2006.12 - Südamerika 4


Unsere Einträge im Logbuch
(absteigend, das Neueste zuerst)

2006 - Dezember, Puerto Montt



Wir fahren mit dem Fracht- und Touristnschiff der Navimag von Puerto Montt nach Puerto Natales, dem Ausgangpunkt für Touren in den Torres-del-Paine- Nationalpark.. Die Route dieser attraktiven Schiffstour führt durch die patagonische Fjordlandschaft. Puerto Montt liegt etwa 1.100 Kilometer südlich der Hauptstadt Santiago.


Die Reise dauert 3 ½ Tage und führt vorbei an schneebedeckten Andengipfeln, über den offenen “Golf der Leiden” und durch enge, von dichten Nebelwäldern gesäumte Kanäle, in denen einst die Kaweskar-Indianer in fragilen Holzkanus unterwegs waren. Auf der Reise macht das Schiff in der Ureinwohner-Siedlung Puerto Edén Station.

Mein Kapitän übernimmt Kommando und Ruder des Schiffes mit Namen "Magallanes" der Navimag ...
Wir laufen aus. Die „Inspektion“ des Steuerstandes mit den vielen Instrumenten und dem Katenmaterial hat ergeben, dass wir auf der „NatHape“ besser ausgerüstet sind.
Endlos weit verlaufen sich die Kanäle. Wegen der Kälte, dem Wind und der Feuchtigkeit, sitzen wir die meiste Zeit im Innern des Schiffs.
Das Schiff selbst ist gemütlich. Wir haben ein gutes Zimmer und es gibt einem Kiosk und ein kleines Restaurant.
Das gottverlassen „Puerto Eden“. Nur die Versorgungsschiffe verbinden diese Ortschaft mit der Aussenwelt und wir Touristen sind ganz sicher die einzige Attraktion der Bevölkerung hier.
Nach einem kleinen Spaziergang durch das Dorf werden wir zurück zum Schiff gebracht. Kalt und feucht ist es hier. Und auch die Bewölkung lässt nicht vermuten, dass der Hochsommer im Anzug ist.



Von Puerto Eden nehmen wir Kurs auf Puerto Natales, welches ungefähr 900 SM von Puerto Montt entfernt ist. Das Schiff der Navimag ist 123m lang, 31m breit und läuft durchschnittlich 14 und hat eine Spitzengeschwindigkeit von 15 Knoten.

Die ganz grosse Attraktion dieser Reise: „Pio XI“, der grösste Gletscher Südamerikas.
Gletscher „Pio XI“
Gletscher „Pio XI“



Pio XI
ist der erste Gletscher den wir sehen. Das ausblick ist trotz des schlechten und kalten Wetters sehr schön, aber die Gletscher in El Calafate (siehe entsprechendes Register) sind um Längen spektakulärer. Die Magallanas fährt an die Gletscher heran, stoppt für kurze Zeit und dann geht es weiter. Schade, der Stopp ist zu kurz bemessen.

Wir wissen nicht, ob wir die 3 ½ tägige fahrt mit dem Schiff der Navimag nochmals machen würden. Der Preis ist sehr hoch, für das was man zu sehen bekommt ...




2006 - Dezember, Puerto Natales & Nationalpark Torres del Paine



Unsere Ankunft in Puerto Natales oder der Endstation dieser Schiffsreise. Der Wettergott ist gnädig mit uns, die Temperaturen sind erträglich und es ist trocken. Einige male scheint beinahe die Sonne durch die Wolken.

Dieses kleine Hafenstädtchen mit etwa 19.000 Einwohnern liegt ca. 250km nördlich von Punta Arenas, direkt am Seno Ultima Esperanza. Puerto Natales ist die Hauptstadt der Ultima Esperanza Provinz und wurde 1911 gegründet. Ursprünglich lebten die Menschen in Puerto Natales fast ausschliesslich von der Schafzucht und vom Fischfang. In den vergangenen Jahren hat sich das Städtchen dann zum kleinen Touristennest gemausert. Gleichzeitig ist Puerto Natales Ausgangspunkt für alle Touristen die den berühmten Nationalpark Torres del Paine besuchen wollen.


Unsere Ankunft in Puerto Natales oder der Endstation dieser Schiffsreise. Der Wettergott ist gnädig mit uns, die Temperaturen sind erträglich und es ist trocken, aber bedeckt. Einige male scheint beinahe die Sonne durch die Wolken.
Ankunft in Puerto Natales ...
Unsere Ankunft in Puerto Natales oder der Endstation dieser Schiffsreise. Der Wettergott ist gnädig mit uns, die Temperaturen sind erträglich und es ist trocken, aber bedeckt. Einige male scheint beinahe die Sonne durch die Wolken.



Dezember 2006 - Nationalpark Torres del Paine

Der Nationalpark Torres del Paine ist wohl der bekannteste Nationalpark Chiles, der seinen Namen von den drei in den Himmel ragenden Granitfelstürmen erhielt, die als Wahrzeichen des Torres del Paine Parks gelten. Im Jahre 1959 wurde der Nationalpark gegründet und 20 Jahre später zum Biosphärenreservat der UNESCO erklärt. Seine eindrucksvolle Berg-, Gletscher-, Fjord- und Seenlandschaft erstreckt sich über rund 2400 km2 und befindet sich etwa 150km nördlich von Puerto Natales.

Glück hatten wir mit dem Wetter, denn gemäss Aussagen des Parkpersonals sind sogar im Sommer solch schöne Tage eine Seltenheit. Als Schweizer sind wir natürlich von unseren eigenen Bergen und Seen sehr verwöhnt. Trotzdem sind Spaziergänge durch die Anden-Landschaft hier im Süden von Chile ein einmaliges Erlebnis.
Sie wandern an smaragdgrünen Seen entlang, umgeben von massiven Gebirgsformationen ...
Im Nationalpark Torres del Paine ...
Der Name des Parks kommt von diesen 3 „Türmen“: „Torres del Paine“, welche 2'900, 2'850 und 2'600 m hoch sind.
Blick auf die Hörner – das sind diejenigen Spitzen mit der „rötlichen Kappe“ in der Bildmitte - des Bergmassivs: „Cuernos del Paine“.
Patagonien – die von Weite und Winden beherrschte Gegend mit ihren pastellfarbenen Steppen und den schroffen Gebirgsformationen.
Der Gletscher „Grey“ beim „Lago Grey“. Ganz im Hintergrund sieht man den Spegazzini-Gletscher.





2006 - Dezember, El Calafate



Wir Reisen von Puerto Natales nach El Calafate per Bus - Die Strassenkarte von Puerto Natales nach El Calafate finden Sie hier.

El Calafate
ist Hauptstadt des Departamento Lago Argentino und Zentrum des Tourismus für den Nationalpark Los Glaciares mit dem bekannten Gletscher Perito Moreno am Fuß der Anden.

El Calafate, der Ausgangspunkt für den Besuch der Gletscher ...



Unser erster Ausflug führte uns zum Perito Moreno, sicherlich der bekannteste Gletscher Argentiniens.Die kleine Stadt ist der Ausgangspunkt zu den Gletschern im Süden von Argentinien. El Calafate liegt am „Lago Argentino“, dessen Wasser wie blau gefärbte Milch aussieht. Auf dem Bild sieht man nicht diesen See, sondern die kleine Lagune „Nimez“.


Die südlichen Teile Chiles und Argentiniens bilden zusammen Patagonien, eine weite Landschaft mit den schneebedeckten Gipfeln der Anden, sowie Seen mit Eisschollen und Gletschern.


Perito-Moreno Gletscher



Den Perito-Moreno Gletscher hört man bevor man ihn sehen kann. Es knirscht und kracht in der bis zu 8o Meter hohen und vier Kilometer langen Eiswand. Eisbrocken in Hausgrösse stürzen in das milchige, blaue Wasser. Und verursachen grosse Wellen. Dieser Gletscher ist ein noch wachsender Gletscher. Die Europäischen Gletscher haben ihren Platz „irgendwo hoch in den Bergen“. Der „Perito Moreno“ erstreckt sich von unterhalb der Bergspitze 30 km weit, bis er unten im Tal zwischen Wäldern im See endet.

Bis 80m hoch ist die „Zungenspitze“ des „Glaciars“.
Unaufhörlich schiebt er seine Eismassen - rund einen Meter täglich - von den Anden hinab.
Die vordersten Eisbrocken stürzen in den „Lago Argentino“.
Diesen Vorgang nennt man "Kalbern" ...
Der Gletscher hieß früher Bismarck-Gletscher. Im Jahr 1899 hatte ihn sein Entdecker nach dem verstorbenen Reichskanzler Otto von Bismarck benannt.
Der Spegazzini-Gletscher, einige Kilometer von dem Perito-Moreno Gletscher entfernt.



Es gibt in Argentinien zahlreiche Gletscher und einer der berühmtesten unter ihnen ist wohl der Spegazzini-Gletscher. Er soll der schönste Gletscher Argentiniens sein, besonders imposant ist in diesem Zusammenhang seine einzigartige Form. Wer genau hinsieht, kann erkennen, wie er sich ganz langsam auf der rechten Seite den Berg hinunter schiebt. Man hat seine Abbruchkante mit 130 Metern gemessen und somit überragt er den Perito-Moreno Gletscher um fast das Doppelte.

Spegazzini-Gletscher





2006 - Dezember, Punta Arenas



Mit einer über das Jahr gerechneten durchschnittlichen Tagestemperatur von ungefähr 6° ist Punta Arenas nicht gerade ein Ort, welcher zum Baden einlädt ... Wir erreichen Punta Arenas mit dem Bus von El Calefate kommend. Die Strassenkarte ist hier zu finden.

Pinguinkolonie auf der Insel "Magdalena



Punta Arenas
ist Hauptstadt der Chilenischen Region XII Región de Magallanes y de la Antártica Chilena. Sie liegt am chilenischen Festland gegenüber der Insel Feuerland und ist mit rund 120 Tausend Einwohnern größte Stadt im chilenischen Südpatagonien.



Gestern Abend erreichten wir mit dem Bus die berühmte Magellanstrasse. "Punta Arenas" ist vor Ushuaia, die zweitletzte Station unserer Reise ganz in den Süden von Patagonien. Hier hat heute der Sommer begonnen und trotzdem tragen noch alle die Wintermäntel,  wir kommen der Antarktis offensichtlich immer näher ...











Die Pinguinkolonie auf der Insel Magdalena, 20 Meilen Nordost von "Punta Arenas" in der Magellanstrasse. 120'000 unzertrennliche Pinguinpaare kommen jedes Jahr anfangs Oktober auf diese Insel zurück, um ihren Nachwuchs zu gebären und aufzuziehen. Die kleinen Pingis sind sehr zutraulich und neugierig.







Die Isla Magdalena (Monumento Natural Los Pinguinos) befindet sich ca. 30 km nordöstlich von Punta Arenas inmitten der Magallanstraße. Sie ist 85 ha groß und ist ein Naturschutzreservat für 120.000 Pinguine, die Jahr für Jahr im September die Insel erreichen und dort ihre Nester bauen. Im Oktober werden die Eier gelegt und etwa 40 Tage lang gebrütet. Im November schlüpfen die Jungen, um im Januar bereits unabhängig zu sein. Im April verlassen die Pinguine die Insel in Richtung Atlantik oder Pazifik, um dann wie jedes Jahr im September zurückzukehren.



Der Magellan-Pinguin gehört zur Gattung der Brillenpinguine. Sie sind schwarz-weiß gefärbt und erreichen eine Größe von bis zu 76 cm, bei einem Gewicht von 4,5 kg. Sie ernähren sich hauptsächlich von Fisch, Krill, Quallen und Krebsen. Vor der Eiablage fressen die Weibchen sehr viel mehr Muschelschalen als die Männchen. Das dann im Magen aus den Muschelschalen gelöste Kalzium benötigen sie für den Aufbau der Eierschalen. Die Eier sind etwa doppelt so groß wie Hühnereier. Verglichen mit anderen Pinguinarten besitzen die Magellan-Pinguine ein weniger dichtes Federkleid und auch eine dünnere Fettschicht. Daher ziehen sie im Winter in den wärmeren Norden, um der Kälte zu entrinnen.