2005.05 - Nicaragua


Unsere Einträge im Logbuch
(absteigend, das Neueste zuerst)

2005 - April, Nicaragua



Nicaragua
, oberhalb von Costa Rica in Zentralamerika gelegen. Der Aufenthalt in diesem Land hat uns sehr gut gefallen, Zudem bietet die Landschaft mit ihren vielen Vulkanen spektakuläre Anblicke. Wie auch immmer, Nicaragua ist nicht gerade der Top-Pick bei den meisten Reisenden, wenn es um die Wahl eines Reiseziels mit dem Segelschiff geht. Aber gerade das war für uns das gewisse Etwas – zu wissen, dass noch nicht Hunderttausende von Touristen am selben Ort gewesen waren. So waren wir bei der Ankunft das einzige Segelschiff in der Marina. Wir wurden von den rund einhundert Angestellten auch fürstlich bedient. Nach und nach füllte sich dann die Marina mit vielleicht weiteren 10 Schiffen, welche alle von der Westküste der USA stammten.



Marina Puesto del Sol, Nicaragua


Zwischen enormen Wellen führte uns eine schmale Fahrrinne in die Marina Puesto del Sol. Der Tiefenmesser schwankte durch das Auf und Ab in den Wellen zwischen 8 und 4 m ! Der neue Hafen mit einem Ressort wurde von einem amerikanischen Segler gebaut und ist wohl die einzige Marina Nicaraguas.



Nähere Umgebung der Marina in Marina Puesto del Sol ...


Heute nutzen wir den kostenlosen Service des Hotels um nach Chinandega zu fahren. Ein kleiner Minibus nimmt alle Segler zweimal wöchentlich in diese kleine Stadt, 20 km von der Marina entfernt. Und weil wir noch die einzigen Gäste sind, haben wir den guten Service alleine für uns ...

Die Reise beginnt mit etwa 10 km Schotterstrasse, bis man auf eine geteerte und mit Schlaglöchern übersäte Strasse gelangt, welche nach „Chinandega“ führt. Alles tummelt sich auf diesen Strassen, Schweine, Kühe, ganze Viehherden, Pferde, Busse, Fussgänger, Velofahrer, Traktoren, Autos ... Die meisten Busse hier sind alte amerikanische Schulbusse. Obwohl diese vorgegebene Strecken fahren, sind sie weiterhin mit „School Bus“ angeschrieben. Der kleine Nicaraguaner pumpt Wasser aus dem Brunnen. Diese Brunnen sieht man in ländlichen Gegenden überall..


Wie in allen tropischen Ländern gibt es naütrlich auch in Nicaragua sehr schöne Märkte.
Sehr ungewohnt für uns, die Schuldner sind mit den Ausständen am Ladeneingang namentlich zu Schau gestellt.
Sehr grosse Echsen, resp. Leguane sind zu sehen.
8 US$ Einkauf 2 Ananas, 1 Bund Petersilie, 2 kg Orangen, 1 Eimer Tomaten, 4 Gurken, 5 Pfund Kartoffeln, 12 Bananen, 1 Papaya, 2 kg Karotten und Knoblauch ...
Sonnenuntergang in der Marina Puesta del Sol.
Chichigalpa die kleine Stadt ein paar Kilometer von der Marina entfernt.
Stimmungsbild aus Chichigalpa.
Auf dem Weg nach Chichigalpa gesehen.
Alte, ausrangierte Schulbusse aus den USA dienen hier als öffentliche Verkehrsmittel.
„FSLN“ heisst „Frente Sandinista de Liberacion Nacional“ und ist die Partei der Sandinisten
Die Fahrpreise der öffentlichen Verkehrsmittel haben aufgeschlagen. Die Alternative ist schnell gefunden.
Auf der Strasse tummelt sich alles, auch viele Viehherden ...
Der Chef und Erbauer der Marina Puesto del Sol, Roberto.
Wir treffen unsere Freunde wieder, Pam und Jim aus den USA.
Geburtstag muss sein, denn es ist wieder ein Jahr vorüber. 56 ist die Anzahl meiner gelebten Jahre.



Fahrt zur zweitgrössten Stadt in Nicaragua, Léon


Wir haben hier im Hotel ein Auto gemietet und sind damit nach Léon gefahren. Léon ist die zweitgrösste Stadt in Nicaragua.

Meine Vorurteile und erste Gedanken zu Nicaragua waren folgende: Somoza, Ortega, Saninisten und die CIA-Skandale. Nun, um dieses Thema abzuhandeln, sieht man oben links die Zentrale der „FSLN und zwar in dem Gebäude, in welchem am 21. September 1956 ein als Kellner verkleideter Student im Ballraum des Sozialclubs von Léon Anastasio Somoza Garcia erschossen hat. Léon hat viele sozialistische“ Wandzeichnungen. Links vom Sozialclub sieht man die CIA, als Schlange dargestellt, welche von der Revolution besiegt wurde. 3 Schlösser für eine Türe ... aber unsicher ist es hier nicht mehr .

Zentrale der FSLN ...
Die CIA, als Schlange dargestellt. Passt immer noch zur heutigen USA (Anm. 2015)
Es gibt viele dieser "sozialistischen" Wandzeichnungen.
Ein weiteres, sehr schönes politisches Wandgemälde ...
Drei Schlösser sichern eine Türe, war früher sicher notwendig ...
Die Kathedrale von Leon. Sie ist die grösste Kathedrale von Zentralamerika.
Die Kathedrale sollte eigentlich in Lima – Peru – gebaut werden.
Aber die Pläne sind von den Spaniern vertauscht worden und so steht sie nun in Leon.
Der Markt, vom Dach der Kathedrale in Léon gesehen ...



Kleine Rundreise durch Nicaragua


Wir haben uns eine Woche „Ferien vom Urlaub“ genommen und sind mit einem Mietwagen vom Norden Nicaraguas in den Süden und zurück gereist. Die Nicaraguaner sind sehr freundliche und gepflegte Leute. Wir fühlten uns immer willkommen und zu jeder Tages- und Nachtzeit absolut sicher. Offensichtliche Militär- und Polizeipräsenz gibt es nicht oder sie ist nicht sichtbar. Man kann vollkommen frei überall hinfahren und alles und jedes besuchen oder besichtigen. Nicht besucht haben wir die Hauptstadt, Managua. Vielleicht ist in dieser - von mehr als einer Million Menschen - bewohnten Stadt der „Stress“ etwas grösser ...

Am Sonntag, den 1. Mai, sind wir losgefahren um als erste Etappe die kulinarischen Festlichkeiten von Corinto zu besuchen. Diese finden am 1. Wochenende im Mai statt. Am Nachmittag fuhren wir nach Granada, eine der grossen Städte Nicaraguas. Jeder „Andalusien-Liebhaber“ wird sich in dieser kolonialen Stadt aus der spanischen Zeit wohlfühlen. Drei Nächte haben wir im „castilischen“ Hotel „El Club“ logiert. 28 Vulkane gibt es in Nicaragua, davon 6 aktive. Zwei – der Masaya- und der Mombacho-Vulkan – besuchten wir in Tagesausflügen von Granada aus. Die Insel Ometepe – eine Insel im Nicaragua-See, bestehend aus zwei Vulkanen – war als nächstes auf unserem Programm. Da die Fähre ausgebucht war, besuchten wir San Juan del Sur – ein kleiner Touristenort an der Pazifikküste und übernachteten in San Jorge, um dann am nächsten Morgen, um 7 h, die nun für uns reservierte Fähre nach Moyogalapa zu nehmen. Nach zwei Tagen verliessen wir die Insel Ometepe und fuhren nach Matagalpa. Matagalpa ist eine Stadt in den nördlichen Bergen von Nicaragua, wo die Kaffee-Plantagen zu hause sind. Von Matagalpa führte uns eine fürchterlich rauhe Strasse nach Esteli, die letzte Station unserer einwöchigen Reise. Von Esteli ging es dann zurück zur Marina „Puesta del Sol“, wo wir begrüsst wurden, als wären wir hier zu hause :-)) ...

Der Masaya-Vulkan.



Der aktive und stark nach Schwefel riechende Masaya-Vulkan oder das Tor zur Hölle. Anfangs des 15. Jahrhunderts platzierte „Father Francisco Bobadilla“ ein Kreuz am Kraterrand (rechts im Bild), um den Teufel zu vertreiben. Lange vermuteten die Spanier Gold im Krater ... und die Hölle war vergessen. „Friar Blas del Castillo“ und „Gonzalo Fernandez de Oviedo“ liessen sich in den Krater abseilen, um in der Lava nach Gold zu suchen. Weder Gold noch der Teufel wurde je gefunden. Auch Nathalies abenteuerliche Expedition in eine der Vulkanhöhlen brachte kein Gold oder gar den Teufel zum Vorschein. Es zeigten sich lediglich Fledermäuse, welche im Schein der Taschenlampen das Ferne suchten ...

Der rauchende Krater des Vulkans ohne Spuren von Gold ...
Nur Fledermäuse in einer der vielen Höhlen beim Vulkan ...
Xavier, der Neffe von Nathalie, ist bei uns auf Besuch.
Xavier und Nathalie, am Rande des Vulkans.



Wir besuchen Granada , die drittgrößte Stadt des mittelamerikanischen Staates Nicaragua. Sie liegt 47 km südlich der Landeshauptstadt Managua an der Westküste des Nicaraguasees, sie ist auch Sitz des gleichnamigen Departamentos. Die im kolonialistischen Stil erbaute Stadt wird auch La gran Sultana (die große Rosine, umgangssprachlich die fette Rosine) genannt. Die Stadt liegt am Fuße des 1344 m hohen Vulkans Mombacho ... (weiterlesen)

Granada, eine der schöneren Städte Lateinamerikas ...



Einige Erinnerungsbilder an unseren Besuch in Granada.

Es gibt nicht allzuviel über Granada zu sagen, darum zeigen wir nur einige Erinnerungsbilder zu dieser Stadt. Auch wenn es die drittgrösste Stadt von Nicaragua ist, hat man eher das Gefühl in einer Kleinstadt zu sein. Es gibt sehr schöne Strassen aus der spanischen Kolonialzeit, welche zum Spazieren einladen.Durch die erhaltenen und renovierten Gebäude aus dem Mittelalter fühlt man sich beinahe in einer europäischen oder besser noch, in einer spanischen Stadt. Zudem hat es viele Strassencafés, welche den Besucher zum Sitzen und Beobachten einladen.




Weitere Fotos von unserer kleinen Rundreise durch Nicaragua ...

Unser eigentliches Ziel ist die Insel Ometepe mit den beiden Vulkanen Conception und Maderas. Die Legende dieser Insel – eine Love Story: “Vor Langer Zeit, existierte weder der See Cocibolca (Nicaragua-See), noch die Insel Ometepe. Der Platz war ein Tal mit Namen Caopol, bewohnt von vielen Tieren im Wald. Kein Mensch bewohnte das Tal, nur die Grenzen des Gebietes waren bewohnt von den vier Stämmen Chorotega, Chontales, Nagrandando und Niquirano. Diese Stämme bekämpften sich gegenseitig. Im Stamm der Niquirano lebte ein wunderschönes Mädchen mit namens Ometepetl, welche sich in den jungen Nagrandan-Krieger namens Nagrando verliebt hatte. Die Liebe blieb geheim, weil sich die beiden Stämme bekämpften. Am Tag, an welchem der Vater von Ometepetls Liebe erfuhr, schwörte er, dass er Nagrando lieber töten würde, als seine Tochter mit ihm zu verheiraten. Ometepetl und Nagrando flohen ins Tal, um sich vor dem Vater von Ometepetl zu verbergen. Sie entschieden sich zu sterben, da sie keinen Weg sahen, ihre Liebe auszuleben. Negrando schnitt mit einem scharfen Messer sich und Ometepetl die Schlagadern am Handgelenk auf und beide starben ineinander umarmt. Als Ometepetl starb, lag sie auf dem Rücken und ihre Brüste schwollen an. Die Traurigkeit des Todes überkam das Tal und der Himmel wurde schwarz. Ein intensiver Regen begann, welcher das Tal überschwemmte und die Brüste von Ometepetl verwandelten sich in die Insel Ometepe mit den beiden Vulkanen Conception und Maderas. Nagrando verwandelte sich ebenfalls in eine Insel, in die Insel mit Namen Zapatera“ ...



Die Bucht vor San Juan del Sur.
Das Hotel „Hamacas“, was soviel wie Hängematte bedeutet. 2 Spraydosen halfen uns, alle die Insekten und anderes zu vertreiben.
Die Fähren sind in diesen Ländern immer ein Abenteuer ...
... und haben Platz für höchstens 7 Fahrzeuge. Auch hier braucht man einen Geländewagen, um rückwärts die eiserne Einfahrt passieren zu können.
Chaos total. Es ist so eng, das jeder über die „Hindernisse“ klettert.
Der Vulkan Conception auf der Insel Ometepe.
Anmerkung 2015: Ich glaube, dass dies der erste Mangobaum ist, den ich auf unserer Reise gesehen habe.
Ein weiteres Bild des Vulkans Conception auf der Insel Ometepe.
Unser sehr luxuriöses Hotel in Matagalpa.
Mit Zuckerrohr beladener Lastwagen.
Überall monumentale spanische Kirchen. Wie diese in Rivas sind sie immer die Mittelpunkte der Städte.
Der Vulkan Medras auf der Insel Ometepe.
Die beiden Vulkane Conception und Madera auf der Insel Ometepe.
Waschtag ... die Frauen hier waschen die Kleider im Süsswasser des Nicaragua-Sees.
In einer Apotheke bekommt man Medikamente :-)) ... aber in der gleichen Apotheke kann Brot gekauft werden und natürlich auch die Eisdrinks.