bewährt hat. Somit können wir später, bei nordwindigen Bedingungen, angenehm abfallen. Dieser Plan ist wunderbar aufgegangen, und wir hoffen, dass die kommenden Tage ebenso reibungslos verlaufen.
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Wetterprogrnosen für DO, den 28.6.2018
Leichte WInde aus NO ...
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Wetterprogrnosen für FR, den 29.6.2018
WInd um die 20 Knoten aus Norden ...
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Wetterprogrnosen für SA, den 30.6.2018
Auf dieser Karte ist die gesamte Strecke von Santa Maria nach Gibraltar abgebildet. Die anfänglich stärkeren Winde aus N werden schwächer, aber immer noch stark genug, um zu segeln :-))
In der heutigen Zeit stehen uns beeindruckende Wetterprogramme zur Verfügung, wie zum Beispiel "WindyTV". Es bleibt mir ein Rätsel, wie man solch großartige Programme kostenlos nutzen kann. Wie dem auch sei, wir erhalten eine Fülle von Informationen von verschiedenen Institutionen (die in der Prognose nicht unbedingt übereinstimmen), darunter Windrichtung, Windstärke, Regen mit Mengenangabe, Strömung/Wellen und Schwell mit Stärke, Höhe und Richtung, sowie Temperaturen von Wasser und Luft, uvm. Mit all diesen Details und den Segeleigenschaften unseres eigenen Schiffes können wir den Computer füttern und uns die ideale Reiseroute berechnen und anzeigen lassen. Somit haben wir genügend Material, um eine Analyse durchzuführen, die manchmal mehr Zeit in Anspruch nehmen kann als die eigentliche Fahrt selbst – oder man verliert sich im Detail und sieht vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr.
Nach all den Jahren verlassen wir uns immer noch auf die Grib-Daten (Windrichtung und -stärke, wie oben auf den Bildschirmkopien). Wenn diese Informationen für uns passen und uns nichts "Böses" entgegenkommt, setzen wir die Segel. Die Entscheidungsfindung dauert vielleicht nur 10 Minuten. Berücksichtigt man jedoch alle verfügbaren Aspekte, würde man vielleicht nie in See stechen – zu hohe Wellen, zu viel Regen und dann auch noch die Strömung – nein, da wartet man lieber. Vor etwa 20 Jahren sagte mir ein erfahrener Segler einmal, es gäbe immer einen Grund, den Hafen NICHT zu verlassen. Vielleicht erklärt das, warum im Verhältnis zu den in den Häfen ankernden Schiffen so wenige tatsächlich unterwegs sind.
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72 SM vor Gibraltar
Wir segeln mitten in der Nacht, bei klarem Wetter und einem faszinierenden Sternenhimmel, in Richtung Gibraltar. Zur Zeit sind wir 70 Seemeilen von unserem Ziel entfernt.
Das Bild mit der Seekarte und dem Radar, auf dem die Schiffe angezeigt werden, mag auf den ersten Blick chaotisch wirken. In Wirklichkeit jedoch bewegen sich die Schiffe äußerst geordnet in den für sie vorgesehenen "Seestraßen". Unsere Präferenz liegt darin, nicht auf der afrikanischen Seite des Kanals zu fahren. Daher haben wir die Seestraße überquert und bewegen uns nun links von den anderen Schiffen auf der spanischen Seite. Der rote Punkt mit den zwei lila-farbenen Kreisen repräsentiert die "NatHape". Die dunkelgrüne Linie vor uns markiert unsere geplante Route nach Gibraltar. Die Navigation, insbesondere bei Nacht, gestaltet sich als äußerst faszinierend, und wir nehmen diese Herausforderung gerne an.
Die Schiffe werden durch das AIS auf den Seekarten angezeigt, und basierend auf den übermittelten Daten haben wir heute erstmals für das Überqueren einer stark befahrenen Seestraße die idealen Wegpunkte zwischen den fahrenden Schiffen festgelegt. Unser Autopilot hat daraufhin das Steuer übernommen, sodass wir uns auf das Kontrollieren der Situation konzentrieren konnten. In der Realität befinden sich die Schiffe nicht so dicht beieinander, wie es auf der Karte den Anschein hat. Um eine Vorstellung von den Distanzen zu bekommen, dient der äußere lila-farbene Kreis um die NatHape als Anhaltspunkt. Dieser ist zwei Seemeilen oder etwa 3.7 Kilometer von uns entfernt. Die Linien vor den Schiffen, mit einem kleinen Punkt am Ende, zeigen die Distanz, die das entsprechende Schiff in einer Stunde zurücklegen wird. Also, alles ist ganz entspannt und nicht so aufregend, wie es auf den Karten und dem Radar erscheinen mag.
Die Schiffe werden durch das AIS auf den Seekarten angezeigt, und basierend auf den übermittelten Daten haben wir heute erstmals für das Überqueren einer stark befahrenen Seestraße die idealen Wegpunkte zwischen den fahrenden Schiffen festgelegt. Unser Autopilot hat daraufhin das Steuer übernommen, sodass wir uns auf das Kontrollieren der Situation konzentrieren konnten. In der Realität befinden sich die Schiffe nicht so dicht beieinander, wie es auf der Karte den Anschein hat. Um eine Vorstellung von den Distanzen zu bekommen, dient der äußere lila-farbene Kreis um die NatHape als Anhaltspunkt. Dieser ist zwei Seemeilen oder etwa 3.7 Kilometer von uns entfernt. Die Linien vor den Schiffen, mit einem kleinen Punkt am Ende, zeigen die Distanz, die das entsprechende Schiff in einer Stunde zurücklegen wird. Also, alles ist ganz entspannt und nicht so aufregend, wie es auf den Karten und dem Radar erscheinen mag.
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